FuPa.net | Sprung auf Platz zwei verpasst

17.11.2019

SPIELBERICHT OBERLIGA RHEINLAND-PFALZ/SAAR +++ Wormatia-Trainer Glibo vermisst bei 0:1-Niederlage in Koblenz die Präzision

Koblenz. Viele kleine Mosaiksteinchen führten letztlich zu der 0:1 (0:0)-Niederlage von Fußball-Oberligist Wormatia Worms im Nachholspiel bei der TuS Koblenz. Den Gastgebern gelang somit, was auch die Wormatia angepeilt hatte, nämlich der Sprung auf Tabellenplatz zwei. Mit 30 Zählern nach 17 Spielen liegen die Wormser aber weiterhin aussichtsreich im Rennen um den Regionalliga-Aufstieg.

Nur eine Umstellung hatte Wormatia-Trainer Kristjan Glibo gegenüber dem jüngsten Heimsieg gegen Ludwigshafen (3:2) vorgenommen: Für den rotgesperrten Maurizio Macorig kehrte Clirim Recica in die Startformation zurück und verteidigte links; Lennart Grimmer rückte ins defensive Mittelfeld vor. Die Dramaturgie des Spiels war dem 1:0-Erfolg der TuS gegen die TSG Pfeddersheim exakt eine Woche zuvor ähnlich: Der einzige Treffer des Tages resultierte aus einem Eckball. Seinerzeit hatte Kapitän Michael Stahl eingeköpft. Diesmal wuchtete er eine Hereingabe von Nozomu Nonaka per Kopf in die Mitte, wo Mittelstürmer Adrian Knop ebenfalls per Kopf vollendete (76.). Apropos Stahl: Der Kapitän der TuS war stets Vorbild in Sachen Kampfgeist, und obwohl fast 15 Zentimeter kleiner als sein Gegenspieler Jan Dahlke, gewann Stahl die meisten Kopfballduelle gegen den Mittelstürmer der Wormatia.

Womit wir bei der Gastmannschaft wären, die zwar spielerisch bemüht war und auch überzeugende Aktionen für sich verbuchte, letztlich aber ohne den fälligen Lohn blieb. Das ging schon in der zweiten Minute los, als Filimon Gerezgiher seinen Gegenspieler Eldin Hadzic aussteigen ließ und über die rechte Seite davoneilte, den Ball aber verstolperte, so dass Dieter Paucken im Koblenzer Tor die Kugel sicher hatte. Zu oft fehlte beim VfR fortan die Präzision beim letzten Pass in die Spitze. „Wir hätten zur Pause führen müssen“, befand Koki Matsumoto. Nach Zuspiel von Simon Joachims blieb aber auch er zweiter Sieger gegen Paucken (35.). Die „brutale Qualität“ der Wormatia, die TuS-Trainer Anel Dzaka ausdrücklich lobte, war spürbar, doch neben Stahl erwies sich TuS-Verteidiger Lukas Szymczak als schwer zu überwindendes Bollwerk. Auch hohe Bälle auf Dahlke waren kein probates Mittel, oft fehlte den Kopfbällen des Stürmers die Wucht.

„Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, hatten das Spiel in der ersten Halbzeit auch unter Kontrolle, haben aber zuviel liegen gelassen“, fasste Glibo zusammen.

Nur Zentimeter hatten nach der Pause auf der Gegenseite gefehlt bei einem Lattenkracher von TuS-Mittelfeldspieler Leon Waldminghaus (53.), ehe eingangs erwähnter Eckstoß für das „Tor des Tages“ sorgte, bei dem sich der Torschütze eine Risswunde im Gesicht zuzog und direkt ausgewechselt werden musste.

Erst spät brachte Glibo frische Kräfte – infolge zahlreicher Verletzungen fehlt es an entsprechenden Optionen. Es änderte nichts mehr an der fünften Saison-Niederlage. „Zwei Spiele sind es noch bis zur Winterpause und sechs Punkte zu holen“, rechnet Matsumoto vor in der Hoffnung, die aktuelle Position bis Jahresende noch verbessern zu können.