FuPa.net | Plötzlich stark bei Standards

11.11.2019

Gleich zwei Kopfballtore nach einer Ecke bringen Wormatia den Sieg gegen Arminia Ludwigshafen ein

Worms. Das hätte ins Auge gehen können. Wieder. Erneut dominierte Wormatia Worms in der Fußball-Oberliga einen Gegner. Ein deutliches Chancenplus durften die Wormaten nach dem Heimspiel gegen Arminia Ludwigshafen für sich reklamieren. Der Haken: Es dauerte bis zehn Minuten vor Schluss, bis Maurizio Macorig nach einer Ecke der Treffer zum 3:2 (1:1)-Sieg gelang. Am Ende musste um diesen sogar gezittert werden. Jetzt aber, da die Sache gut gegangen ist, steht die Truppe von Trainer Kristjan Glibo sogar wieder vor dem Sprung auf Platz zwei. Nötig wäre nächsten Samstag ein Sieg im Nachholspiel bei der TuS Koblenz.

Die Negativserie mit nur einem Sieg in sechs Pflichtspielen ist also beendet. Und deshalb mochte Kristjan Glibo nachher auch nicht groß an den Gegentoren rummäkeln. Zumindest zwei gab‘s in den jüngsten Spielen immer. Und viele Chancen brauchte der Gegner dabei meist nicht. Der Wormatia-Trainer beließ es dennoch bei einer nüchternen Analyse. „Beim ersten musst du näher am Mann sein“, wertete er das 0:1, als Kapitän Eric Lickert bei einer Freistoß-Hereingabe den Schädel nicht entscheidend an den Ball bekam und Peter Prokop der Kugel in seinem Rücken die entscheidende Richtungsänderung gab (32.). Das 1:2 sprach er Flankengeber Piero Adragna zu. „Er macht ein Solo gegen drei Mann, das war auch einfach gut“, so Glibo, der nicht übersah, dass David Braun bei seinem Kopfballtor noch dazu „völlig blank“ stand. Es war aber doch sehr einfach, hatte Lennart Grimmer den Flankengeber doch nur halbherzig attackiert. Und Wormatias Außenverteidiger Koki Matsumoto hatte den in seinem Rücken anstürmenden Arminen überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt (52.).

Seitens der Gäste hatte Hakan Atik mit der erneuten Führung im Rücken ein gutes Gefühl. Nur in der ersten halben Stunde sah er seine Elf unterlegen, „wir haben dann umgestellt, und es war danach ein offenes Spiel“, so der Arminia-Trainer, der anknüpfte: „Wir wussten, dass wir Chancen bekommen würden. Leider haben wir uns selbst auf die Verliererstraße gebracht.“

Der Knackpunkt an diesem Freitagabend: Eine plötzlich erwachte Stärke der Wormaten bei Standards. Schon früh köpfte Jan Dahlke nach einer Ecke von Simon Joachims die Kugel an die Latte (10.). Die den Sieg bringenden Tore durch Dahlke (58.) und Macorig (80.) resultierenden jeweils aus Eckbällen. „Die waren gut getreten“, zog Atik den Hut. Und Glibo freute sich: „Wir haben das diese Woche im Training geübt.“ Wobei er trotz der Standardtore nicht übersehen mochte, dass die Vielzahl an Chancen keineswegs ein Zufallsprodukt waren. Okay, der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch einen 30-Meter-Distanzschuss von Filimon Gerezgiher (39.) hatte sicher noch mit dem von anhaltenden Nieselregen glitschigen Rasen zu tun. „Was wir uns aber an Chancen herausspielen, hat nichts mit Glück zu tun“, mochte Glibo dennoch herausstreichen.

Nur: Sie müssen eben besser genutzt werden. In der Nachspielzeit, Maurizio Macorig hatte für eine Grätsche zuvor „Rot“ gesehen (89.), bot sich dem Gast so nämlich die große Ausgleichschance. Doch frei im Strafraum verzog der eingewechselte Suraphael Mbonisi. Glück für Wormatia. „Wenn man aber sieht, wie die Jungs wollen“, urteilte Glibo, „da wirst du irgendwann belohnt“.