FuPa.net | Nino Vranesevic freigestellt

30.10.2019

+++ 22-Jähriger wird nach Mittelfinger-Geste in Worms nicht mehr für den SV Gonsenheim auflaufen +++ Lüllig: Sein Verhalten entspricht nicht dem, wofür der SVG steht

Gonsenheim. Sein fünftes Punktspiel für den SV Gonsenheim war sein letztes: Der Fußball-Oberligist hat Nino Vranesevic nach seiner Mittelfinger-Geste in Worms rausgeworfen. „Sein Verhalten entspricht nicht dem, wofür der SV Gonsenheim steht“, sagt Trainer Christian Lüllig, „deshalb haben wir ihn freigestellt. Er wird für uns kein Spiel mehr machen.“ Manager Marvin Bylsma betont, der Klub habe sich wegen des Fehltritts gezwungen gesehen zu handeln. „Er ist kein schlechter Kerl.“ Der 22-Jährige hatte beim Gonsenheimer 3:2-Sieg bei der Wormatia bei seiner Einwechslung nach Provokationen erst einen und dann beide Mittelfinger Richtung Wormser Fans gestreckt – hinter seinem Rücken, aber dokumentiert von einer Videokamera. „Hätte das jemand auf unserer Bank gesehen, wäre er gar nicht erst eingewechselt worden“, sagt Lüllig. Vranesevic wurde die Entscheidung, die auch mit der Mannschaft besprochen wurde, am Dienstagabend mitgeteilt.

Von dieser Szene abgesehen, war der inzwischen wieder genesene Lüllig hellauf begeistert, was seine Mannschaft in Abwesenheit des Trainers in Worms angeboten hat. „Die Dinge, die wir uns vorgenommen hatten, haben gegriffen“, lobt der 40-Jährige, „speziell in der zweiten Halbzeit war es ein Riesen-Fight, eine tolle Laufleistung, mit dem nötigen Glück, aber durchaus verdient.“ Nur eine Niederlage aus fünf Spielen gegen Top-Sechs-Teams – der SVG, starker Siebter, hat es drauf, Favoriten zu ärgern. Und rechnet sich deshalb auch gegen Eintracht Trier (Sonntag, 15 Uhr) etwas aus. Nicht zuletzt, weil der Ex-Zweitligist auswärts schon viermal verloren hat. Edis Sinanovic, vorige Saison noch bei Schott Mainz am Ball, ist mit acht Treffern bester Knipser, wird aber auf eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte verzichten müssen: Die Paarung wird, anders als vor zwei Jahren, am Gonsenheimer Wildpark und nicht auf der Mombacher Bezirkssportanlage ausgetragen.

Noch einen Treffer mehr als Sinanovic hat Ibrahim Yilmaz auf dem Konto. Die Beständigkeit, mit der der 22-Jährige Entscheidendes beisteuert, veranlasst Lüllig zu einem eher untypischen Sonderlob, das der Chefcoach gleich noch auf die Offensivreihe Luigi Canizzo, Damir Bektasevic und Dennis Merten, aber auch das „sehr stabile, kompakte Zentrum“ ausdehnt. Lüllig sieht in dieser Saison eine fast ausnahmslos positive Entwicklung seines Teams. Daumen hoch passt da eher.