Wormser Zeitung | Carsten Schröder zu Wormatia Worms: Bayern-Effekt

28.10.2019

WORMS - Es kann nicht verwundern: Wenn der „kleine“ SV Gonsenheim ein paar Kilometer rheinaufwärts fährt, um sich dort dem VfR Wormatia zu stellen, dann ist eine ganze Portion an Extra-Motivation mit im Bus. Es ist der „Bayern-Effekt“, von dem Norbert Hess als Sportlicher Leiter des VfR vor der Saison schon sprach. Der Traditionsklub, dessen Anspruch nicht die fünfte Liga sein kann, wird von der Konkurrenz gejagt. Und wenn es ein Rheinhessen-Duell ist, kommt ein wenig Derby-Charakter als Würze hinzu. Soweit ist die Sache normal. Bitter nur, wenn der sportliche Ehrgeiz in Emotionen umschlägt, die ein Spiel derart aus den Bahnen lenken, wie es zwischen Wormatia und dem SV Gonsenheim geschah. Schauspielerei auf dem Rasen zog wüste Beschimpfungen nach sich, unnötige Provokationen weckten Raserei auf der Tribüne – und leider auch am Spielfeldrand. Dass der Schiedsrichter in dieser Gemengelage keine konsequente Linie erkennen ließ, war vielleicht das i-Tüpfelchen, weshalb die junge Wormatia-Elf den Faden verlor. Für die Mannschaft ist das ein ganz sicher Lerneffekt. Es wäre zu wünschen, dieser würde nicht nur im Team einsetzen. Hektik hilft der jungen VfR-Elf nämlich nicht.