Saarbrücker Zeitung | Hertha Wiesbach siegt in Unterzahl

07.10.2019

Wiesbach. Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach hat am Freitag die Siegesserie von Wormatia Worms beendet. Gegen den Regionalliga-Absteiger setzte sich die Hertha am Ende mit 2:1 durch. 

Kilian Staroscik vom Fußball-Oberligisten FC Hertha Wiesbach war nach dem Schlusspfiff der Partie seiner Mannschaft gegen Wormatia Worms am Freitagabend durchnässt vom Regen, müde von einer kräftezehrenden Partie, aber glücklich: „Weil wir 90 Minuten lang hervorragend gekämpft haben, war der Sieg gegen den Tabellendritten hoch verdient“, freute sich der 20-Jährige nach dem 2:1-Erfolg der Hertha. Staroscik erzielte dabei in der 75. Minute den Siegtreffer. Eine Flanke wurde vor die Füße des 20-Jährigen abgewehrt. Der zog direkt ab und das Leder schlug flach im Kasten von Gäste-Torwart Niklas Reichel ein. Im Anschluss an sein Statement verabschiedete sich der Matchwinner schnell Richtung Kabine – und das aus gutem Grund: „Wir sind jetzt alle ziemlich platt. Vor allem, weil wir erst drei Tage vor dem Spiel im Pokal schon 90 Minuten gespielt haben“, sagte Staroscik.

Dass sich Wiesbach mit einem Sieg gegen Worms für die 2:3-Niederlage im Saarlandpokal bei Saarlandligist TuS Herrensohr rehabilitieren würde, das war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Denn zum einen war Worms nach zuletzt sechs Siegen in Serie mit großem Selbstvertrauen ins Saarland gekommen. Zum anderen musste Wiesbach auf die Stammkräfte Hendrik Schmidt (muskuläre Probleme) und Kristoffer Krauß (Verdacht auf Muskelfaseriss) verzichten. Zudem fehlte Cordt Flätgen wegen einer Zerrung.

In der ersten Viertelstunde lief dann auch noch fast alles gegen die Hausherren. Worms legte mit enorm hohem Tempo los und ging in der vierten Minute durch den elften Saisontreffer von Jan Dahlke in Führung. Schon zuvor hatten die Gäste zwei Riesenchancen ausgelassen. Ein Patzer der Gäste brachte Wiesbach jedoch postwendend ins Spiel zurück: Clirim Recica misslang ein Rückpass zu Torwart Reichel. Ruddy M’Passi spritzte dazwischen, ließ den Schlussmann aussteigen und schob aus spitzem Winkel zum 1:1 ein (siebte Minute).

Doch nur wenig später erhielten die Hoffnungen der Hausherren, etwas Zählbares mitzunehmen, einen ganz herben Dämpfer. Oliver Hinkelmann erhielt nach exakt einer Viertelstunde eine umstrittene Rote Karte. Seinen Rettungsversuch gegen den durchgebrochenen Filimon Gerezgiher wertete Schiedsrichter Alexander Mroß als Notbremse – obwohl der Wormser Offensivakteur noch zum Abschluss kam. „Für mich war die Rote Karte zweifelhaft“, ärgerte sich Hertha-Trainer Michael Petry, der nach dem Feldverweis wegen Meckerns Gelb sah. „Das war weder eine Notbremse noch ein grobes Foul.“

In Unterzahl hatte sein Team bis zum Seitenwechsel ein paar Probleme. Wiesbach überstand die Phase bis zum Seitenwechsel aber ohne Gegentreffer. „In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass man auch mit zehn gegen elf gut verteidigen kann. Und das haben sie nach der Pause auch hervorragend gemacht“, lobte der 43-Jährige. Bis auf eine Großchance durch Dahlke, die Torwart Philip Luck mit einem Reflex zunichte machte, gab es in der zweiten Hälfte kaum noch Großchancen für die Gäste. Trotz Unterzahl konnten die tapfer kämpfenden Wiesbacher Akzente nach vorne setzen. Einen der Angriffe nutzte Staroscik zum Siegtreffer. „Wir sind selber schuld, dass wir verloren haben. Wir hätten in der ersten Hälfte den Sack zumachen müssen. In der zweiten Hälfte haben wir es dann in Überzahl nicht gut gemacht“, ärgerte sich Gäste-Trainer Kristjan Glibo.