FuPa.net | Kristjan Glibo kontert »König Otto«

22.09.2019

Wormatia Worms feiert beim 3:1 in Engers den fünften Sieg in Folge +++ Wieder Entscheidung in den Schlussminuten

ENGERS. Die Feststellung des Kult-Trainers Otto Rehhagel, wonach es keine jungen oder alten Fußballer gebe, sondern nur gute und schlechte, ist eine Sache. Kristjan Glibo, Trainer von Fußball-Oberligist Wormatia Worms, hätte „König Otto“ nicht direkt widersprochen. Der 3:1 (1:1)-Erfolg beim FV Engers zeigte allerdings: Jung und gut, das ist kein Widerspruch!

So war die Startformation der Wormatia im Auswärtsspiel beim Vorjahresfünften mehr als viereinhalb Jahre jünger als die des Gegners – und das machte sich letzten Endes bezahlt. „Man darf uns eben nie abschreiben“, strahlte Glibo, der auf bereits mehrere späte Tore in der laufenden Saison verwies.

„Die Mannschaft hat enormes Potenzial“, freute sich auch Luca Graciotti, mit gerade einmal 26 Jahren der Senior im Wormatia-Team. Und es gehe auch noch besser, wenn sich die Mannschaft erst richtig gefunden habe, ergänzte der vor einem Jahr nach Worms gewechselte Angreifer, der unter Glibo schon in Sandhausen gekickt hatte und aus Ulm in die Nibelungenstadt gekommen war.

Das Quäntchen Glück hatte die Wormatia ebenfalls auf ihrer Seite, als in der neunten Minute Filimon Gerezgiher über links mit nach vorne gegangen war und von der Torlinie in die Mitte flankte. FVE-Keeper Stefan Djordjevic patzte, der Ball glitt ihm unter dem Bauch hindurch ins Netz. „Entscheidend war, dass Filimon da hingeht und den Ball spielt“, betonte Glibo. Vom FVE, der auf seinen verletzten Kapitän und Spielmacher Yannik Finkenbusch verzichten musste und mit vielen hohen Bällen agierte, kam nicht viel. Und wenn es gefährlich wurde, dann waren es Standards. „Da war jeder Einwurf eine Waffe“, gestand Glibo. Auch das 1:1, erzielt durch Jonathan Kap nach Vorarbeit von Lukas Haubrich (36.), resultierte aus einer Standardsituation.

Einigermaßen turbulent verlief Durchgang zwei, da Referee Reichardt aus dem Saarland bisweilen sehr einseitig pfiff und gegenüber Wormatia-Spieler Lennart Grimmer meinte, er solle sich urinierender Weise von dannen begeben, um es durch die Blume auszudrücken. Am Ende aber hatte die Wormatia die dritte Luft, auch dank Impulsen von der Bank. War ein Kopfball von Jan-Philipp Schünke noch am Tor vorbeigegangen (75.), scheiterte Clirim Recica an Djordjevic im FVE-Tor (80.). Dann aber ging es ratzfatz; Recica spielte Doppelpass mit Graciotti, sein Torschuss wurde noch geblockt, aber Schünke war zur Stelle und bedankte sich in Form des 1:2 (84.). Den Schlusspunkt setzte Jan Dahlke nach einem Angriff über die linke Seite: Graciotti bediente Henrique, der wiederum in die Mitte spielte, wo Dahlke nur noch zu vollenden brauchte (87.).

Engers‘ Trainer Sascha Watzlawik war mit seiner Ansprache nach dem Abpfiff schnell fertig: „Gutes Spiel absolviert, Chancen erarbeitet, aber dafür können wir uns nichts kaufen.“ „In der zweiten Halbzeit war es ein Kampfspiel“, fasste Glibo zusammen, der sich zuvor ein gradlinigeres Spiel gewünscht hätte. „Aber so spät noch zuzuschlagen, das zeichnet unsere Mannschaft aus.“ Gute Vorzeichen also, um nun in das Derby gegen Pfeddersheim zu gehen.