FuPa.net | Komplimente nur für den Gast

15.09.2019

Der VfR Wormatia behält gegen Mechtersheim dennoch als 3:2-Sieger die Punkte

Worms. Immer weiter. Der VfR Wormatia Worms baut seine Erfolgsserie in der Fußball-Oberliga munter aus. Das 3:2 (1:0) im Heimspiel gegen den TuS Mechtersheim war am Samstag bereits der vierte Sieg in Folge. Und weil die Truppe von Trainer Kristjan Glibo aktuell mit einem Spiel in Rückstand ist, ist die Tabellenspitze sogar ganz nah.

Indes: So richtig zufrieden schaute Glibo nach dem Spiel gar nicht aus. „Positiv ist das Ergebnis“, leitete er sein Fazit ein – und schob gleich nach: „Wir waren viel zu passiv. Das Spiel hat mir überhaupt nicht gefallen.“ Ein Problem: Weil Innenverteidiger Ilias Tzimanis nach seiner Roten Karte aus dem Spiel gegen Hassia Bingen für ein Spiel gesperrt wurde, musste Glibo die Abwehr umbauen. Das formierte Gespann mit Eric Lickert innen, Lennart Grimmer links und davor Perric Afari wackelte aber reihenweise, weshalb der Coach hier Heron Miranda nach einer halben Stunde ins Rennen schickte, Afari vom Feld nahm und Lickert wieder eine Position nach vorne zog. Wobei Glibo betonte: „Ich hätte da fast jeden auswechseln können.“

Immerhin lag seine Truppe zu diesem Zeitpunkt ja auch in Führung, weil Lukas Hartlieb eine durch Andrej Ogorodnik verlängerte Freistoß-Flanke von Pascal Schmidt am langen Pfosten ins eigene Netz gedrückt hatte (20.). Und den gefährlicheren Eindruck machten die in der Folge konternden Wormaten letztlich auch. In spielerischer Hinsicht waren die Gäste der VfR-Elf indes eine Nase voraus. Mindestens. „Unsere Spielanlage war richtig gut“, fand TuS-Trainer Ralf Schmitt, dessen Team einzig jede Torgefahr vermissen ließ. „Man hat gesehen“, erläuterte er, „woran es uns momentan fehlt“. Es fehlt an Stürmern: Top-Torjäger Eric Veth ist genauso verletzt wie Dana Kader und Jannik Styblo. Wobei auch bei Wormatia aktuell die Seuche grassiert. „Wir hatten sieben Spieler, die ausgefallen sind“, listete Glibo auf: „Da sind einige Führungsspieler dabei.“ Als Ausrede für die fahrige Abwehrleistung mochte er dies aber nicht gelten lassen.

Wobei zumindest Sportvorstand Marcel Gebhardt sagte: „Man sieht das in diesen unruhigen Spielen.“ Es gebe zwar meist recht gute Phasen, „wir brechen aber immer mal wieder auseinander“. Einig waren sich aber beide: Der Kader sei breit genug. Und Glibo zementierte: „Man muss in die Zweikämpfe gehen, zwanzig Meter vorm Tor darf der Gegner nicht einfachen abziehen.“ Genau dies durfte Jannik Marx drei Minuten nach der Pause. Die Kugel senkte sich hinter VfR-Keeper Niklas Reichel zum 1:1 ins Netz.

Was folgte, war eine Phase, in der Wormatia das Spiel an sich zu reißen schien. Erst köpfte Lickert eine Ecke von Clirim Recica ein (59.). Gleich darauf versenkte Jan Dahlke aus 18 Metern – 3:1 (63.). Die Entscheidung war’s aber noch nicht, weil nur sechs Minuten später eine Eckballvariante auf der Gegenseite zündete. Am Fünfmeterraum köpfte Aaron Horntrich eine Flanke von Kevin Selzer ein. Und tatsächlich kam der Gast dem Ausgleich sogar noch mal ganz nah, als Lukas Hartlieb in den Strafraum eindringen und abziehen dufte – Außenpfosten (88.).

Für Wormatia gab‘s die Punkte, für Mechtersheim die Komplimente. „Der Gegner hat das gut gemacht, nur vor dem Tor hat die Durchschlagskraft gefehlt“, attestierte Glibo. Ralf Schmitt machte sich Mut: „Wir sind kein Tabellenletzter, haben ein bärenstarkes Auswärtsspiel gemacht.“