Nibelungen Kurier | Mit einer gehörigen Portion Glück

14.09.2019

Hauptsache 3 Punkte geholt: Wormatia siegt mit 3:2 gegen willensstarke Mechtersheimer

VON STEFFEN HEUMANN Das Spiel gegen Mechtersheim am Samstag war alles andere als ein Spaziergang. Die 850 Zuschauer in der EWR-Arena erlebten einen Tabellenletzten, der den Gastgeber von Anfang an unter Druck setze. Wormatia agierte nervös und fand kein Rezept, um den Ansturm der Gäste zu bremsen. Aus den Schwächen seiner Elf zog Trainer Kristjan Glibo in der 30. Minute erste Konsequenzen. „Ich hätte würfeln können, aber es traf Perric“, erklärte der Coach im Nachgang zum Spiel. Afari, der mehrfach nicht im Bilde war und im Strafraum den Ball vertendelte, musste vom Platz. Für ihn kam Herrn Miranda.

Zu diesem Zeitpunkt führte Worms mit 1:0, nachdem Pascal Schmidt in der 20. Minute einen Freistoß in den Strafraum zirkelte und Jan Dahlke wohl zur Stelle war, um das Leder im TuS-Tor einzubugsieren. Der Treffer hatte aber eher Eigentorcharakter. Trotz der Führung geriet die Defensive weiter ins Wanken und leistete zuviele Nachlässigkeiten. Lediglich Damaceno Oliveira suchte in der 34. Minute über die Außen sein Glück. Sein Direktschuss – statt Zuspiel in Richtung Jan Dahlke – wurde von Peter Klug abgewehrt. Der TuS-Keeper hatte wenige Minuten später Glück, dass Jan Dahlke eine Flanke von Lennart Grimmer statt ins Netz in den Himmel drosch.

In der zweiten Hälfte das gleiche Bild. Mechtersheim steckte nicht auf. Nach drei Minuten landete zur Überraschung der Zuschauer der Ball im Wormser Gehäuse. Jannik Marx fasste sich aus 20 Metern ein Herz und traf nicht unverdient zum 1:1-Ausgleich. 10 Minuten später kam Koki Matsumoto für den angeschlagenen Pascal Schmidt in die Partie. In der 59. Minute endlich wieder Grund zum Jubel für die Wormaten. Eckball, Lickert, Tor! 2:1 für die Hausherren. Der Knockout, so dachte die rot-weiße Fangemeinde, in der 63. Minute. 3:1 durch Jan Dahlke, der mal wieder Torjägerqualitäten unter Beweis stellte. Souverän brachte er das Spielgerät am Gästetorwart vorbei im Tor unter. Obwohl Jan Dahlke wenige Momente später das 4:1 auf dem Kopf hatte – allerdings konnte er das Leder nur minimal beschleunigen und Schlussmann Peter Klug musste nur die Arme aufhalten –, klingelte es erneut im Wormser Kasten. Nur noch 3:2! Nach kurzer Ecke landete der Ball bei Aaron Horntrich und dann im Tor. Der Treffer in der 68. Minute verlieh den Gästen Flügel und Wormatia verharrte kurz in Schockstarre, wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Zitterpartie setzte sich fort. Wormatia bettelte förmlich um den Ausgleich. Ein Kracher von Lukas Hartlieb ans Torgebälk sorgte für kollektives Entsetzen. Mit viel Glück kam Wormatia mit einem blauen Auge davon. Wieder eine schwierige Situation gemeistert und drei wichtige Punkte gesichert.

„Das Positive ist das Ergebnis“

Glückwünsche zum Sieg gab es auch TuS-Trainer Ralf Schmitt, der quasi seit Wochen ohne seine etatmäßigen Stürmer auskommen muss. „Uns fehlt vorne einfach der Abschluss“, bedauerte Schmitt. Die Standards machten seiner Meinung nach den Unterschied. „Das war der Nackenschlag!“ Ansonsten zollte er seinem Team ein großes Lob dafür, über 90 Minuten Charakter gezeigt zu haben. „Das Positive ist da Ergebnis“, lautete Kristjan Glibos Analyse. „Zu passiv, in der ersten Halbzeit kaum Zugriff, das hat mir nicht gefallen“, so der Wormser Trainer. „Mit dem 3:1 waren wir praktisch aus dem Nichts im Spiel, hätten dann mehr Sicherheit ausstrahlen müssen“, fügte Glibo an. „Abhaken“, konstatierte Kristjan Glibo mit dem Hinweis, dass er 7 Spieler ersetzen musste. Gewünscht hätte er sich einen „Abräumer“, „und die Zweikampfhärte hat gefehlt.“