Nibelungen Kurier | Wormatia ringt Spitzenreiter einen Zähler ab

14.08.2019

VfR Wormatia Worms gleicht 0:1-Rückstand beim SV Elversberg II in starker zweiter Hälfte zum verdienten 1:1-Unentschieden aus

Von Jürgen Jaap | Die bittere 0:1-Niederlage im Prestige-Duell mit dem SV Eintracht Trier hat der VfR Wormatia Worms gut verdaut. Am vierten Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar musste die junge Mannschaft von VfR-Coach Kristjan Glibo beim Überraschungs-Team und aktuellen bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer SV Elversberg II antreten. Die Wormaten gerieten zwar 0:1 in Rückstand, kamen aber nach einer schwachen ersten Hälfte immer besser ins Spiel, glichen zum 1:1 aus und hätten gar ob einer Überzahl im letzten Drittel der Partie durchaus mehr als „nur“ einen Zähler aus dem Saarland mit nach Hause bringen können.

Wormaten gehen zunächst mit Fünferkette zu Werke

„Wir wollten hinten sicher stehen und Konter setzen“, erklärte VfR-Co-Trainer Maximilian Mehring die Strategie der Wormaten gegen die bis dahin mit zehn Treffern in drei Spielen treffsicherste Truppe der Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar. Dazu stellten Gilbo und Mehring den gerade erst verpflichteten brasilianischen Neuzugang Heron Miranda als dritten Innenverteidiger neben Maurizio Macorig und Andrej Ogorodnik in eine Fünferkette mit den zwei Außenverteidigern Lennart Grimmer und Luca Graciotti. Eine taktische Maßnahme, die sicher noch besser gegriffen hätte, hätte Geovane Oliveira Damaceno gleich beim ersten Angriff nach wenigen Sekunden SVE-Keeper Joshua Blankenburg überwunden. So allerdings drängte Elversberg (Mehring: „Bislang unser spielerisch stärkster Gegner“) die Wormaten arg in die Defensive.

Tabellenführer bestimmt erste Hälfte der Partie

Den ersten richtigen Warnschuss setzte Gibriel Darkaoui Wormatia vor den Bug, doch VfR-Torwart Niklas Reichel parierte den harten Schuss sicher (23.). Die nächste gefährliche Aktion der Gastgeber brachte ihnen die 1:0-Führung ein. Einen scharfen Flachpass von Daniel Dahl grätschte Heron Miranda unglücklich für Niklas Reichel unhaltbar ins eigene Tor. „Man kann ihm da keinen Vorwurf machen, den Fehler haben wir vorher bei einer missglückten Umschaltaktion gemacht“, nahm Maximilian Mehring den Innenverteidiger in Schutz. Überhaupt: Elversberg II blieb die spielbestimmende Mannschaft. Die Wormaten sahen sich vor der Pause meist weit in die eigene Hälfte gedrängt. „Das war eine mäßige bis schlechte erste Halbzeit von uns“, stellte Maximilian Mehring sachlich fest.

Wormatia-Stürmer Jan Dahlke trifft erneut

Besser präsentierten sich die Gäste nach dem Wechsel. Kristjan Glibo hatte auf Viererkette umgestellt. Heron Miranda blieb in der Kabine, dafür rückte der eingewechselte Perric Afari ins zentrale Mittelfeld, wo er zusammen mit Wormatias Mittelfeld-Motor Fatih Köksal das Spiel besser in den Griff bekam. Der zweite Nackenschlag für den VfR nach dem Eigentor ließ aber nicht lange auf sich warten. Mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss musste Köksal nach einer Stunde Spielzeit durch den jungen Angreifer Jan-Philipp Schünke ersetzt werden. In die Karten indes spielte den immer stärker werdenden Rheinhessen eine Undiszipliniertheit der Gastgeber. Marvin Wollbold blockierte einen Freistoß der Wormaten und sah dafür die zweite gelbe Karte (62.). In Überzahl agierend rückte nun Wormatia-Stürmer Jan Dahlke in den Mittelpunkt des Geschehens. Ein Dahlke-Kopfball auf Flanke von Clirim Recica lenkte Joshua Blankenburg noch zur Ecke (72.). Die landete wieder auf dem Kopf von Dahlke und von dort unhaltbar zum 1:1-Ausgleich im Tor (73.). Es war bereits zum dritten Mal im vierten Saisonspiel der wichtige erste Treffer durch den Wormser Stürmer für seine Mannschaft.

Am Ende verdient sich Wormatia den Zähler

Dabei blieb es allerdings trotz nomineller Überlegenheit. Wormatia hatte zwar fortan mehr Ballbesitz, große Chancen allerdings sprangen nicht wirklich heraus. „Nach dem Platzverweis und dem Ausgleich haben wir nicht zwingend genug agiert“, fand Maximilian Mehring. Mit dem einen Punkt konnte der 33-jährige Osthofener aber gut leben, denn: „Wenn man das komplette Spiel betrachtet, müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein.“ Elversbergs U21 dominierte die Partie nämlich lange, ehe die Wormaten das Zepter übernahmen. Am Ende trennte man sich leistungsgerecht mit einem 1:1-Remis. Nach vier Spieltagen hat die von den beiden Wormser Trainern Kristjan Glibo und Maximilian Mehring völlig neu formierte junge Wormatia-Elf fünf Punkte auf dem Habenkonto. Eine gute Basis, um in den nächsten Spielen weitere spielerische Fortschritte zu machen, die nach den drei ersten Wochen der noch jungen Saison 2019/2020 durchaus schon erkennbar sind.