Die Rheinpfalz | Kommentar: Ein hoch emotionaler Auftakt für ein kurioses Finale

26.05.2019

Der Fußball hat am Samstag auch abseits des Rasens seine große gesellschaftliche Kraft gezeigt.

7.343 Zuschauer beim Verbandspokal-Finale, dazu als „Anker-Stadion“ wichtiger Teil der großen ARD-Live-Konferenz: Für den Südwestdeutschen Fußball-Verband (SWFV) war am Samstag Großeinsatz-Tag. „Das größte Spiel, das wir als Verband bisher veranstaltet haben“, sagte Oliver Herrmann, Leiter Öffentlichkeitsarbeit beim SWFV. „Die Kollegin aus der Buchhaltung und die Kollegin aus der Passstelle haben unten am Stadioneingang zusammen Tickets verkauft. Unsere Geschäftsstelle hat vieles gestemmt.“

Zeichen der Verbundenheit

Fahrgemeinschaften vom Verbandssitz in Edenkoben zum Finalort auf der Husterhöhe in Pirmasens wurden gebildet. Peter Tretter, der scheidende Trainer des FK Pirmasens, half tatkräftig beim Getränkeausschank mit. Ein tolles Zeichen der Verbundenheit unter Fußballern im Südwesten.

Sehr bewegend: Der nur acht Jahre alt gewordene große kleine Wormatia-Fan Jamie bekam wie gewünscht vor dem Anpfiff eine Minute kräftigen Applaus aller 7343 Zuschauer auf der Husterhöhe. Jamie, „ein starker, mutiger, lebensfroher Junge“, verlas Olaf Paare vom SWFV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit, gestern einfühlsamer und zugleich souveräner Stadionsprecher, „hat den drei Jahre währenden Kampf gegen den Blutkrebs am vorigen Sonntag verloren“. Nicht wenige Zuschauer auf den Tribünen kämpften mit den Tränen, als Paare verlas: „Jamie ist in den Armen seines Vaters friedlich eingeschlafen.“ Ein hoch emotionaler Auftakt für ein kurioses Finale mit einem glücklichen Sieger.