FuPa.net | Jones geht mit einem guten Gefühl

27.05.2019

Trotz der Pokalniederlage kann der Wormatia-Trainer mit dem letzten Auftritt seiner Mannschaft gut leben

Pirmasens. Am Ende brachte es Wormatia-Trainer Steven Jones auf den Punkt: „Es gibt schlechtere letzte Spiele, die man für einen Verein haben kann“, fasste der erstaunlich entspannt wirkende Coach das Pokalfinale eine dreiviertel Stunde nach dem Schlusspfiff in einem Dutzend Worten treffend zusammen. Vorher allerdings hatte es in ihm noch einmal gebrodelt, wie so oft im vergangenen halben Jahr. Wild gestikulierend ging er nach dem Schlusspfiff auf das Schiedsrichtergespann zu, machte Vorwürfe, verweigerte den Handschlag. Zu frisch war die Erregung über die beiden finalen Entscheidungen des Schiedsrichtertrios, den Freistoß von Sascha Korb nicht als Treffer zu werten und den Ärmel-Zupfer von Linus Radau mit einem Strafstoß zu sanktionieren.

Auch der Wormatia-Vorsitzende Tim Brauer war nach dem Spiel erst einmal erregter, als man ihr normalerweise kennt. „Das ist so was von bitter. Wir waren hier das bessere Team und für mich war das kein Elfmeter“, ärgerte sich der Jurist, der seinem scheidenden Trainer so sehr einen Abgang mit Pokalerfolg gegönnt hatte. Auch für ihn war die Partie ein Spiegelbild der abgelaufenen Saison, in der sich die Wormaten viel zu selten für ihren Aufwand auch mit dem passenden Ergebnis belohnten.

Wormatia-Sportvorstand Marcel Gebhardt muss sich derweil vorgekommen sein, wie Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“. In der Halbzeitpause noch vorsichtig optimistisch und stolz auf die starke taktische und kämpferische Leistung, die seine Mannschaft bis dahin gezeigt hatte. Und nach Spielschluss dann doch wieder um Erklärungen ringend, warum die nicht nur aus seiner Sicht wieder einmal stärkere Wormatia den Platz nicht als Sieger verlassen hatte. „Die Jungs haben alles rausgehauen, was nach so einer Saison noch möglich war. Wir wären der verdiente Sieger gewesen“, haderte Gebhardt.

Jones dagegen hatte mit der Dreiviertelstunde Abstand die Enttäuschung aus den Klamotten geschüttelt. „Klar hätte ich von den drei Pokalfinals der letzten Jahre zwei gerne gewonnen. Das heute war allerdings nicht das, was wir gewinnen mussten“, saß der Stachel der Niederlage gegen Morlautern immer noch tiefer als die Niederlage gegen Kaiserslautern. Und die Art und Weise, wie sein Team das letzte Saisonspiel abgeliefert hatte, ließ den Trainer im inneren Frieden scheiden. „Das hat heute Spaß gemacht. Wäre nach dem Stuttgart-Spiel schon Ende gewesen, hätte ich mich übel gefühlt“, sagte der 41-Jährige. „Jetzt werde ich erst einmal ein paar Tage Urlaub machen, um ein wenig Abstand von der Wormatia zu bekommen. Diesen zu gewinnen wird nach 18 Jahren an den verschiedensten Positionen im Verein nicht ganz einfach werden.