Der Betze brennt | Holt den Pokal!

24.05.2019

Das letzte Pflichtspiel der Saison führt den 1. FC Kaiserslautern zum Verbandspokalfinale nach Pirmasens. Gegner ist Regionalliga-Absteiger Wormatia Worms. Für die Roten Teufel zählt nur der Sieg.

Im Sportpark Husterhöhe treffen am Samstag (Anstoß: 16:15 Uhr, auch live in der "ARD"-Konferenz sowie komplett "SWR"-Stream) zwei Teams aufeinander, deren Spielzeit mehr als enttäuschend verlaufen ist. Der FCK und Worms wollen die Spielzeit mit dem Sieg des Südwest-Verbandspokals abschließen, der mehr als nur ein "Trostpreis" wäre: Immerhin sichert ein Sieg am Samstag die Teilnahme am DFB-Pokal-Wettbewerb 2019/20. Die Roten Teufel müssen schlicht und ergreifend den Super-GAU vermeiden, denn seit Bundesliga-Gründung 1963 war der FCK immer im DFB-Pokal dabei.

Die Mannschaft von Sascha Hildmann geht als klarer Favorit ins Spiel. Alles andere als ein Sieg gegen die nicht nur personell angeschlagene Wormatia wäre eine herbe Enttäuschung. Daher gilt es für Fans und Mannschaft, noch ein letztes Mal alle Kräfte zu mobilisieren. Es geht um einen Titel, ums Prestige und um den DFB-Pokal!

Was muss man zum Finale im Verbandspokal wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Eine auf dem Platz enttäuschenden und auch neben dem Platz anstrengende Drittliga-Saison konnte der 1. FC Kaiserslautern mit einem 4:2-Heimsieg gegen den SV Meppen abschließen. Im Verbandspokal schafften es die Roten Teufel durch Siege über Oberligist SC Idar-Oberstein (7:0), Regionalligist FK Pirmasens (3:1) sowie die Verbandsligisten TSV Gau-Odernheim (4:0) und FV Dudenhofen (2:1) ins Endspiel.

Lukas Gottwalt ersetzt in der Innenverteidigung den verletzten André Hainault (Muskelfaserriss). Ansonsten wird Trainer Sascha Hildmann seine stärkste Elf aufbieten, keine Experimente eingehen und voraussichtlich jener Mannschaft das Vertrauen schenken, die gegen Meppen überzeugte. Lennart Grill steht wieder im Tor, der Keeper hat seine schwere Nasenprellung auskuriert.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Wormatia Worms - mit sieben Titeln Rekordsieger des Verbandspokals - blickt auf eine Saison zurück, die viel schlechter kaum hätte verlaufen können. Am Ende stand nach zehn Jahren Zugehörigkeit der Abstieg aus der Regionalliga Südwest. Neben den vielen Verletzungsproblemen hatte die Mannschaft von Coach Steven Jones, für den es das letzte Spiel als Wormatia-Trainer ist, vor allem Probleme mit dem Toreschießen. Nur 34 erzielte Tore in 34 Spielen sprechen Bände. Zum Saisonabschluss gab es drei Niederlagen in Folge, zuletzt ein 1:3 beim VfB Stuttgart II. Im Pokal zogen die Wormser über Landesligist SG Meisenheim Desloch-Jeckenbach (3:0), die Verbandsligisten SV Steinwenden (7:1) und FC Speyer 09 (2:0) sowie Oberligist TSG Pfeddersheim (2:1 n.V.) ins Finale ein.

Für einige Akteure im Wormatia-Trikot ist es ein Wiedersehen mit der Vergangenheit: Chris Keilmann, Dino Bajric, Ünal Altintas und Jan-Lucas Dorow stammen aus der Lautrer Jugend. U21-Torjäger Dorow hatte damals sogar einen Profivertrag und kam vier Mal in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Auch Jure Colak war schon für die zweite Mannschaft des FCK aktiv, der Bruder von Antonio Colak fällt am Samstag allerdings aufgrund einer Wadenverletzung aus. Daneben fehlen auch Leon Volz (Innenbandanriss), Eugen Gopko (Muskelbündelriss), Pascal Schmidt (Fußverletzung) und Dimitrios Ferfelis (Sprunggelenksverletzung). Sehr fraglich ist zudem das Mitwirken von Niko Dobros (Schlag auf den Knöchel).

Frühere Duelle

Nach 56 Jahren treffen der FCK und die Wormatia mal wieder in einem Pflichtspiel aufeinander. Die Einführung der Bundesliga trennte damals die Wege beider Klubs, eine 1:3-Niederlage in Worms und ein 3:0-Sieg oben auf dem Betzenberg waren in der Saison 1962/63 die letzten Pflichtspielergebnisse. Am 1. Mai 2007 spielte die U23 des FCK im Verbandspokalfinale gegen Worms. Die Wormatia gewann mit 1:0.

Fan-Infos

Der Sportpark Husterhöhe ist noch nicht ausverkauft, rund 8.000 Tickets sind für das Finale bislang abgesetzt. Für die Restkarten - es gibt noch rund 1.500 Steh- und 500 Sitzplätze - wird es in Pirmasens Tageskassen geben. Diese öffnen um 14:15 Uhr, Stadionöffnung ist um 14:45 Uhr. Zudem können auch bis Freitag, 16:00 Uhr im FCK-Fanshop sowie bei Ticket Regional im Online-Shop und in den Vorverkaufsstellen noch Karten erworben werden. Die Veranstalter erwarten nach eigenen Angaben ein annähernd ausverkauftes Haus mit dann bis zu 10.000 Zuschauern. Vor Anpfiff wird es eine "Applausminute" für den kleinen Jamie geben, der am vergangenen Wochenende nach großem Kampf verstorben ist.

Da nur wenige Fans aus Worms mitreisen, die zudem noch aufgrund der Vereinsquerelen einen Stimmungsboykott planen, erwartet den FCK wie bisher in jedem Pokalmatch ein gefühltes Heimspiel. Die Stadt Pirmasens wird vermutlich schon frühzeitig mit FCK-Fans bevölkert sein, unter anderem lädt das Lokal "Quasimodo" in Stadionnähe zum Vorglühen ein.

Die Stadt Pirmasens empfiehlt allen Zuschauern eine frühzeitige Anreise. Die FCK-Fanblöcke befinden sich bei diesem Spiel auf der Südseite des Stadions, daher werden die mit dem Auto anreisenden Anhänger der Roten Teufel von der Polizei auf das ehemalige Baseball-Feld (zwischen Texas- und Delaware Avenue) sowie der Parkplatz Husterhöhe geleitet. Die Zufahrt erfolgt über die New Hampshire Avenue. Im Stadion erlaubt sind kleine Schwenkfahnen, Doppelhalter und fünf Trommeln (siehe FCK-Auswärtsinfos).

O-Töne

FCK-Trainer Sascha Hildmann: "Für uns hat dieses Spiel natürlich eine große Bedeutung. Es geht um den Einzug in den DFB-Pokal. Dass dies für den 1. FC Kaiserslautern aus verschiedenen Gründen ein wichtiger Schritt wäre, ist sicherlich jedem bewusst."

Wormatia-Coach Steven Jones: "Wir werden uns noch einmal extrem fokussieren. Auch wenn es schwer ist. Alles was war, wird in dieser Woche ausgeblendet, wir schauen nur nach vorn."