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23.05.2019

Wormaten spielen im Finale gegen Kaiserslautern auch um neue Regionalliga-Verträge

Worms. Beim „Finale dehääm“ vor einem Jahr war Giuseppe Burgio dabei und durfte, auch wenn er nicht zum Einsatz kam, den Pokal in die Höhe strecken. Damals hatte Wormatia Worms gerade am letzten Spieltag den Klassenerhalt eingetütet und ging gegen den Verbandsligisten Alemannia Waldalgesheim als Favorit vor eigenem Publikum ins Spiel. In diesem Jahr sind die Vorzeichen komplett anders. Seit zwei Wochen wissen die Wormaten, dass sie in der kommenden Saison in der Oberliga spielen werden, der Trainer und das Gros der Mannschaft werden den Verein verlassen. Und da der Gegner im diesjährigen Verbandspokalfinale in Pirmasens 1. FC Kaiserslautern heißt, braucht die Favoritenfrage eigentlich gar nicht erst gestellt werden. Gar nicht zu sprechen davon, was die Wormaten in dieser Saison auf fremden Plätzen erreicht haben. Und die Lauterer Fans werden das Stadion Husterhöhe in Pirmasens zu ihrem Heimstadion machen, so viel ist sicher.

Trotzdem ist Burgio der festen Überzeugung, dass sein Team gegen die Lauterer etwas erreichen kann, auch wenn er zugibt, dass die Vorbereitung auf die Partie alles andere als einfach ist. „Klar ist er Abstieg in den Köpfen. Viele von uns hatten geplant, bei der Wormatia zu bleiben und müssen sich jetzt umschauen“, beschreibt der Angreifer die Situation. Und da alle in der Mannschaft von der Qualität des Teams überzeugt waren, kam für sie der Abstieg, obwohl er sich in der Rückrunde immer deutlicher abzeichnete, schließlich doch überraschend. „Wir haben ein Team, in dem es menschlich stimmt und an Motivation hat es uns nie gemangelt“, kann sich Burgio die Talfahrt der vergangenen Monate nur schwer erklären. Klar waren da zu wenig Tore, aber das sei nicht der alleinige Grund, meint der Stürmer. Schließlich habe die Mannschaft fast in jeder Partie einen Treffer setzen können. Aber eben auch fast in jeder Partie ein bis mehrere Tore des Gegners zugelassen. „Am Ende war es wohl ein Abwärtsstrudel, aus dem wir nicht mehr herausgekommen sind.“

Trotzdem ist sich Burgio auch sicher, dass jeder am Samstag noch einmal alles aus sich herausholen wird. „Vor so einer coolen und großen Kulisse will jeder gern spielen“, sagt Burgio. Aber es gibt auch noch einen anderen Grund, warum er glaubt, dass sich alle elf Spieler, die am Samstag für die Wormatia auflaufen, für den Pokalerfolg zerreißen werden. „Für viele von uns wird es in der Regionalliga nach dem Abstieg nicht weiter gehen. Da ist das Pokalfinale gegen Kaiserslautern eine Bühne, auf der sich jeder Einzelne und wir uns als Mannschaft noch einmal präsentieren können.“ Denn weil so lange unklar war, wo für die Wormatia die Reise hingeht, hingen natürlich auch die Spieler in der Luft. Schließlich hatte sich der Verein ein Zwei-Jahres-Programm auf die Fahnen geschrieben, bei dem nach einem Jahr der Konsolidierung in der Folgesaison angegriffen werden sollte. Diese Agenda wurde durch den Abstieg natürlich durchkreuzt. Und so ist das Spiel gegen Kaiserslautern das letzte Spiel einer Mannschaft, die sich danach in alle Winde zerstreuen wird. Und es gibt nur für jene eine Zukunft in der Regionalliga, die auch in diesem Spiel beweisen, dass der Abstieg nichts mit ihrer individuellen Klasse zu tun hat.