FuPa.net | Vorfreude aufs Finale fällt schwer

21.05.2019

Finale Verbandspokal +++ Bisher geringes Interesse an Wormatia-Kontingent +++ Viele Baustellen im Hintergrund

Worms. Es geht darum, irgenwie noch mal die Kurve zu bekommen. Für ein Spiel. Und das trotz all der Tiefschläge, die es für die Fußballer von Wormatia Worms in den letzten Wochen wegzustecken galt. Irgendwie muss es aber möglich sein, den Frust aus den Kleidern zu schütteln, steht doch eine Partie an, die – würde es den Abstieg aus der Regionalliga nicht geben – sicher das Spiel des Jahres wäre: Das Finale um den Verbandspokal gegen den FCK.

Wie schwer es aber ist, die Partie, die am Samstag um 16.15 Uhr im Sportpark Husterhöhe in Pirmasens angepfiffen wird, in den Fokus zu rücken, machen ein paar Zahlen deutlich. Gerade mal 650 Karten sind im Vorverkauf aus dem Wormatia-Kontingent bislang über den Tisch gegangen. Lediglich fünf Busse sind durch Verein und Fans gechartert worden. Als Wormatia vor zwei Jahren schon mal zum Pokalfinale nach Pirmasens (gegen den SV Morlautern) aufbrach, waren das deutlich mehr. Dabei könnten die Drittliga-Profis des 1. FC Kaiserslautern jetzt als Gegner nicht attraktiver sein. Und schließlich wird der Sieger in der kommenden Saison wieder im DFB-Pokal spielen. „Es ist ein 100 000-Euro-Spiel“, hebt Jochen Schneider mit Hinweis auf die Startprämie im bundesweiten Wettbewerb hervor. Die Zahlen aus dem Vorverkauf bezeichnet der Wormatia-Vorstand deshalb ohne Umschweife als „enttäuschend“. Gleichwohl zeigt er auch Verständnis: „Es ist dem schlechten sportlichen Verlauf der Saison geschuldet.“

Der Abstieg hat viel Frust erzeugt. Und er zieht auch hinter den Kulissen genug Arbeit nach sich. Selbst in der Woche vor dem Pokalfinale gibt es eine Menge anderer Themen, mit denen die Verantwortlichen befasst sind. Da wäre die Trainerfrage, steht der Abschied von Steven Jones nach dem Saisonende ja fest. Auch wird eine Mannschaft für die Oberliga gesucht. Der Etat muss auf die Beine gestellt werden. Gemeinsam mit dem scheidenden Vorsitzenden Tim Brauer ist Jochen Schneider mit den Finanzen befasst. Er weiß: „Wir müssen vieles auf den Prüfstand stellen.“

Der sportliche Bereich ist die Sache von Norbert Hess, der seit ein paar Tagen als Sportlicher Leiter agiert und aktuell auf vielen Baustellen unterwegs ist. Eigentlich auf zu vielen, weshalb der 52-Jährige froh ist, jetzt seine Mitstreiter sortiert zu haben. Ganz vorne steht da Sportvorstand Marcel Gebhardt, der entscheidender Ansprechpartner ist, wenn es um Vertragsinhalte geht. Als Assistent hat sich Hess zudem Ibrahim Kurt an die Seite geholt, der seit einem Jahr als Teammanager ganz nah dran ist an der Mannschaft. „Er übernimmt viele Dinge und genießt das vollste Vertrauen“, erzählt Hess, der Kurt beauftragt hat, in Gesprächen mit Spielern aus dem aktuellen Kader die Chancen für eine weitere Zusammenarbeit auszuloten. Auch Maximilian Mehring und Mario Cuc als Co-Trainer sind im Boot.

So dringend positive Nachrichten in Sachen Trainer und Spieler jetzt aber wären, sie lassen wohl noch ein paar Tage auf sich warten. Gerade mit Blick auf die Spieler kann die Sache eben erst ganz allmählich anlaufen. Und hier schließt sich der Kreis. Zwar stehen die Berater als Ansprechpartner bereit. Für die Spieler selbst steht das Pokalspiel aber ganz oben auf der Prioritätenliste. „Der Trainer möchte da natürlich Ruhe haben“, weiß Hess und betont: „Das ist auch richtig, vielleicht reißen sie so noch was.“

Genau das hofft auch Jochen Schneider. „Der Trainer setzt jetzt alles daran, die Mannschaft auf das Pokalspiel zu fokussieren.“ Und der Wormatia-Vorstand zeigt sich überzeugt, dass auch die Spieler – nicht zuletzt im Interesse der eigenen Zukunft – noch mal intensiv mitziehen werden: „Sie werden es sich noch mal beweisen wollen.“ Ganz sicher ist der 1. FC Kaiserslautern da ein geeigneter Gegner.