Wormser Zeitung | Von Feuerwerk nichts zu sehen

01.12.2003

VfR Wormatia bietet beim 2:0 gegen Klausen fußballerische Magerkost

Vom 01.12.2003

Diese Bilanz kann sich sehen lassen: Mit dem 2:0-Erfolg gegen den SV Klausen blieb der VfR Wormatia zum sechsten Mal in Folge unbesiegt, holte in diesem Zeitraum 16 von 18 möglichen Punkten und kletterte in der Oberliga-Tabelle auf Rang fünf. Doch von dem erhofften Feuerwerk zum Heimfinale 2003 konnte keine Rede sein. Vielmehr erstolperten die Wormser gegen einen überaus harmlosen Gast einen völlig glanzlosen Arbeitssieg.

 
Von unserem

Redaktionsmitglied

Frank Beier

"Wir haben nahtlos an die schwache Leistung gegen Pirmasens angeknüpft", machte Trainer Dirk Anders kein Hehl aus seiner tiefen Enttäuschung. Keine Ordnung sei im Spiel gewesen, keine Spielkultur, kein Spiel über die Außen. "Das mitansehen zu müssen, tut einfach weh", bedauerte der VfR-Coach, aufgrund der zahlreichen Verletzten keine Möglichkeit zu personellen Konsequenzen zu haben. Und erprophezeihte zugleich: "Mit einer solchen Leistung brauchen wir am nächsten Samstag gar nicht nach Bingen zu fahren."

Allerdings ist es durchaus möglich, dass die Wormaten bei der Hassia ihr wesentlich besseres "Auswärtsgesicht" zeigen werden. Denn eines ist klar: Die Anders-Truppe hat große Probleme, wenn sie das Spiel selbst gestalten muss. Die verletzten Kreativkräfte Volker Berg und Niels Magin, aber auch der Ausfall von Dauerläufer Björn Miehe auf der linken Außenbahn sind nicht zu kompensieren. Gegen Klausen fehlte zunächst auch noch Stefan Ertl, der nach seiner Einwechslung in der 64. Minute bewies, wie wertvoll er für die Mannschaft ist: Er inszenierte nach einer über halbstündigem Fehlpass-Orgie sofort einige gefällige Aktionen und war auch maßgeblich an der Vorbereitung des entscheidenden zweiten Tores beteiligt.

Treffer Nummer eins fiel - ganz nach dem Wunsch des Trainers - endlich mal früh: In der 18. Minute ließ Klausens Ersatzkeeper Daniel Bauer einen eher harmlosen Freistoß von Matthias Dehoust von der Brust abprallen, Duro Bozanovic schaltete am schnellsten und bugsierte die Kugel aus spitzen Winkel über die Linie. Vom Zustandekommen zweifellos eine glückliche Führung, aber verdient war sie allemal. Denn in der Anfangsphase zeigten die Wormaten einige zumeist von Christopher Kaczmarek initiierte schwungvolle Offensivaktionen. Und sie besaßen bereits nach neun Minuten die große Chance zum 1:0 durch Steffen Kohl, der jedoch einen Gebhardt-Freistoß aus vier Metern unbedrängt neben das Tor köpfte.

Nach dem Führungstreffer besaßen Marcel Gebhardt, der nach toller Vorarbeit von Kaczmarek in die Wolken schoss (20.) und Duro Bozanovic, der nach eine Patzer von Schröder den Außenpfosten traf (24.), gute Chancen, den Vorsprung auszubauen. "Danach jedoch", musste Trainer Anders kopfschütteld registrieren, "haben wir die Arbeit eingestellt." Dies änderte sich erst wieder, als Stefan Ertl für den schwachen Onur Celik ins Team kam. Gerade mal 180 Sekunden auf dem Platz, leitete der Routinier das 2:0 ein. Gegen Bozanovic konnte Torhüter Bauer zunächst noch retten, doch beim Nachschuss von Christian Vogel war er machtlos (67.). Dass es beim 2:0 blieb, war vor allem Wormatia-Schlussmann Thorsten Müller zu verdanken. Er rettete in der 86. Minute glänzend gegen Bayonde, nachdem Benjamin Sigmund den Ball leichtfertig vertändelt hatte. Schon eine halbe Stunde vorher hatte Müller in höchster Not gegen Bayonde, der Steffen Kohl versetzte, geklärt. "Mit vertauschten Torhütern hätten wir mindestens einen Punkt mitgenommen", meinte Gäste-Coach Wolfgang Hoor.