Sport-Kurier Mannheim | Gegen Wormatia Worms will der SV Waldhof den Aufstieg endgültig "wuppen"

18.04.2019

Auch beim "Spiel der Spiele" wird der SV Waldhof die Schikanen des DFB wieder mannhaft ertragen. Nicht wenige sagen ja, dass neben der Position des Präsidenten, zumindest eine weitere zwingend neu besetzt werden müsste. Hintergrund ist, dass am Samstag beim Derby gegen Wormatia Worms die Osttribüne wieder geschlossen bleiben muss.

Der Vorfreude der Fans beim Kampf um den letzten noch zu erzielenden Punkt, um die Meisterschaft auf sportlichem Weg festzumachen, tut dies jedoch keinen Abbruch. Schon am Donnerstag um 12 Uhr waren etwa 11.000 Eintrittskarten verkauft. Die Westtribüne wird geöffnet, denn die Fans der beiden Konkurrenten tun sich nicht weh und feiern nach den Spielen stets gemeinsam.

Den Grundstein für dieses Endspiel legte Waldhof auf dem Bieberer Berg. Der grandiose 4:0-Sieg im Derby bei den Offenbacher Kickers ist zwar schon wieder Geschichte, trotzdem denkt Mittelfeldstratege Timo Kern gerne zurück auf das letzte Wochenende.

"Das war schon ein souveräner Auftritt von uns in der ersten Halbzeit. Die guten Platzbedingungen kamen uns da auch entgegen, um unser Spiel aufzuziehen", verweist er auf optimale äußere Bedingungen und vergisst nicht, die sehr große Unterstützung der Fans hervorzuheben. "Am Samstag", so vermutet er, "wird das noch einmal eine ganz andere Stimmung."

Doch nicht außer acht lassen sollte man, dass da mit Wormatia Worms ein Gegner auf dem Platz steht, den große Abstiegssorgen plagen. Das Team um Trainer Steven Jones, der seinen Trainerstuhl am Saisonende freiwillig räumen wird, braucht noch jeden Punkt, um nicht aus der Regionalliga auszuscheiden.

Aktuell müssen die Wormser damit rechnen, dass es fünf Mannschaften erwischen wird und da wäre die Wormatia derzeit dabei. "Man weiß ja, dass Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen, in der Rückrunde noch einmal eine ganz andere Leistung zeigen und sich extrem verbessern können. Auch im Hinspiel waren wir gewaltig gefordert", rechnet SVW-Coach Bernhard Trares deshalb keineswegs mit einem Selbstläufer.

Besonders motiviert werden mindestens zwei Wormser Akteure sein. In der Winterpause verpflichteten die Wormaten mit Jure Colak einen Ex-Waldhöfer für die Innenverteidigung, auch im Sturm wirbelt mit Giuseppe Burgio ein ehemaliger Blauschwarzer. Er hat schon achtmal eingenetzt. Und natürlich sinnen die Rheinhessen nach dem Hinspiel auf eine Revanche. Es war ein Eigentor von Malte Moos, welches die Wormatia kurz vor dem Abpfiff fabrizierte und so dem SVW mit einem 3:2-Sieg die Punkte bescherte.

In Sachen Aufstellung steht für Trares noch ein großes Fragezeichen hinter Kevin Conrad, der in Offenbach mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt und durch Michael Schultz ersetzt werden musste. Mete Celik erlitt in diesem Spiel einen Schlag auf die Niere und wurde am Donnerstag zum Arzt geschickt. Auch sein Einsatz ist fraglich. Für ihn könnten Marcel Hofrath oder Raffael Korte den Platz in der Viererkette einnehmen. Conrad appellierte übrigens im Vorfeld an die Fans, auf einen Platzsturm zu verzichten, denn es stünden ja noch Spiele im CBS an. Gefeiert werden soll also bitteschön überall, nur nicht auf dem grünen Rasen.

Anpfiff im Carl-Benz-Stadion ist am Ostersamstag um 14 Uhr. Geleitet wird die Begegnung von Schiedsrichterin Karoline Wacker aus Marbach am Neckar.