FuPa.net | Ein Sieg für den Trainer

14.04.2019

Wormatia Worms besiegt den TSV Steinbach und sendet damit ein Zeichen an den scheidenden Coach Steven Jones

Worms. Als nach der dritten Minute der Nachspielzeit der Schiedsrichter endlich dreimal in seine Pfeife blies, um damit die Partie zu beenden, waren Jubel und Erleichterung groß. Zum ersten mal seit dem 2:1 über den FSV Mainz 05 II hat Wormatia Worms mit dem 2:1 (1:1)-Erfolg gegen den TSV Steinbach wieder eine Partie in der Regionalliga gewonnen. Eineinhalb sieglose Monate waren damit Geschichte, und was für Wormatias Vorsitzenden Tim Brauer besonders wichtig war: Das erste Spiel nach der Ankündigung von Steven Jones, sein Amt im Sommer abzugeben war „ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass Mannschaft und Trainer am selben Strang ziehen“.

Diese Mannschaft hatte Jones in weiten Teilen allerdings umgestellt so unter anderem zum ersten mal seit der Winterpause wieder Andreas Glockner von Beginn an auf den Rasen geschickt. Doch erst einmal waren die Gäste aus Mittelhessen am Zug. Mit dem ersten Eindringen in dem Wormser Strafraum erarbeiteten sich die Steinbacher ihr erstes Tor. Leon Volz traf den TSV-Angreifer Arnold Budimbu unglücklich am Fuß und Schiedsrichter Jonas Brombacher zögerte keine Sekunde und entschied auf Strafstoß. Wormatia-Keeper Chris Keilmann ahnte zwar die Ecke, aber gegen den strammen Schuss von Nikola Trkulja war er trotzdem machtlos.

Ein harter Schlag für das Team von Steven Jones und die meisten der 800 Zuschauer auf den spärlich besetzten Rängen, die nun noch mehr Unheil kommen sahen. Doch es kam ganz anders. Nur kurz mussten sich die Wormser schütteln, dann spielten sie gegen Steinbach, wie man es gegen ein kampfstarkes Auswärtsteam machen muss. Mit eben so viel Herzblut hielten die Wormaten dagegen, kämpften sich in die Partie zurück. Und hatten das Glück, dass ihnen schnell der Ausgleich gelang. Wieder einmal war Giuseppe Burgio der Vollstrecker. Wunderschön am linken Strafraumeck von Jan-Lucas Dorow freigespielt schoss er den Ball ins lange Eck. „Wir haben heute auch für den Trainer gespielt. Dass es in den vergangenen Wochen nicht so geklappt hat, lag ja nicht am Trainer, sondern an uns Spielern“, meinte nach der Partie Torschütze Burgio. Und die Wormser machten spielerisch und kämpferisch weiter. Zweimal Dimitrios Ferfelis und einmal Andreas Glockner, der für das Wormser Spiel eine absolute Bereicherung war, konnten gute Möglichkeiten aber nicht nutzen. Und Burgio versuchte es kurz vor dem Seitenwechsel auch noch einmal, sein Schuss aus spitzem Winkel ging allerdings nur ans Außennetz.

Nach dem Seitenwechsel dann der große Auftritt von Glockner, der bislang in der Rückrunde noch gar keine Rolle gespielt hatte. Trocken hämmerte der offensive Mittelfeldspieler den Ball nach einem zunächst geklärten Eckball unter die Latte. In der Folge kontrollierten die Wormaten die Partie über lange Strecken, ohne aber den wichtigen dritten Treffer zu erzielen. So kamen auch die Steinbacher noch einige Male gefährlich for das Wormatia-Tor und fast hätte ein Missverständnis zwischen Innenverteidiger Tom Scheffel und Keeper Keilman in der 51. Minute zum Ausgleich geführt. Doch das blieb der einzige Wackler in einer Mannschaft, die sich den Sieg mit aufopferungsvollem Kampf verdiente. „Ich freue mich ganz besonders für Glocke, der eine schwere Zeit hier durchgemacht hat“, sagte nach der Partie Jure Colak, der das Spiel wegen einer Gelbsperre von Außen mit ansehen musste, im Spielerkreis nach der Partie aber sofort wieder Wortführer war. Der Käpten eines Teams, das diesmal nicht nur funktionierte, sondern auch mal wieder siegte.

Die Trainer im Wortlaut

Steven Jones (Trainer Wormatia): Wir haben eine konzentrierte und disziplinierte Mannschaftsleistung gesehen und einem absolut verdienten Sieg meiner Mannschaft- Und dass, trotz der schwierigen Umstände, dass wir in der sechsten Minute aus dem Nichts heraus einen Elfmeter bekommen. Ich bin brutal froh, dass die Mannschaft dann das gemacht hat, was wir uns vorgenommen hatten, dass sie zusammen steht und sich endlich auch mal mit einem Sieg belohnt hat.

Frank Döpper (Trainer TSV Steinbach): In meiner momentanen Gefühlslage ist es besser, dass ich gar nicht so viel sage. Das war ein verdienter Sieg der Wormatia, die hier mit Wille und Engagement genau so gespielt hat, wie wir es uns eigentlich auch vorgenommen hatten. Diese Einstellung haben wir wohl im Bus gelassen. Montags ist bei uns normalerweise frei, aber das war einmal. Ab heute werden wir einen Tag mehr trainieren, anders funktioniert es anscheinend nicht.