Wormser Zeitung | Steckt 0:4 noch in den Hinterköpfen?

21.11.2003

VfR Wormatia geht personell auf dem Zahnfleisch, hat aber mit Wirges noch Rechnung offen

Vom 21.11.2003
 
rpk. - Hauptsache gewonnen: Unter diese Maxime stellt Wormatia-Coach Dirk Anders das mühevolle 1:0 am vergangenen Spieltag gegen Pirmasens. Immerhin war das der vierte Dreier für den VfR in Folge. Und noch nie war er so wertvoll wie heute: Ohne seinen Torjäger Stefan Ertl, der in der Nachspielzeit das glückliche Siegtor (Anders: "Wir haben geduldig gespielt und sind belohnt worden") markierte, stünde der Fußball-Oberligist nicht dort, wo er jetzt steht - auf dem Sprung Richtung Tabellenspitze. "Aus gar nix macht er ein Tor, er braucht nicht viele Chancen", weiß der Trainer, was er an seinem routinierten Sturmführer hat.

Klar, dass der VfR Wormatia mit dieser Minimalleistung (Anders: "Man muss auch mal ein bisschen Glück haben") am Samstag in Wirges wohl chancenlos sein wird. Apropos: Spvgg. Wirges - da war doch was? Richtig, am zweiten Vorrundenspieltag kassierte die Anders-Truppe gegen Glas-Chemie eine harsche 0:4-Ohrfeige im eigenen Stadion. Weil beim VfR die Chemie im Mannschaftsgefüge nicht stimmte. "Wir haben aus diesem Spiel gelernt, dass wir nicht mit drei Spitzen spielen können. Das hat einfach nicht funktioniert, dass passte nicht", zeigte sich Dirk Anders lernfähig. Auch in der Einstellung zu Spiel und Gegner gab´s einen Unterschied. Anders blickt zurück: "Die haben mit voller Leidenschaft gekämpft, wir haben zu wenig investiert. Wir war´n ohne Chance."

Dieses Engagement und diese Leidenschaft erwartet Anders ("da müssen wir wieder hin") von seiner Mannschaft nun im Rückspiel am Samstag. Immerhin hat der VfR bis zum Jahresende noch einige ehrgeizige Vorhaben. "Wir wollen die tolle Serie fortsetzen und bis Weihnachten unter den ersten Fünf stehen", verpflichtet der Coach seine Kicker darauf, "die gesteckten Ziel konsequent durchzuziehen".

Und dies vor dem Hintergrund, dass die zurückliegenden Monate beim Personal nunmehr deutliche Spuren hinterlassen haben: Miehe fällt wegen der gegen Pirmasens erlittenen Sprunggelenksverletzung definitiv aus. Dehoust hat das gleiche Problem, sein Einsatz morgen ist fraglich. Blasius zwickt´s im Oberschenkel, Köhler und Arcangioli waren unter der Woche krank. Gerade mal mit zwölf Spielern, "davon wenig defensive", konnte der Übungsleiter trainieren. Anders: "Die letzten drei Begegnungen in diesem Jahr werden hart, ein Großteil der Spieler braucht eine Pause. Wir müssen auf die Zähne beißen und das Beste daraus machen."