Die Rheinpfalz | Heimvorteil macht Hoffnung

27.03.2019

«SPEYER.» Heute Abend (19.30 Uhr) steigt im Sportpark das mit Spannung erwartete Halbfinale im Südwestpokal zwischen Gastgeber FC Speyer 09 und der zwei Klassen höher angesiedelten Wormatia aus Worms.

Im Anschluss an die letzte Partie des FV Speyer in der höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga-Spielrunde 1959/60, titelte die RHEINPFALZ: „Sieglos auch im letzten Spiel – Speyer verabschiedete sich mit 1:1 gegen Wormatia Worms aus dem Oberhaus.“

Sieben Ur-Speyerer standen damals in der Startaufstellung: Manfred Birkelbach, Rolf Ebert, Matthias Jäger, Heinz „Gipsel“ Lang, Manfred Löffler, Arthur Morgenstern und Anton Wettstein. Löffler erzielte den letzten Speyerer Treffer im Oberhaus. Er traf zum 1:1-Endstand.

„Besonders positiv ist meine Erinnerung an unsere Begegnungen mit Worms nicht. Auswärts haben wir nie was geerbt. Zuhause lief’s etwas besser“, meinte der 84-Jährige.

Auch heute erwartet den FC 09 gegen den Regionalligisten und Südwestpokalsieger 2018 eine schier unlösbare Aufgabe. „Für den FC 09 ist dieses Spiel sicherlich das Highlight in der nun zehnjährigen Vereinsgeschichte“, sagte FC 09-Trainer Ralf Gimmy im RHEINPFALZ-Gespräch.

Mannschaft und Trainer seien stolz, daran teilzuhaben. In allen bisherigen, engen Pokalspielen habe sie nach frühem Ausscheiden in den Vorjahren viel investiert, um in dieser Saison so weit zu kommen.

Das gesamte Team fiebere der Partie entgegen. „Für viele Spieler ist dies gewiss ein Meilenstein in ihrer Karriere“, teilte Coach Gimmy mit. Alle Mann stehen ihm zur Verfügung.

Gimmy hisst keineswegs die weißen Fahne, sondern will alles daran setzen, den Favoriten zu ärgern und den Zuschauern ein enges und interessantes Spiel zu bieten: „Im Fußball ist alles möglich. Träumen darf erlaubt sein.“ In der Regionalliga beginne das professionelle Arbeiten, sagte der FC-Coach, der vermutet, dass nicht viele Wormser Spieler noch einem normalen Job nachgehen.

Den Gästen bescheinigt er eine extreme individuelle Klasse. Spielerisch und in Sachen Schnelligkeit besitze Worms klare Vorteile. Cleverness und körperliche Robustheit in den Zweikämpfen kämen noch hinzu.

Besonders gefährlich seien die Standards, die seine Mannschaft möglichst vermeiden sollte. Das erfolgreich gestaltete Spiel in Waldalgesheim sei dazu eine gute Trainingseinheit gewesen.

Gimmy erwartet eine kompakte, in bester körperlicher Verfassung befindliche Wormser Elf mit dem früheren Nationalspieler von Kroatiens Unter-19-jährigen und Kapitän, Jure Colak, der die Zügel in der Hand halte.

Mit Jan-Lucas Dorow, der einige Zweitbundesliga-Partien für den 1. FC Kaiserslautern bestritt sowie Dimitrios Ferfelis, der Erstliga-Erfahrung aus den Niederlanden und Griechenland mitbringt, besitzt Worms zudem äußerst torgefährliche Angreifer.

Der nach dieser Spielrunde zum SV Rülzheim wechselnde Speyerer Kapitän Maurizio De Vico (25): „Für mich ist dies das Highlight dieser Spielrunde.“ Nach den Partien gegen Alzey und in Waldalgesheim werde das Team bis in die Haarspitzen motiviert und hoch konzentriert auflaufen.

„Wir haben uns dieses Spiel mit harter Arbeit verdient und werden alles daran setzen, gut abzuschneiden“, kündigte De Vico an: „Wir wollen diese Riesenchance nutzen. Denn Pokalfights haben ihre eigenen Gesetze.“

FC-Allzweckwaffe Marc-David Thau ist der Meinung, mit Worms den für Speyer bestmöglichen Gegner erwischt zu haben. „Über den FCK brauchen wir nicht zu reden, und gegen Dudenhofen sieht unsere Bilanz auch nicht sonderlich günstig aus.“

Nachdem die Mannschaft in der Liga nichts mehr reißen könne, wolle sie sich richtig reinhängen. Thau: „Dass Worms uns nicht kennt, könnte ein kleiner Vorteil sein.“