FuPa.net | Nach der Pause geht nichts mehr

17.03.2019

Wormatia Worms verliert gegen den FSV Frankfurt 1:2 und ist mittendrin im Abstiegskampf

Worms. Noch in der Pause hatte Steven Jones seine Mannschaft gewarnt. „Das wird jetzt ein anders Spiel“, warnte er seine Spieler. Das die Partie allerdings so sehr anders als in der ersten Halbzeit werden würde, damit hatte der Trainer von Wormatia Worms nicht im Entferntesten gerechnet. Oder, wie Torwart Chris Keilmann ernüchtert feststellte. „In der ersten Halbzeit war das so mit das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben. Warum wir nach der Pause nichts mehr auf die Reihe gebracht haben, kann ich auch nicht erklären.“ Fakt ist, dass die Wormatia nach der 1:2 (1:0)-Niederlage gegen den FSV Frankfurt auf einem möglichen Abstiegsplatz angekommen ist und gemessen an dem, wie sich die Mannschaft nach dem Seitenwechsel präsentierte, selbst bei den optimistischsten Wormatia-Fans die Alarmsirenen immer lauter schrillen

Dabei hatte der Nachmittag in der EWR-Arena für die Gastgeber mehr als ordentlich begonnen. Nach kurzer Abtastphase übernahm die Mannschaft um Kapitän Jure Colak die Initiative, kontrollierte Spiel und Gegner und versuchte, über lange Ballstafetten die Lücke in der gegnerischen Defensive zu finden. Zunächst kamen dabei allerdings nur Eckstöße zustande, die allesamt keine wirkliche Gefahr brachten. Doch ab der 20. Minute wurden die Wormaten mit Unterstützung des böigen Windes zielstrebiger und hatte Distanzschüsse als Mittel der Wahl ausgemacht. Den ersten gestaltete Jan-Lucas Dorow noch zu zaghaft, der Frankfurter Keeper Marco Aulbach hatte keine Mühe, den Schuss zu parieren. Mehr zu tun gab es für den FSV-Keeper da schon nach dem Steilpass von Dimitrios Ferfelis auf Leon Volz, dem dieser mit der Fußspitze nicht die entscheidende Richtungsänderung verpassen konnte. In der 24. Minute dann doch der kollektive Jubel: Nikolaos Dobros hatte in der 24. Minute mit einem geschickten Kurzpass Dorow so frei gespielt, dass dieser an der Strafraumgrenze viel Zeit hatte, sich den Ball zurechtzulegen und ins lange Eck zu verwandeln.

Und die Wormatia ließ nicht nach. Giuseppe Burgio versuchte es in der 32. Minute Dorow gleichzutun, sein Distanzschuss aus 30 Metern strich allerdings am langen Pfosten vorbei. Und in den letzten fünf Minute vor dem Seitenwechsel hatten Ferfelis, Volz und Burgio mit Schüssen aus der Box die Möglichkeit, zu erhöhen. „Da wäre das 2:0 oder sogar das 3:0 drin gewesen, und dann wird das hier ein ganz anderes Spiel“, meinte Volz selbstkritisch.

Diese ausgelassenen Chancen vor dem Seitenwechsel und der Ausgleich der Frankfurter keine Minute nach Wiederanpfiff drehten das Spiel allerdings auf brutale Weise. Tom Scheffel musste den ersten Treffer auf seine Kappe nehmen, denn er vertändelte durch einen völlig unnötigen Zweikampf tief in der eigenen Hälfte den Ball der schnell zum eingewechselten Marco Koch kam, dessen Schuss zu allem Überfluss noch abgefälscht wurde. Und beim 1:2 in der 73. Minute war der andere Innenverteidiger Colak nicht nahe genug am FSV Mittelstürmer Vito Plut, der den Ball mit dem Rücken zum Tor annehmen und verwandeln konnte. Weder davon noch danach konnten sich die Wormaten auch nur eine vielversprechende Strafraumszene herausarbeiten. Und das war für die Wormaten das Bitterste an diesem Nachmittag. Der konsternierte Jones kam nicht umhin, von einem „Nackenschlag“ zu reden, der nun gründlich analysiert werden müsse. Was die Beurteilung der Gesamtlage der Wormatia angeht, hat Jones seine Sicht der Situation allerdings schon kundgetan. „Das wird Abstiegskampf bis zum_Saisonende.“

Die Trainer im Wortlaut

Steven Jones (Wormatia): Wir haben in den ersten zehn Minuten nervös begonnen, aber dann kamen wir gut in die Partie. Wir haben uns gute Chancen herausgespielt und sind dann folgerichtig in Führung gegangen. Als wir nach dem Seitenwechsel durch einen individuellen Fehler direkt den Ausgleich bekommen haben, konnten wir uns nicht mehr befreien und haben daher leider verdient verloren. Ein Punkt aus den letzten beiden Spielen ist viel zu wenig. Und diese Ergebnisse kosten auch mental Substanz.

Alexander Conrad (FSV Frankfurt): Nach dem Derby-Sieg am Mittwoch gegen Offenbach war das hier für uns nicht ganz einfach. Wir sind zwar recht gut in die Partie gestartet, aber dann haben wir zu viele wilde Sachen gemacht. Wir müssen glücklich sein, dass wir nach der ersten Halbzeit nicht höher zurückliegen. Mit dem 1:1 direkt nach der Pause hatten wir natürlich etwas Glück, aber danach haben wir nicht mehr viel zugelassen und letztlich völlig verdient gewonnen.