Nibelungen Kurier | Trauerstimmung bei Pressekonferenz

16.03.2019

Nach einer 1:0-Pausenführung unterlag die Wormatia heute dem FSV Frankfurt mit 1:2

VON KLAUS DIEHL Noch sind neun Spieltage zu absolvieren, an denen noch 27 Punkte in der Regionalliga Südwest zu vergeben sind. 

Doch wer die Wormaten vor heimischer Kulisse am Samstag in den zweiten 45 Minuten gegen den FSV Frankfurt gesehen hat, der dürfte Zweifel bekommen haben, dass sie davon noch so viele erreichen können, wie zum Klassenerhalt nötig sind. 

Dabei sah es vor der Pause recht gut aus, schien doch den Frankfurtern das schwere Mittwochsspiel mit dem 2:0-Heimsieg gegen Kickers Offenbach noch offensichtlich in den Beinen zu stecken. 

Zunächst hoffnungsvolle Leistung

Denn  insgesamt zeigten die Wormaten bis zur Pause eine ordentliche und hoffnungsvolle Leistung. Der Führungstreffer in der 24. Minute durch Jan-Lucas Dorow durch einen 20m-Schuss mit leichter Windunterstützung in das rechte Tor-Eck der Hessen, war zudem verdient wie sehenswert. 

Dass es bis zur Pause bei diesem Spielstand blieb, war einmal mehr der Wormser Abschlussschwäche bei etlichen weiteren Chancen zuzuschreiben.

So ging es denn auch mit berechtigten Hoffnungen in die zweiten 45 Minuten. Aber nur eine Minute nach Wiederanpfiff mit dem 1:1 der Gäste durch den eingewechselten Marco Koch gingen diese verloren.

Denn nach einem  haarsträubenden Fehler von Neuzugang Tom Scheffel,  fiel das Wormatia-Spiel regelrecht in sich zusammen. 

Wormatia-Keeper chancenlos

Absoluter Negativ-Höhepunkt war das 2:1 der Gäste, als nach etlichen Querschlägern der Wormatia-Abwehr der Frankfurter Angreifer Vito Plut mit dem Rücken und Ball vor Jure Colak stand und aus der Drehung heraus den Wormatia-Kapitän wie einen C-Schüler alt aussehen ließ und Torhüter Chris Keilmann chancenlos war.

Was aber nach der Pause besonders negativ war, ist die Tatsache, dass die Wormaten sich durch das 1:1 völlig aus der Bahn werfen ließen. Es schien kein Selbstvertrauen mehr da zu sein, um sich mit vollem Einsatz gegen die Niederlage zu stemmen und weiter zu fighten. 

Da fühlten sich auch die Zuschauer nach dem wärmeren Bad der ersten 45 Minuten im zweiten Durchgang eiskalt aus allen Wolken geholt.

Entsprechend war die Stimmung bei der voll besetzten Pressekonferenz nach dem Spiel, wo man buchstäblich die berühmte Stecknadel hätte fallen hören. 

Während Gästetrainer Alexander Conrad in seiner Aussage mehr oder weniger richtig lag, ist es wohl noch nie vorgekommen, dass die Aussagen von Wormatia-Coach Steven Jones in eisiger Stille ohne jeden Wiederhall im Raum verschwanden. 

Auf jeden Fall wird es schwer sein, die Mannschaft  bis zum nächsten Samstag bei der U23 Freiburger SC aus dieser Talsohle zu führen. Die Spieler selbst waren wegen ihrer derart enttäuschenden Leistung mehr als deprimiert, was bis in die Schuhsolen sichtbar schien. 

Normalerweise müsste nach den bisherigen Spielen nach der Winterpause mit dem 2:1-Sieg gegen Mainz 05 II sowie den sechs verlorenen Punkten, Diskussionen und Ursachenforschung betrieben werden, wie und ob es beim VfR Wormatia bis zum letzten Spiel am 18. Mai bei der U21 des VFB Stuttgart weiter geht und wie der Klassenerhalt zu schaffen ist. 

Auf Abstiegsplatz zurückgefallen

Denn die hinter den Wormaten liegenden Mannschaften des  FC Astoria Walldorf und des VFB Stuttgart II sind jetzt schon näher gekommen, während die Wormaten durch die Niederlage hinter Walldorf aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gar auf den ersten Abstiegsplatz zurückgefallen sind.

Wer ist in der Lage, die mentale Einstellung bei den Wormaten positiv zu verändern? Wer soll nach diesem deprimierenden Spiel neues Selbstvertrauen geben. Der Trainer und seine Mitstreiter? 

Die Verantwortlichen müssen jetzt versuchen, schnellstens eine Antwort zu finden, sollen die Wormaten in der nächsten Saison nicht in die Fünftklassigkeit absteigen müssen.