FuPa.net | Wieder keine Punkte in Schwaben

03.03.2019

Früher Gegentreffer durchkreuzt beim 0:1 von Wormatia Worms bei SSV Ulm das Konzept +++ Bajric sieht Gelb-Rot

Ulm. Es bleibt dabei. Ein Sieg in Ulm ist dem Team aus der Nibelungenstadt noch nie gelungen. Regionalligist Wormatia Worms musste sich beim SSV Ulm mit 0:1 geschlagen geben. Es war der achte vergebliche Anlauf, drei Punkte aus der Donaustadt mit nach Hause zu bringen.

Steven Jones (Wormatia Worms): Wir wussten, dass es schwer wird. Meine Mannschaft ist den Ulmern physisch ein Stück weit unterlegen. Wir hatten uns vorgenommen, das zu kompensieren, indem wir aggressiv dagegenhalten wollten. Das ist meinen Jungs in vielen Phasen des Spiels gelungen. Ich bin unzufrieden, dass wir so viel Aufwand betreiben und das Spiel nach einem Einwurf hergeben, wo wir dreimal hätten klären können. So laufen wir einem 0:1 hinterher und wussten, dass es schwer wird. Trotzdem haben meine Jungs bis zum Schluss alles probiert.

Holger Bachthaler (SSV Ulm): Wir waren am letzten Wochenende sehr enttäuscht, weil wir ein sehr gutes Spiel abgeliefert haben. Fußball ist ein Ergebnissport, deshalb sind wir mit dem Sieg sehr zufrieden. Mit der Leistung über 90 Minuten kann man allerdings nicht zufrieden sein. Insgesamt müssen wir weiter daran arbeiten, dass wir bei eigenem Ballbesitz unsere Möglichkeiten besser zu Ende spielen. Eine Spitzenmannschaft entscheidet dieses Spiel hinten raus mit 3:0, 4:0 für sich. Die Räume, die wir in der zweiten Halbzeit bekommen haben, haben wir nicht sauber zu Ende gespielt.

Dabei war der Tabellen-13., die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga, an diesem Samstagnachmittag keineswegs chancenlos bei den ansonsten recht heimstarken „Spatzen". Die Ulmer waren weit von ihrer Bestform entfernt, agierten deutlich schwächer als vor einer Woche bei der 0:3-Niederlage bei den Offenbacher Kickers, profitierten allerdings von ihrem frühen Tor, das Nicolas Jann bereits in der 8. Minute erzielte. Es sollte der einzige Treffer vor der mageren Kulisse von 1014 Zuschauern im Donaustadion bleiben.

Trainer Steven Jones, der sein Team gegenüber dem 2:1 vor einer Woche gegen den FSV Mainz 05 II unverändert gelassen hatte, haderte mit dem frühen Gegentor. „Nach dem Einwurf hätten wir den Ball dreimal klären können", schimpfte er. So aber konnte der Ulmer Mittelfeldspieler Albano Gashi auf Nicolas Jann flanken, der mit einem Linksschuss den Wormser Torhüter Chris Keilmann bezwang.

Glück hatte die Wormatia, als Ulms Stürmer David Braig in der 18. Minute in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig traf, der neben den Pfosten ins Aus trudelte. So aber fingen sich die Gäste, bei denen der ehemalige Ulmer Luca Graciotti keine Akzente setzen konnte. Gegen Ende der ersten Halbzeit sorgte eine Serie von drei Eckbällen, die alle gefährlich in den Strafraum kamen, für Unruhe bei den Ulmern.

Auch im zweiten Durchgang wehrte sich Wormatia, teilweise auch mit aggressiven Mitteln. Während die Ulmer ohne Gelbe Karten blieben, sahen auf Wormser Seite Nikolaos Dobros, Jan-Lucas Dorow, Jure Colak und Dino Bajric Gelb. Letzterer leistete sich fünf Minuten nach seiner Verwarnung ein zweites gelbwürdiges Foul und musste in der 82. Minute vorzeitig vom Platz.

In Überzahl wollten die Ulmer den Sack zumachen, doch erst scheiterte der eingewechselte kirgisische Nationalstürmer Vitalij Lux (84.), dann traf Nico Gutjahr nur den Pfosten (85.). So aber warfen die Wormser, für die der nach einer Krankheit eingewechselte Stürmer Giuseppe Burgio für neue Akzente sorgte, alles nach vorne – inklusive Torhüter Keilmann. Bei zwei Freistößen von Dobros mussten die Ulmer zittern, bis sie nach vierminütiger Nachspielzeit ihren zwölften Saisonsieg eintüten konnten.

„Es war ein Spiel, das von Kampf und Krampf geprägt war", räumte Trainer Steven Jones ein. Seinem Team wollte er keinen Vorwurf machen, es habe alles gegeben. Das muss es auch am Freitag im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim II tun. Gelingt auch dort kein Dreier, könnte es ernst werden im Kampf gegen den Regionalliga-Abstieg.