FuPa.net | Als Underdog ins Schwabenland

01.03.2019

In Ulm trifft die auswärtsschwache Wormatia auf die beste Heimmannschaft der Liga

Worms. Beste Heimmannschaft gegen schlechtestes Auswärtsteam der Liga. Schaut man auf diese nackten Fakten, dann könnte sich Fußball-Regionalligist VfR Wormatia Worms die Fahrt zum Gastspiel beim SSV Ulm am Samstag um 14 Uhr eigentlich sparen. Oder aber die Sache mit einem samstäglichen Kurzbesuch routinemäßig abhandeln. Dass man bei den Rheinhessen solche Gedanken weit beiseiteschiebt, lässt sich aus dem Fakt erkennen, dass sich Spieler und Betreuer bereits am Freitagvormittag in den Bus setzen, sich bei Ulm eine Trainingsmöglichkeit für den Nachmittag besorgt haben und am Samstag vor dem Spiel am Morgen auch noch einmal anschwitzen wollen. Doch lohnt der Aufwand überhaupt? „Auf jeden Fall“, sagt Wormatia-Coach Steven Jones, der seine Mannschaft so ein bisschen wie einen Underdog im Pokalspiel sieht. „Wenn wir defensiv gut spielen und die Mentalität auf dem Platz stimmt, können wir auch in Ulm etwas holen.“

Gerade deshalb sei es ihm auch so wichtig gewesen, schon am Tag vorher anzureisen. Der Mannschaft will er so auch zeigen, wie wichtig er auch dieses schwere Spiel nimmt. „Wir haben noch 13 Spiele und in keinem davon etwas zu verschenken“, verdeutlicht Jones. Auf seinen besten Torschützen kann er in Ulm nicht bauen, zumindest nicht von Beginn an. Giuseppe Burgio, der am vergangenen Samstag die beiden Treffer beim 2:1 über Mainz 05 II geschossen hat, verpasste krankheitsbedingt die komplette Trainingswoche. Er wird die Fahrt nach Ulm zwar mitmachen, „ist aber keine Option für die Startelf“, sagt Jones.

Die wird in Ulm taktisch wie personell jener Mannschaft ähneln, die gegen Mainz zu Beginn auf dem Platz gestanden hat. Solche Anfangsschwierigkeiten wie gegen die jungen 05er dürfen sich die Wormaten in Ulm allerdings nicht leisten. Denn Jones erwartet einen hochmotivierten Gegner, der sich zum einen den Frust der „völlig unnötigen“ Niederlage in Offenbach von der Seele schießen will. Zudem werden die Ulmer sich noch an die Hinspielniederlage erinnern und sich für diese revanchieren wollen. Ihr körperbetontes Spiel mit intensivem Anlaufen und hohem Gegenpressing werden die „Spatzen“ gegen die Wormaten also mit einer besonders hohen Motivation vortragen. Doch Jones hat seine Spieler darauf intensiv vorbereitet und auch auf die Chancen hingewiesen, die sich seiner Mannschaft durch diese Spielweise bieten. „Wer hoch presst, macht andere Räume auf.“ So geschehen in Offenbach, wo die eigentlich überlegenen Ulmer sich ein ärgerliches Gegentor einhandelten, weiter mutig auf Sieg spielten und sich dann in den Schlussminuten zweimal auskontern ließen. Daran könnte sich die Wormatia ein Beispiel nehmen. Und damit ihren Ruf als schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga ein wenig aufhübschen.