FuPa.net | Mit Pleitenserie in die Pause

09.12.2018

Wormatia bleibt aber trotz der Niederlage in Walldorf immerhin knapp über dem Strich

WALLDORF. Das Kalenderjahr 2018 endete für Wormatia Worms in Sachen Punktspiele fast exakt so, wie es am 9. Februar begonnen hatte: Mit einer torreichen Auswärtspleite bei Astoria Walldorf. Sogar die Torfolge war bis zum 3:2 (2:0) identisch. Dass beim erneuten Versuch einer Aufholjagd diesmal kein viertes FCA-Tor folgte, sondern der aberkannte Ausgleichstreffer, kann den VfR nach der dritten Niederlage in Folge nicht trösten – zumal die Astoria diesmal als Schlusslicht angetreten war. Die Gnade teils später Niederlagen der anderen Klassenkämpfer hält die Wormatia auf Rang 13 und damit im Winter knapp überm Strich.

Wormatia musste kurzfristig Keeper Chris Keilmann (nach dem Warmmachen) und Innenverteidiger Ünal Altintas verletzungsbedingt ersetzen. Ins Tor rückte der rechtzeitig wieder fitte Niklas Reichel, der zuletzt durch einen Bluterguss im Knie geplagt worden war. Und in der Abwehr mochte Wormatia-Trainer Steven Jones ohnehin wieder zur Viererkette zurückkehren, musste also umbauen. Hier kam Dominique Jordan nach fünf Spielen in der Zuschauerrolle wieder ins Team. Die Gästedeckung stand so zunächst sicher – bis Erik Wekesser die erste Chance der Platzelf nutzte: An der Grundlinie machte der aus der FCA-Zweiten wieder hochgezogene Nico Hillenbrand einen Ball wieder scharf. Wekesser traf aus 15 Metern zum 1:0 (18.).

Bei der zunächst besten Szene der Gäste war Giuseppe Burgio durch, schoss nach klasse Solo aber hoch drüber (38.). Fast im Gegenzug folgte die Kopie der FCA-Führung: Wekesser traf, wieder viel zu freistehend, aus gleicher Position zum 2:0 (40.). Glück hatten die Gäste, dass Linus Radaus Klärung per Schulter/Oberarm nicht mit Elfmeter sanktioniert wurde (43.).

„Insgesamt kein gutes Regionalliga-Spiel – und wir schenken denen zwei Tore“, wusste Wormatia-Sportvorstand Marcel Gebhardt zur Pause. Nach derselben wurde Wormatia mit einer Serie von Eckbällen gefährlich, bis der wiedergenesene Dimitrios Ferfelis eine lange Flanke des flinken Malte Moos mit langem Bein einlöffelte (58.). Es wurde nun ein offener Schlagabtausch: Andreas Schön stellte – bei einem Freistoß ungedeckt – per Kopf auf 3:1, Linus Radau stellte im Gegenzug per gezieltem 20-Meter-Heber den Anschluss wieder her (67.). Pech für Wormatia schließlich, dass der umgestoßene Joker Koki Matsumoto keinen Strafstoß bekam (84.) und der Ausgleichstreffer Jourdans wohl wegen angeblichem Aufstützen aberkannt wurde (86.). Spannung noch in letzter Minute, als Ferfelis einen in der Mauer länger umkämpften Freistoß aus bester Position über das Tor zirkelte (90.+5).

„Wir haben alles gegeben, brauchen aber zu viele Chancen und fressen unnötige Tore. Dann kriegen wir auch zwei klare Elfmeter nicht“, konstatierte Sascha Korb, während Kollege Burgio „die Mannschaft auf jeden Fall kämpfen“ sah: „In der ersten Halbzeit waren wir halt nicht wach genug. Jetzt müssen wir arbeiten, arbeiten, arbeiten, vor allem an den Standards.“

Die Arbeits- und Problem-Liste der Wormatia ist jedenfalls lang. Denn beispielsweise fehlen Führungsspieler, die Leistung plus Lautstärke auf den Platz bringen; es fehlt Kapitän Cedric Mimbala (Kreuzbandriss). Der wichtig-kernige Korb kann die Rolle nicht alleine füllen. Und tatsächlich ist Wormatia derzeit die Schießbude der Liga – vor allem bei Standards. Insgesamt 37 Gegentore bedeuten den letzten Platz – wie auch in Auswärts- und Rückrundentabelle. Und da bereitet der Trend doch Sorgen: Im vergangenen Dezember hatte Wormatia die letzten drei Spiele vor Weihnachten souverän gewonnen. Jetzt endet das Jahr, wie es bereits begonnen hatte…

Die Trainer im Wortlaut

Matthias Born (Astoria Walldorf): „Das war ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel- Wir wussten, dass wir mit einem Dreier fünf Mannschaften auf zwei Punkte Abstand zusammenziehen konnten – das hat glücklicherweise geklappt. Vor der Pause müssen wir eigentlich das dritte Tor machen, auch einen Elfmeter kriegen. Nach dem Wechsel waren wir dann teilweise schon stark unter Druck. Ich würde schon sagen, dass der Sieg unterm Strich in Ordnung geht.“

Steven Jones (Wormatia Worms): „Wir wollten eine couragierte Leistung sehen: Die hat die Mannschaft über 90 Minuten abgerufen. Dann bekommen wir den verdienten Ausgleich zurückgenommen, das passt in unsere Situation. Die Viererkette hat auf jeden Fall besser funktioniert. Wir müssen über ruhende Bälle reden, wir haben wieder zwei Treffer nach Standards bekommen. Ich finde, wir haben genug Leute, die in eine Führungsrolle hineinwachsen können.“