FuPa.net | Erleichterung bei Wormatia

11.11.2018

Gegen VfB Stuttgart II gelingt ein glanzloser 2:1-Sieg +++ Dorow und Burgio treffen

Worms. Der positive Aspekt: Wormatia Worms, im Verbandspokal ja gerade ins Halbfinale eingezogen, kann auch in der Fußball-Regionalliga noch gewinnen. Im Krisenduell mit VfB Stuttgart II setzte sich die Elf von Trainer Steven Jones am Samstag mit 2:1 (0:1) durch. Eine Einordnung fiel nachher allerdings schwer. War es glücklich? Unverdient? Oder was?

Der Begriff „glücklich“ trifft es nicht. Immerhin setzte Wormatia-Angreifer Jan-Lucas Dorow den Ball gleich zwei Mal an die Lattenoberkante des Stuttgarter Gehäuses (34., 90.+4). Noch dazu traf Giuseppe Burgio auf Einladung von Manuel Kober per Handelfmeter den Pfosten, der VfB-Verteidiger hatte eine Burgio-Hereingabe auf der Strafraumlinie mit dem Arm geblockt (5.). Es war also eher Pech seitens Wormatia dabei.

War der Sieg folglich verdient? Latten-Schütze Dorow fand schon: „Wir haben über viele Strecken gut gespielt.“ Selbst Gästetrainer Marc Kienle meinte später, seine Elf habe dem Druck der Wormaten in der zweiten Halbzeit nicht standgehalten. Es klang aber auch durch, dass es bei der als U_21 aufgestellten VfB-Zweiten doch auch an Qualität („die Spieler sind absolut am Limit“) mangelt: „Bei den entscheidenden Szenen hatten wir Zuordnungsprobleme. So kann man keine Spiele gewinnen.“ Und Steven Jones musste die größere Zahl an „klaren Torchancen“ aufseiten seiner Mannschaft bemühen, um zum Schluss zu kommen, der Sieg sei verdient. Auch er räumte nämlich ein: „Es war nicht einfach, gute Momente rauszuspüren.“

Verdient also? Nö. Denn chancenlos waren die braven Buben aus dem Schwabenland, angereist mit nur zwei Ersatzspielern, gar nicht geblieben. Wormatia forderte früh nach Attacke gegen Dorow einen Strafstoß (1.), auch der rüde angegangene Azad Toptik hätte einen bekommen können (6.). Zwei Mal kam der VfB-Angreifer zudem im Wormatia-Strafraum zum Abschluss, zielte nebens Tor (20.) und direkt auf Keeper Chris Keilmann (31.). Auch Oliver Wählig verfehlte aus 14 Metern sein Ziel (41.). Der spielerisch mitunter gefällige Gast, gegen den sich Wormatia oft auch tief aufstellte, hätte also früher in Führung gehen können. Geschehen war es zwei Minuten vor der Pause, als  Ünal Altintas im eigenen 16er zu ungeschickt ins Duell mit Wählig gegangen war – und David Tomic per Elfmeter traf.

Viel Spaß hatten die Schwaben an ihrer Führung immerhin nicht. Wormatia kam energisch aus der Pause, hinten formierte Jones die Dreierkette der ersten Hälfte in eine Viererkette um, nahm Dino Bajric in den Sturm, Andreas Glockner in die Spielmacherrolle – und dieser lupfte den Ball schon nach sechs Minuten erfolgreich in den Strafraum, wo Dorow aus 14 Metern zum 1:1 einköpfte.

Soweit war‘s verdient. Sicherheit kam indes mit dem Ausgleich nicht ins Wormatia-Spiel. Im Gegenteil hätten die Schwaben erneut in Führung gehen können. Erst kam Toptik bei einer Ecke frei zum Kopfball, VfR-Verteidiger Sascha Korb stand im Weg (58.). Und den Distanzschuss von Tobias Werner drehte Keilmann um den Pfosten (62.).

Erst eine irrtümlich gehobene Fahne des Assistenten an der Seitenlinie verschaffte der VfR-Elf wieder Oberwasser. Die Gäste waren unsortiert, inmitten von drei Wormaten am langen Pfosten schob Linus Radau aus vier Metern noch vorbei (71.). Vier Minuten danach fand eine Volz-Hereingabe in Burgio aber einen erfolgreichen Abnehmer – 2:1 (75.). Wormatia brachte den Vorsprung ins Ziel, blieb aber selbst gegen am Ende dezimierte Schwaben („Rot“ für Umut Günes nach rüder Attacke gegen Koki Matsumoto, 86.) viel zu fahrig.

Fazit also? Der Sieg war – naja, er war schmeichelhaft. Das reichte aber zumindest für Erleichterung bei Jan-Lucas Dorow: „Nach dem 0:1 waren die Köpfe schon unten.“ Und es reichte für ein Lob von Steven Jones ob der Mentalität seiner Mannschaft: „Die Jungs haben sich gewehrt mit allem, was sie hatten.“

Stellungnahme zu Wochenbeginn

- Weiter keine Stellungnahme liegt seitens der Verantwortlichen von Wormatia Worms mit Blick auf die im Raum stehenden Strafen nach den Vorkomnissen beim Heimspiel gegen den FK Pirmasens vor. 

- Bei dem Spiel am 27. Oktober (1:1) war FKP-Trainer Peter Tretter direkt nach dem Pirmasenser Ausgleich durch einen Wormatia-Fan, der den Zaun überklettert hatte, angegriffen und verletzt worden. Beantragt wurde eine Geldstrafe für den VfR in Höhe von 6000 Euro und der Abzug eines Punktes in der Tabelle. Wormatia muss sich am Montag äußern.

- Als vereinsinterne Konsequenz blieb die Vortribüne der EWR-Arena beim Heimspiel gegen VfB Stuttgart II auf beiden Seiten des Spielergangs geschlossen. Dies soll auch am 30. November beim Spiel gegen die SV Elversberg so sein.