FuPa.net | Keine Spur von Underdog

01.11.2018

TSGler wollen frisches Selbstbewusstsein in die Liga tragen +++ Samstag kommt Diefflen

Pfeddersheim. Wenn die komplette Reservebank eines Regionalligisten dem Abpfiff einer Partie entgegenfiebert und nach dem Pfiff des Schiedsrichters jubelnd den Platz stürmt, dann darf der unterlegene Oberligist zumindest in einem Punkt nach Trost suchen: Er hat es dem Favoriten so richtig schwer gemacht. Genau dies galt am Mittwochabend für die Oberliga-Fußballer der TSG Pfeddersheim, die den eine Etage höher etablierten VfR Wormatia doch arg ins Wanken gebracht hatte. Glücklich hatten die Wormser in der Verlängerung ihren 2:1 (1:1, 0:0)-Sieg ins Ziel gebracht und damit den Sprung ins Halbfinale des Verbandspokals geschafft.

Im Bewusstsein, trotz der Niederlage eine prima Leistung gezeigt zu haben, war deshalb nachher doch auch eine Spur Zufriedenheit bei den Pfeddersheimern zu finden. Naja, zumindest ein Tick davon. Raus musste der Frust über den verpassten Pokalcoup natürlich schon, was etwa Andreas Buch eine bereitliegende Wasserflasche spüren ließ. Und auch Marc Heidenmann fiel das Lächeln gewiss nicht leicht, als er zu seinem Fazit ansetzte. Raus ist raus. „Und natürlich wären wir gerne weiter“, bekannte der TSG-Trainer, dem das Wissen, zumindest ganz nah dran gewesen zu sein, diesen Satz doch schwer machte. Am Tag seines 28. Geburtstags mochte sich Heidenmann aber ob der Leistung seiner Mannschaft auch nicht zu arg grämen. Zu sehr hatte ihm der Auftritt seiner Elf gefallen. „Es ist unfassbar, wie wir Woche für Woche unsere Grenzen verschieben“, freute er sich am nächsten Schritt: „Wir waren auch fußballerisch mit einem Regionalligisten über weite Strecken auf Augenhöhe“, strich er heraus – und gab die Hoffnung zu erkennen, das gewonnene Selbstvertrauen mit ins nächste Heimspiel gegen den FV Diefflen nehmen zu können.

Unterteilen ließ sich die Partie in seinen Augen in vier Phasen. Und zumindest zwei davon gehörten seiner Mannschaft. So die ersten zwanzig Minuten, während der sich seine Truppe gegen einen früh attackierenden Gast immer wieder spielerisch befreite und durchaus hätte in Führung gehen können. Und so auch die halbe Stunde nach dem Rückstand („er war in diesem Moment in Ordnung“), während der seine Truppe dem Regionalligisten auch läuferisch alles abverlangte und letztlich verdient egalisierte. Wormatia wirkte da beeindruckt, war angeschlagen, weshalb Steven Jones seine Elf für die Verlängerung kräftig wachrütteln musste. „Bei uns kennen die wenigsten die Historie, die mit diesem Spiel zusammenhängt“, zuckte der VfR-Trainer („Man hat gesehen, dass Pfeddersheim mehr wollte“) nachher mit den Schultern – und war erleichtert, seine Mannen noch rechtzeitig gepackt zu haben. Mit einer in der Verlängerung auch ganz anderen Körpersprache hielten die Wormaten dagegen, legten vor – und retteten den Vorsprung auch über die Zeit.

Die Verlängerung, es war die vierte Phase der Partie. Ein offener Schlagabtausch. Und weil sich seine Mannschaft auch da noch mal als ebenbürtig erwiesen hatte, mochte Heidenmann später nichts von Underdog und tollem Kampf hören: „Wir machen uns da jetzt nicht kleiner, als wir es sind.“ Es ist dieses Selbstbewusstsein, dass die Mannschaft jetzt in die Liga tragen soll. Erst mal am Samstag gegen Diefflen....