FuPa.net | Traurige Realität

14.10.2018

Viel Lob, aber wieder keine Punkte für eine mutige Wormatia-Mannschaft +++ Jones: „Nah dran an der Sensation“

Worms. Fußball ist spannend, Fußball ist spektakulär und Fußball ist emotional. Manchmal sogar so emotional, dass Glück und Enttäuschung am Ende ganz nah beieinander liegen und das Geleistete erst mit etwas Abstand erkennbar wird. So auch beim Regionalliga-Derby zwischen Wormatia Worms und Waldhof Mannheim (2:3). Noch zur Pause führten die Gastgeber mit 2:1, hatten sowohl nach dem Traumtor von Sascha Korb (14.) als auch nach der Führung durch Giuseppe Burgio kurz vor dem Pausenpfiff das Momentum auf ihrer Seite. Auch als Chris Keilmann den von Ünal Altintas verursachten und von Schiedsrichter Julius Martenstein mit Rot geahndeten Strafstoß parierte, schien sich die Geschichte fortzusetzen. Doch am Ende standen die Hausherren trotz einer kampf- und spielstarken Leistung mit leeren Händen da.

SVW-Coach Trares sieht sein Team als glücklichen Sieger

„Was soll ich sagen“, suchte Wormatia-Coach Steven Jones auf der Pressekonferenz nach den richtigen Worten. „Meine Mannschaft hat gekämpft, hat sich gewehrt und Fußball gespielt. Und das alles gegen einen Verein, der seit Jahren oben mitspielt und neben fußballerischer Qualität auch unglaublichen Charakter hat“, lobte Jones seine Spieler. Alles gegeben aber erneut nicht belohnt, so sieht die traurige Realität nach dem 13. Spieltag wieder einmal aus. „Da sieht man, wie bitter Fußball an manchen Tagen eben auch sein kann. Oder auch schön auf der anderen Seite“, ergänzt Jones. „Ich glaube als Waldhof-Fan fährst du heute voll des Glückes nach Hause, weil du einfach eine Achterbahn der Gefühle erlebt hast.“

Obwohl bei den Wormsern natürlich Frust und Enttäuschung überwogen, hatte die Heimelf über 90 Minuten extrem viel investiert, dass man eigentlich hätte zufrieden sein können. Doch das gab der Spielverlauf nicht her. Und so schien es Steven Jones wichtig, sein Statement zum Spiel mit eine Art Mutmacher zu vollenden: „Ich glaube, jeder Einzelne hat eine Mannschaft auf dem Platz gesehen, die große Perspektive hat und die mir heute wieder sehr viel Spaß bereitet hat. Ich hoffe Ihnen auch.“ Mit Applaus stimmten die Anwesenden diesen Worten zu, genau wie die über 3000 Zuschauer, die ihre Spieler nach Abpfiff mit Beifall bedacht hatten. Auch Waldhof-Trainer Bernhard Trares zollte den Wormsern Respekt: „Nach dem 1:1 war die Wormatia stärker, schneller, aggressiver und kombinationsfreudiger. Steven hat sein Team wirklich sehr gut eingestellt.“

Elfmeter und Platzverweis bilden den Wendepunkt

Zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war der Gästetrainer vor allem im ersten Durchgang überhaupt nicht. Nach dem frühen Führungstreffer habe man gute Chancen zum 2:0 liegen lassen und sich dann von der Wormatia den Schneid abkaufen lassen. Dank einer taktischen Umstellung und des Platzverweises gegen Ünal Altintas (58.) sei man dann auf die Siegerstraße geraten. „Durch die Überzahl und bei der Hitze hatten wir dann natürlich einen gewaltigen Vorteil“, so Trares. Der Tabellenführer spielte die Wormatia müde und, so fand der SVW-Coach, hatte am Ende das Glück des Tüchtigen. „Von der Art und Weise wie die Wormatia sich gewehrt hat und mit dem Eigentor kurz vor Schluss war es letztendlich glücklich für uns“, erklärte Trares. „Deswegen bin ich umso enttäuschter, weil ich glaube, dass wir heute einfach sehr nah dran waren, die Sensation zu schaffen“, bezog VfR-Trainer Steven Jones Stellung. Ohne den Platzverweis wäre es womöglich anders ausgegangen. „Bringen wir das Spiel elf gegen elf zu Ende, dann hätten sich unsere Chancen definitiv erhöht“, ist sich Jones sicher. Und dennoch: „Die Jungs haben bei diesem Wetter weiter gekämpft und bis zum Schluss alles probiert. Leider haben wir uns wieder nicht belohnt“, bleibt den Wormsern erneut nur die Gewissheit einer starken Leistung. Die Punkte dagegen gehen wie in der Vorwoche an den Kontrahenten und eine gute Mannschaftsleistung bleibt wieder einmal unbelohnt.