FuPa.net | Am Ende will der Ball nicht rein

07.10.2018

Regionalligist Wormatia Worms unterliegt TSV Steinbach 0:1 +++ Sonntagsschuss kostet einen Punkt

HAIGER. Der VfR Wormatia wartet weiter auf die Auswärtspunkte vier und folgende. Beim 1:0 (0:0)-Sieg des unterm Strich enttäuschenden Titelaspiranten TSV Steinbach wäre für die Truppe von Coach Steven Jones in jedem Falle mehr drin gewesen. Letztlich entschied ein Sonntagsschuss das Samstagsspiel.

Wormatia war zu Beginn die bessere Mannschaft, besaß mehr Spielanteile und gleich ein gutes Chancenquartett: Malte Moos (9.) sowie Startelfdebütant Ünal Altintas (20.) konnten sich freistehend im Strafraum nicht schnell genug in Schussposition drehen; der Außen Niko Dobros brachte in ähnlicher Lage nicht genug Druck hinter den Ball (11.) und Leon Volz wurde am Fünfmeterraum vom Ex-Lauterer Wilfried Sarr geblockt (16.). „An der Chancenverwertung müssen wir arbeiten“, fand nicht nur der wieder nahezu fehlerfrei seinen Innenverteidigermann stehende Tevin Ihrig.

Der TSV stabilisierte sich und wurde erstmals nach gut einer halben Stunde gefährlich: Nach Fehlpass von Dino Bajric ging Fatih Candan durch, wurde aber von Altintas gestört und dem einwandfreien Keeper Chris Keilmann pariert (29.) – ähnlich wie später Moritz Göttel, der von Ihrig abgedrängt wurde (47.), und dem ebenfalls geblockten Moritz Hannappel (66.), jeweils bei Kontern der nun verbesserten, wenn auch nicht wirklich guten Westhessen. Denen aber half ein Sonntagsschuss: Tim Müller drosch einen abgewehrten Ball aus 25 Metern volley aufs Tor – er zog wie ein Strich zum 1:0 in den Winkel (56.). Aret Demir, der ordentlich begann, später aber arg unfokussiert agierte und zu viele Pirouetten drehte, stand zwar in der Nähe, schaffte es aber nicht, schnell genug umzuschalten. „Wir haben es eigentlich gut verteidigt, aber dann geht halt mal einer in den Knick“, konstatierte Ihrig – ohne Groll, denn „es war eine gute Teamleistung, der am Ende ein bissel Glück gefehlt hat“.

Radau, Ferfelis und Dorow verpassen den Ausgleich

Die dicke Ausgleichschance vergab Linus Radau, der halblinks im Strafraum freigespielt wurde – sich das Leder aber erst auf den vermeintlich starken Fuß legte (65.). Als sich TSV-Torwart Frederic Löhe zweimal bei Flanken verschätzte, wurde Jan-Lucas Dorows Kopfball von der Linie gekratzt (80.) und Dimitrios Ferfelis zu weit abgedrängt (88.). Das allerdickste Ding: der Kopfball des vier Meter vor dem Tor freistehenden Dorow in Löhes Arme (90.+1). „Wir hatten trotz des Glückstreffers relativ viel Zug zum Tor und das 1:1 auf dem Fuß – aber kein Vorwurf an Jan-Lucas“, verdeutlichte Wormatia-Keeper Keilmann und bilanzierte leicht frustriert: „Wir haben uns insgesamt gut verkauft, ein Punkt wäre gut und gerecht gewesen – jetzt fahren wir halt ohne zweieinhalb Stunden nach Hause.“

Und zu Hause, da ist es für beide dort seit Wochen verlustpunkt- und gegentorfreien Teams aktuell am schönsten. Die zweite Gemeinsamkeit war der verletzungs- und sperrenbedingte Umbau beider Teams. Jenen auf Wormser Seite sah im VfR-Lager jedenfalls niemand als Grund für die Niederlage. Während Ersatz-Kapitän Andreas Glockner mit guter Übersicht und einigen feinen Pässen begann, letztlich aber deutlich abbauend seine erneute Chance – auch aufgrund einiger ungünstiger Laufduelle – nicht nutzen konnte und als erstes ausgewechselt wurde, deutete Altintas über weite Strecken an, Innenverteidiger Cedric Mimbala einigermaßen gut vertreten zu können.

Die Trainer im Wortlaut

Matthias Mink (TSV Steinbach): „Mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden, mit dem sehr schönen Tor sowieso- Wir wissen aber selbst, dass wir uns – auch aufgrund der personellen Lage – schwer getan haben. Wir hatten auch viele auf der Bank, die angeschlagen waren oder aus der Rekonvaleszenz kamen. Das sind die Themen, die wir gerade haben – nicht, ob wir oben dran bleiben. Aber jetzt haben wir erst mal ein schönes Spitzenspiel gegen Homburg.“

Steven Jones (Wormatia Worms): Da war mehr drin. Wir haben es eigentlich gut gemacht, vor allem in der ersten Viertelstunde waren richtig gallig. Aber wir machen unsere Chancen nicht und haben den Gegner dann etwas kommen lassen. Es ist typisch für so ein Spiel, dass ein Sonntagsschuss reinfliegt – da kann man niemanden einen Vorwurf machen. Es zeigt das Gute im Team, dass es das Ergebnis zumindest bis zum Schluss aufrechterhält. Die Riesenchance zum 1:1 musst du natürlich machen, das ist Wahnsinn.