FuPa.net | Ein Punkt nach »Männerfußball«

16.09.2018

Wormatia präsentiert sich gegen Freiburgs Reserve zweikampfstark, verpasst beim 0:0 aber möglichen Dreier

WORMS. Hätte man den Verantwortlichen von Fußball-Regionalligist Wormatia Worms vor dem Spiel gegen den formstarken SC Freiburg II einen Punkt angeboten, sie hätten ihn wohl nicht ausgeschlagen. Immerhin hatten die Breisgauer zuletzt viermal in Folge gewonnen und gehören spielerisch zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Am Ende sprang dann der eine Punkt heraus – 0:0 endete die Partie. Nach einer starken ersten und ausgeglichenen zweiten Hälfte muss man allerdings konstatieren: Da wäre für die Wormatia in der Summe mehr drin gewesen. „Wir waren die bessere Mannschaft“, sagte Stürmer Jan-Lucas Dorow. Gegenüber der bitteren Niederlage beim FSV Frankfurt (1:2) hatte da auch Trainer Steven Jones wenig zu meckern: „Heute muss ich nicht mit den Jungs ins Gericht gehen.“

Die Mannschaft sollte gegenüber Frankfurt eine Reaktion zeigen. „Wir wollten Männerfußball spielen“, schildert Dorow. Das gelang: Vor allem in der ersten Halbzeit gingen die Wormaten intensiv in ihren Zweikämpfen zu Werke, gewannen das Gros, was auch Gästetrainer Christian Preußer beeindruckte: „Worms hat unheimlich gut gepresst.“

In hinterster Front spielte Dominique Jourdan das erste Mal von Anfang an, verteidigte auf Rechts. Sechser und Vize-Kapitän Andreas Glockner musste weichen, Sascha Korb und Dino Bajric bildeten stattdessen die Zentrale. Das Duo machte eine gute Figur, kaufte den Freiburger Offensiven über weite Strecken den Schneid ab. „Wir haben so gut wie möglich alles unterbunden“, sagte Bajric, der vor zweieinhalb Wochen zur Wormatia gewechselt war, nun bereits zum zweiten Mal in der Startelf stand. Wormatias Innenverteidiger Cedric Mimbala und Tevin Ihrig meldeten zudem die beiden Stürmer Christoph Daferner und Marvin Pieringer nahezu komplett ab.

Drin oder nicht drin, das ist die Frage

Zielstrebig und schnell ging es bei den Wormsern dann nach Balleroberungen nach vorne. Leon Volz auf Rechtsaußen stellte seinen Gegenüber Chima Okoroji vor einige Probleme. Mittelstürmer Dimitrios Ferfelis sicherte sich daneben immer wieder lange Bälle, erarbeite sich eine Reihe Abschlüsse. Der beste in Minute zwölf, verbunden mit der Frage: War der sogar drin? Der Grund für die Mutmaßung: SC-Keeper Niclas Thiede ließ den Ball abtropfen, allerdings nicht zweifelsfrei vor der Torlinie.

Ein Tor fehlte. Und dafür der maßgeschneiderte letzte Pass oder – ganz profan: mehr Abschlüsse in der Box. „Das müssen wir uns ankreiden lassen“, meinte Bajric. Allein Dorow zog zweimal (24./40.) von außen, weitestgehend unbedrängt, auf das Tor von Freiburgs Tormann Thiede, suchte allerdings – anstatt sich selbst zu trauen – vergeblich Ferfelis in der Mitte. „Da hätte ich vielleicht egoistischer sein müssen“, war Dorow selbstkritisch. Zwei 100-prozentige Torchancen hatten Tevin Ihrig, der nach einer Ecke zu überrascht den Ball nicht im Kasten unter bekam (9.), und Giuseppe Burgio (37.): Von Volz auf Reisen geschickt, verzögerte er allerdings zu lange und brachte sich um eine bessere Schussposition (37.). Bezeichnend: Den ersten Schuss aufs Tor brachte Freiburg in Person von David Nieland erst kurz vor der Halbzeit zustande (41.).

Nach dem Seitenwechsel stand dann erneut Schiedsrichter Timo Lämmle im Fokus: Die Wormser Zuschauer reklamierten Handspiel eines Freiburgers in der eigenen Box, welches Lämmle dann allerdings Wormatias Volz unterstellte (47.). In der zweiten Hälfte lieferten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe, Freiburg drückte sein Ballbesitzspiel nun weiter vorne durch. Beide Mannschaften wollten zwar jetzt mehr, scheuten allerdings das ganz große Risiko. „Die erste Halbzeit war sehr intensiv, da fehlen dann die Körner“, erklärte Dorow. Ferfelis und der eingewechselte Glockner verzogen (78./82.) auf Wormser Seite. Nico Schlotterbeck (59.) und Jonas Busam (63.) probierten es aufseiten der Breisgauer aus der Distanz, Daferner wurde im letzten Moment noch geblockt (89.). Bei beiden Teams fehlte hinten raus die eine, zündende Idee.