op-online.de | Riesenaufwand, aber wieder kein Ertrag

03.09.2018

Dreieich - Abassin Alikhil schlich am Freitagabend nach dem 0:1 bei Wormatia Worms mit gesenktem Kopf vom Platz.

Der Mittelfeldspieler des SC Hessen Dreieich wähnte sich nach der sechsten Niederlage im siebten Spiel in der Fußball-Regionalliga Südwest und nur einem Zähler in einer Dauerschleife. „Wieder einmal haben wir Riesenaufwand betrieben, wieder einmal ist der Ertrag gleich null“, sagte der 27-jährige afghanische Nationalspieler tief frustriert.

Alikhil steht sinnbildlich für Dreieichs Probleme. Der Mittelfeldspieler, ein technisch feiner Fußballer, hatte in der ersten Hälfte eine von insgesamt zwei Chancen. Sein Kopfball war aber letztlich kein Problem für Torwart Chris Keilmann. Alikhils Analyse ist somit durchaus auch als Selbstkritik zu verstehen. „Wir verlieren vorne zu einfach die Bälle“, räumte er ein. Und weil dem Neuling, der noch ohne den verletzten Angreifer Kai Hesse (muskuläre Probleme) auskommen musste, vorne jegliche Gefahr abgeht, bleibt er für Regionalligisten ein dankbarer Gegner. „Es fehlt einfach an der Entlastung“, meinte Zugang Dominic Rau. Der Innenverteidiger, der nach elf Monaten sein erstes Pflichtspiel bestritt, deutete an, dass er eine wertvolle Verstärkung ist. Der 27-Jährige hatte zuletzt am 14. November 2017 für seinen ehemaligen Klub 1. FC Saarbrücken eine knappe Halbzeit lang im Saarlandpokal mitgewirkt. Gemeinsam mit Denis Streker dichtete Rau die Abwehrmitte gut ab und bemühte sich um gepflegten Spielaufbau.

Doch immer wenn Trainer Rudi Bommer glaubt, dass er ein Problem gelöst hat, tut sich ein neues auf. Die Mitte hielt dicht, dafür patzten die Außenverteidiger. Nico Seegert hatte wie später auch Niko Opper große Probleme gegen den wendigen Guiseppe Burgio. Und Mateus Landu ist hinten links zwar bemüht, streut aber unter Bedrängnis zu viele leichte Fehler ein. Dass diese nicht schon in Halbzeit eins bestraft wurden, lag an Torwart Pierre Kleinheider, der zweimal gegen Burgio (40.) und Malte Moos (44.) glänzend hielt.

In der 75. Minute war er aber wieder mal machtlos, nachdem Ihrig über die verwaiste rechte Seite losgezogen war, präzise nach innen gepasst hatte und der Wormser Zugang Dino Bajric zum 1:0 eingeschossen hatte. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, ärgerte sich Kleinheider: „Wir lassen Chancen zu und werden dafür eiskalt bestraft.“ Was bleibt, ist die Hoffnung auf Lerneffekte. „Wir müssen die Fehler aufarbeiten und abstellen“, sagte Kleinheider.

Abassin Alikhil sah es ähnlich, auch wenn es zunehmend schwerer fällt, wieder Mut zu schöpfen. „Aber es nutzt nichts, wir müssen die Köpfe hochnehmen“, forderte er. Die nächste Aufgabe wird garantiert nicht einfacher: Mitaufsteiger FC Homburg kommt am Samstag nach Dreieich. Immerhin: Unschlagbar ist der Klub von Zugang Kai Hesse nicht, das demonstrierte 1899 Hoffenheim II am Samstag beim 2:1-Sieg im Saarland.