FuPa.net | Bommer hebt VfR auf neue Stufe

02.09.2018

Dreieichs Trainer lobt die Offensivkraft der Wormatia +++ Nur der Abschluss bleibt ein Problem

Worms. Der TSV Steinbach? Gilt als Geheimtipp, wenn es in der Fußball-Regionalliga um das Rennen um die Meisterschaft geht. Wormatia Worms? Naja, ein zur neuen Saison völlig neu zusammengewürfelter Haufen, der genügend Qualität haben sollte, um solide den Klassenerhalt zu schaffen. Oder? Nun, nimmt man die Worte von Rudi Bommer, dann ist vielleicht sogar deutlich mehr möglich. Der Trainer des SC Hessen Dreieich nahm am Freitagabend nach der 0:1-Niederlage bei Wormatia Worms die Namen beider Vereine in einem Atemzug in den Mund. Von der Offensivkraft sei Wormatia „schon extrem“ gewesen. Und: „Bisher war da nur Steinbach, die uns so in Schwierigkeiten gebracht haben.“ Dabei hatten es die Kicker aus dem Landkreis Offenbach schon mit so ambitionierten Mannschaften wie Waldhof Mannheim und Kickers Offenbach zu tun.

Über die Miene von Steven Jones huschte ein zerkniffener Blick, als er die Worte des Trainerkollegen vernahm. „Es freut einen natürlich, wenn ein Gästetrainer die Offensivkraft der eigenen Mannschaft lobt“, räumte der VfR-Coach zwar gerne ein. Ein wenig tiefer mochte Jones die Latte für die eigene Elf aber beim Blick auf die weiteren Aufgaben doch legen: „Es ist schon noch Luft nach oben bei uns.“ Engagement, Leidenschaft, Power hätten gestimmt. Etwa die Ausbeute von nur einem Tor bei bald 20 Torchancen in zwei Spielen müsse aber unbedingt verbessert werden. Und sicher habe der Trainer eines Aufsteigers ja auch noch nicht ganz so viele Eindrücke sammeln können...

Nun, besonders in Not sah Bommer seine Mannschaft durch das Flügelspiel der Wormaten. Dazu stellte er den robusten Dimitrios Ferfelis im Zentrum heraus: „Er hat den Ball überragend gehalten und immer wieder klatschen lassen.“ Zumindest diese Worte dürften Jones gefallen haben, hatte er Ferfelis doch erstmals wieder von Beginn an aufgeboten. Und auf die Außen hatte er Giuseppe Burgio beordert – und nicht wie sonst Jan-Lucas Dorow. „Er ist einer, der auf die Zehn gehört“, erläuterte Jones später seine Überlegungen. Und also müsse eben Giuseppe Burgio weichen, wenn es darum geht, die (beschriebenen) Qualitäten von Ferfelis ins Spiel zu bringen. Vom Deutsch-Italiener weiß der VfR-Coach, „dass er auch weit auf dem Flügel spielen kann“. Zuletzt war dies meist rechts der Fall. Gegen Dreieich wurde aber deutlich: Es geht auch prima links.

Bleibt das Manko bei der beschriebenen Offensivpower: Die Abschlussprobleme eben. Optimal in Position kamen schließlich alle Angreifer durch die Bank. Mit der Verantwortung beim Abschluss umzugehen wusste indes kaum einer. Und das Siegtor übernahm letztlich einer, den zu Wochenbeginn noch niemand auf der Rechnung hatte: Dino Bajric kam nach 61 Minuten – und netzte knapp eine Viertelstunde später ein. „Natürlich ein prima Einstand für ihn“, freute sich Jones, der schilderte: „Wir hatten zu kämpfen, überhaupt rechtzeitig die Spielberechtigung zu bekommen.“ Und auch beim Thema Fitness stand ein Fragezeichen: „Er wollte aber unbedingt“, erzählte Jones. Und das war ja auch gut so.

Auf die Problematik der mageren Chancenverwertung mochte der Wormatia-Trainer aus zwei Perspektiven schauen: „Es ist zunächst mal gut, dass wir uns Chancen herausspielen.“ Die Verwertung der Möglichkeiten („für einen Stürmer ist es wichtig, mal zwei, drei Tore zu schießen“) sei aber eben ein Punkt, an dem noch gearbeitet werden müsse. Da ist schon ein erkennbarer Unterschied zu Teams wie etwa dem SV Waldhof Mannheim. Der neue Spitzenreiter hat bereits 18 Tore auf seinem Konto. Wormatia gerade mal sieben.