Medien Artikel

Dreieich - ?Gegen Ende einer Transferperiode machen im Fußball die wildesten Gerüchte die Runde. Eines mit spektakulärer Strahlkraft brachte gestern Rudi Bommers Mobiltelefon zum Glühen.

Wechselt Eintracht Frankfurts „Fußball-Gott“ Alex Meier zum Tabellenletzten der Regionalliga Südwest zum SC Hessen Dreieich? „Ich weiß davon nichts“, stellt Bommer klar und dementierte jeden Kontakt mit dem langjährigen Torjäger der Eintracht. Der 35-Jährige hält sich derzeit in Österreich bei Admira/Wacker Wien fit, kann als vertragsloser Spieler aber auch nach Ende der Wechselfrist noch zu einem Verein wechseln. „Ich denke, dass Alex Meier andere Ambitionen hat, als bei uns zu spielen“, hakt Bommer das Thema ab.

Meier hatte nach 13 Jahren und 379 Pflichtspielen für die Eintracht (93 Tore) im Sommer keinen neuen Vertrag erhalten. Seinen letzten großen Auftritt hatte der lange verletzte Torjäger am 5. Mai dieses Jahres, als er im letzten Bundesliga-Heimspiel der Saison beim 3:0 gegen den Hamburger SV drei Minuten vor Schluss eingewechselt wurde - und in der Nachspielzeit zum Endstand traf. Gegenüber unserer Zeitung dementierte er den Wechsel ebenfalls: „Das stimmt nicht.“

Während ein Wechsel von Alex Meier ins Reich der Fantasie gewandert ist, bemüht sich Bommer, den Blick auf die Realität zu wahren. „Der klare Auftrag ist: Es muss ein Dreier her“, fordert er vor dem Spiel bei Wormatia Worms am heutigen Abend (19 Uhr). Der Trainer des SC Hessen will keine Komplimente mehr nach Niederlagen für ein gutes Spiel hören, sondern über drei Punkte jubeln. Verständlich angesichts der Tatsache, dass der Aufsteiger sechs Zähler Rückstand auf Platz 15 hat, der am Saisonende den Klassenerhalt bedeuten dürfte.

Bommers Ansage ist unmissverständlich: „Wir müssen unsere Fehler abstellen“, betont er. Mithelfen soll dabei Neuverpflichtung Dominic Rau, der in der Innenverteidigung sein Debüt geben wird. „Er ist topfit, stellt die Mannschaft im Training schon sehr gut“, lobt Bommer den 27-Jährigen, der zuletzt beim 1. FC Saarbrücken unter Vertrag stand und Anfang der Woche beim SC Hessen zusagte. Noch offen ist, ob auch Kai Hesse schon mitwirken kann. Der Angreifer, der vom FC Homburg nach Dreieich wechselte, hatte leichte Oberschenkelprobleme, könnte erstmal auf der Bank Platz nehmen. Tino Lagator meldete sich dagegen wieder fit und könnte im Angriffszentrum beginnen. Offen ist, ob Zubayr Amiri (Oberschenkelprobleme) im Kader steht.

Sind heute also aller guten Dinge sieben beim SC Hessen Dreieich? Nach sechs sieglosen Spielen und nur einem Punkt hofft der Aufsteiger auf die Wende. Yüksel Ekiz rechnet sich vor der Partie beim Tabellensiebten Wormatia Worms einiges aus. „Auch wenn die Wormser heimstark sind, ist das ein Gegner auf Augenhöhe“, ist der Teammanager des SC Hessen überzeugt: „Wir fahren mutig nach Worms.“

Kurioserweise könnte Worms genau der richtige Gegner sein, um den historischen ersten Sieg in der Regionalliga zu feiern. Die Rheinhessen haben eine merkwürdige Bilanz: Gegen die Topteams FC Homburg (2:1), bei der höher eingeschätzten SV Elversberg (2:1) und gegen den „Pokalsiegerbesieger“ SSV Ulm 1846 (1:0) gewann das Team von Trainer Steven Jones. Gegen schwächer oder gleichstark eingeschätzte Teams wie Astoria Walldorf (1:3), beim FSV Mainz 05 II (0:2) sowie beim 0:5 bei der TSG Hoffenheim II ging die neuformierte Wormatia dagegen leer aus.