FuPa.net | Früh auf der Verliererstraße

19.08.2018

ANALYSE: Konsequente Bremer lassen keine Zweifel am Werder-Sieg bei Wormatia aufkommen

WORMS. Der VfR Wormatia Worms gegen Werder Bremen. Das Duell mit dem Bundesligisten aus dem Norden war für Wormatia als Regionalligist am Samstag doch eine Nummer zu groß. Gegen den vierfachen Deutschen Meister stand bei der Abrechnung der Erstrundenpartie im DFB-Pokal eine 1:6 (1:5)-Niederlage der Heimelf in der Bilanz. Und alle waren sich einige: Das war auch richtig so.

Das Fazit von Florian Kohfeldt fiel folgerichtig aus. „Es war ein sehr seriöser Auftritt“, lobte ein zufriedener Werder-Trainer sein Team, sprach von einer guten Defensivleistung („nichts zugelassen“) und davon, dass seine Elf „offensiv gut ins Tempo gekommen“ sei. Schon bei der Aufstellung hatte Kohfeldt deutlich gemacht, keine Kompromisse eingehen zu wollen. Gegenüber dem 2:3 bei der Generalprobe gegen den FC Villarreal nahm er nur eine Änderung vor, für Milot Rashica stand auf der rechten Seite erstmals Yuya Osako in der Startelf.

Seine Mannschaft wurde der Erwartungshaltung gerecht, für Wormatia ging es meist zu schnell. Speziell Florian Kainz wirbelte auf der linken Seite, zog schnell ein Foulspiel gegen Malte Moos – und lieferte als Flankengeber selbst die Zulieferdienste für Osako, der mit einem platzierten Kopfball einnetzte (8.). Bei der zweiten Großchance der Gäste setzte der niederländische Nationalspieler Davy Klaassen die Kugel auf Vorlage von Kainz noch an die Unterkante der Latte (18.). Drei Minuten später machte es der Österreicher aber selbst und schweißte die Kugel ins Eck.

Auf Wormatia-Seite waren alle Ideen von Trainer Steven Jones da schon zunichte gemacht. Sein Team hatte er gegenüber dem jüngsten 0:2 bei Mainz 05 II umgekrempelt. Nicht nur, dass Luca Graciotti gleich von Cedric Heller übernahm. Auch Sturmführer Dimitrios Ferfelis sah sich auf der Bank, zudem mussten Eugen Gopko und Aret Demir raus. In die Startelf zurück kehrte Andreas Glockner, der vorne den Platz hinter Giuseppe Burgio übernahm. Dazu kamen Linus Radau und Perric Afari.

Im Ergebnis war es eine defensivere Grundordnung, von der sich Jones versprochen hatte, der Mannschaft „einen Halt“ zu geben. Auf Spieler, „die mehr Körperlichkeit auf den Platz bringen“, mochte er setzen. Dazu auf welche, „die auch ein bisschen Tempo mitbringen“. Indes: Weder half die Körperlichkeit, noch reichte das Tempo. Zwei Standards sorgten zumindest für Gefahr, und als eine Freistoß-Flanke von Andreas Glockner erst über den Schädel von Cedric Mimbala und schließlich knapp am Pfosten vorbei rutschte (4.), hätte das sogar die Führung sein können. Zumindest seine zweite Chance nutzte Mimbala, als er auf Flanke von Linus Radau in den Winkel köpfte (44.). Weil zuvor aber auch Phillipp Bargfrede (31.) und Max Kruse („ein guter Start“) per Foulelfmeter, von Sascha Korb an Klaassen verschuldet, getroffen hatten (41.), war die Sache da längst gelaufen. Zudem nutzte Maximilian Eggestein noch einen Aussetzer von Linus Radau (45.+1), Johannes Eggestein erhöhte (79.). Und doch schied Florian Kohfeldt nicht ohne lobende Worte für Wormatia: „Es war nicht einfach, der Gegner hat gewusst, was wir tun wollen.“ Sein Team sei aber sehr fokussiert ins Spiel gegangen. Bei der vorhandenden Qualität war das entscheidend.