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Wormatia-Zweite bezwingt den VfB Bodenheim mit 3:1

WORMS. Was kümmert den Fußballer eine völlig verkorkste Vorbereitung, wenn die Punktspiel-Premiere glückt? „Nicht viel“, lässt Thomas Süß mit einem viel sagenden Lächeln wissen, ehe er jeden seiner Spieler bei Wormatia Worms II herzt und innig drückt. Gerade hat der Fußball-Landesligist sein Auftaktspiel der Saison 18/19 gegen den VfB Bodenheim 3:1 (1:1) gewonnen. „Verdient“, betont der neue Trainer der „kleinen“ Wormaten. Diese hatten zuvor Herz, Leidenschaft und auch so manchen sehenswerten Spielzug auf dem Kunstrasen gezeigt. Also genau das, was man in der Vorbereitung vergeblich gesucht hatte.

Wen wundert’s also, dass Thomas Süß bekennt: „Mir hat gefallen, wie mein Team auftrat.“ Wirklich gefallen haben dürfte dem rastlos an der Seitenlinie auf und ab marschierenden Wormatia-Coach die erste Aktion der Partie allerdings nicht: Lirion Aliu war samt Leder in den Strafraum eingedrungen, wurde von Dennis Weiland regelwidrig gebremst. Logische Konsequenz: Elfmeter und die gelbe Karte für Weiland. Der Gefoulte selbst fackelte vom Punkt nicht lange, 1:0 für die Gäste aus Bodenheim (4.). Ein Schock für das junge VfR-Team? Von wegen. Ab nach vorne und das Herz in die Hand genommen, hieß es. So wie Nico Scherer nach dem ersten Eckball des Spiels: Rein mit dem Leder volley und spektakulär zum 1:1-Ausgleich (7.).

Ein Spektakel zu Beginn der Saison. Hin und her ging es in einer trotz der tropischen Temperaturen schnellen Partie. Wormatia setzte dabei auf die starke rechte Seite mit dem flinken Koki Matsumoto. Bodenheim blieb über die jederzeit anspielbaren Stürmer Aliu und Norman Loos bei Kontern gefährlich. So auch nach einer Viertelstunde, als Loos den Ball mit dem linken Außenrist an den rechten Pfosten beförderte. Die Wormaten hielten aber mit einem satten Distanzschuss von David Boateng (28.) und einer tollen Kombination im Direktspiel von Matsumoto auf Mittelstürmer Marc Anders dagegen (39.). Nur die klasse Fußabwehr des VfB-Keepers Mareck Dörr verhinderte kurz vor der Pause die Führung des VfR.

Apropos Mareck Dörr. Der bis dahin prima aufgelegte Torwart der Gäste schlüpfte in die Rolle des Unglücksraben. Nach der Pause mussten beide Teams dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollen. Erst ein kapitaler Aussetzer von Dörr sorgte wieder für Leben. Tausendmal dürfte Dörr wohl einen Abschlag gut ins Feld gebracht haben. Dieses eine Mal ging der Schuss nach hinten los, denn Matsumoto sprintete in die Bahn des Abschlags, ein Pressschlag, ein Abpraller, Erstaunen, Tor. Wormatia führte wie aus heiterem Himmel 2:1 (69.). Und damit nicht genug für Dörr, flutschte ihm doch ein Trickschuss des starken Nico Scherer aus spitzem Winkel von der Grundlinie zum 3:1 durch den Hosenlatz (84.).

Dennis Bingenheimer („Solche individuellen Fehler können passieren“) nahm das seinem sonst so sicheren Keeper nicht krumm. Viel mehr ärgerte den VfB-Coach die schwache Chancenverwertung seiner Offensive, scheiterte doch Norman Loos nochmals am Pfosten (78.). Während sich der eine Trainer ärgerte, drückte ein paar Meter weiter der andere die Seinen, die Herz und Leidenschaft gezeigt hatten.