fussball.de | Siebter Pokalsieg für Wormatia Worms

21.05.2018

Im Endspiel um den Verbandspokal Südwest hat sich am "Finaltag der Amateure" der Favorit erst nach 120 Minuten durchgesetzt. Der VfR Wormatia Worms aus der Regionalliga Südwest behielt im „Finale dehääm“ vor 3393 Zuschauern in der heimischen EWR-Arena gegen den Sechstligisten SV Alemannia Waldalgesheim 3:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung die Oberhand. Damit machte die Wormatia die bittere Endspielniederlage aus dem vergangenen Jahr (1:2 gegen den Fünftligisten SV Morlautern) vergessen, gewann den Pokal zum siebten Mal und nimmt in der kommenden Saison am DFB-Pokal teil.

Der torgefährliche Innenverteidiger Benjamin Maas (25.) war mit einem Kopfballtor nach einer Ecke für das 1:0 der Gastgeber verantwortlich. Mit fünf Saisontoren und fünf Vorlagen gehörte er schon während der abgelaufenen Saison der Regionalliga Südwest zu den besten Scorern im Kader der Wormatia. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit glich der Außenseiter aus. Patrick Walther (87.) erzielte ein sehenswertes Freistoßtor. In der Verlängerung machte Worms dann aber den Deckel drauf. Der eingewechselte Daisuke Ando (94.) und Patrick Auracher (116., Foulelfmeter), der wegen seines bereits dritten Nasenbeinbruchs mit einer Spezialmaske auflief, entschieden die Begegnung.

VERSPÄTETER ANPFIFF WEGEN GROSSEN ZUSCHAUERANDRANGS

Wegen des großen Zuschauerandrangs begann das Endspiel in Worms erst mit rund 15 Minuten Verspätung. Nach dem Anpfiff waren es zunächst die Gäste, die für die ersten Offensivakzente sorgten. Stürmer Marcel Heeg (10.) versuchte es aus 20 Metern, verzog aber. Die erste Tormöglichkeit für Worms hatte Angreifer Thomas Gösweiner (17.), der die Wormatia im Sommer in Richtung des Ligakonkurrenten  TSG 1899 Hoffenheim U 23  verlassen wird und zum letzten Mal für Worms am Ball war. Ein paar Minuten später brachte Benjamin Maas (25.) die Gastgeber in Führung.

In der zweiten Hälfte hätte Wormatia Worms gleich mehrmals den Sack zumachen können. Um nur eine der vielen hochkarätigen Torchancen der Wormatia zu nennen: Torjäger Gösweiner lief alleine auf Gäste-Torwart Pasquale Patria zu (70.). Der ehemalige österreichische Juniorennationalspieler überlegte aber zu lange und Alemannia-Verteidiger Julius Haas konnte den Ball im letzten Moment mit einer Grätsche klären. Kurz vor dem Abpfiff wurden die Gastgeber dann für die zahlreichen vergebenen Chancen bestraft. Patrick Walther (87.) schlenzte einen Freistoß genau in den Winkel und brachte den Underdog in die Verlängerung.

Der Schock über den überraschenden Ausgleich war aber schnell überstanden. Nach einer Flanke von Steffen Straub, der bereits das 1:0 von Benjamin Maas vorbereitet hatte, köpfte der Japaner Daisuke Ando (94.) bereits in der Anfangsphase der Verlängerung zum 2:1 ein. Erst wenige Minuten vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit war der Angreifer eingewechselt worden. Das entscheidende 3:1 ging dann auf das Konto von „Maskenmann“ Patrick Auracher (116., Foulelfmeter), der den Strafstoß lässig ins rechte Eck schlenzte.

ERSTER POKALERFOLG SEIT SECHS JAHREN

Für Wormatia Worms ist es der erste Pokalerfolg seit 2012. Damals bezwang der VfR im Endspiel den aktuellen Oberligisten  FK Pirmasens  4:1 und erreichte damit den DFB-Pokal. Dort sorgte Worms dann bundesweit für Schlagzeilen. In der ersten Hauptrunde setzte sich der Underdog gegen den damaligen Zweitligisten Hertha BSC 2:1 durch. Auch in der zweiten Runde gegen den 1. FC Köln sah es lange Zeit nach einer Überraschung aus. Erst im Elfmeterschießen (3:4) musste sich Worms geschlagen geben. Mit dem siebten Verbandspokalsieg bietet sich nun erneut die Chance, im DFB-Pokal für Furore zu sorgen.

Der SV Alemannia Waldalgesheim verpasste die Chance, zum zweiten Mal nach 2014 den Verbandspokal Südwest zu gewinnen. Eine besondere Partie war es für Alemannia-Trainer Aydin Ay. Von Januar 2016 bis Juli 2017 hatte der 35-jährige Deutsch-Türke die U 23 von Wormatia Worms in der Landesliga betreut. Seit März ist er jetzt in Waldalgesheim im Amt. Zusammen mit seinem Wormser Trainerkollegen Steven Jones spielt Ay weiterhin für die Altherrenmannschaft der Wormatia.