Pirmasenser Zeitung | Gegner steckt im Stau

18.05.2018

Kein Fußball-Verbandsligaspiel gestern Abend auf dem Kunstrasenplatz im Sportpark Husterhöhe: Das Schiedsrichter-Gespann um Spielleiterin Ines Appelmann war da, ebenso die Spieler des FK Pirmasens II. Auch ein Akteur von Alemannia Waldalgesheim war im Privatwagen angereist, ebenso einige Zuschauer und Trainer – darunter auch Björn Hüther, Trainer vom FKP II-Rivalen SG Rieschweiler. Alle warteten, bis der Ball endlich rollt. Nicht da war aber der Mannschaftsbus von Gegner Alemannia Waldalgesheim.

Der stand nämlich stundenlang auf der Autobahn 61 in der Nähe von Gau-Bickelheim in einem Mega-Stau. Der Grund war ein schwerer Brummi-Unfall, an dem vier Lastwagen beteiligt waren. Dieser Unfall verhinderte die Austragung des für den FK Pirmasens II so wichtigen Nachholspiels. Gespielt wird jetzt heute Abend um 20 Uhr, ebenfalls auf dem Kunstrasenplatz.

Für Aydin Ay, Trainer von Alemannia Waldalgesheim, ist diese Ansetzung ein Unding. „Wir sind der große Verlierer. Wir haben am Montag unseren Höhepunkt des Jahres, stehen in Worms gegen die Wormatia im Verbandspokalfinale.“ Der Gegner habe als Regionalligist jetzt eine Woche Pause gehabt, um sich auf das Spiel vorzubereiten. Zwischen der Partie gegen Pirmasens und diesem für Waldalgesheim so wichtigem Spiel liegen nur zwei Tage, schimpft Ay: „Dafür habe ich kein Verständnis. Da hätte ich mir mehr Entgegenkommen vom Verband, aber auch vom FKP gewünscht. Wir hatten vorgeschlagen am Donnerstagabend beim FKP zu spielen. Aber das wollten sie nicht“, bedauert der Alemannia-Trainer. 

Auch der Rieschweilerer Trainer, der das Spiel beobachten wollte, versteht die Ansetzung heute nicht: „Das ist eine ungeheuerliche Wettbewerbsverzerrung. Alemannia Waldalgesheim spielt am Montag um 120 000 Euro, wenn sie sich für die erste DFB-Pokalhauptrunde qualifizieren. Da kann man sich doch ausrechnen, mit welcher Motivation das Team an die Aufgabe beim FKP geht“, ärgert sich Björn Hüther.

Die Aufregung um den neuen Ansetzungstermin kann FKP-Trainer Patrick Fischer nicht teilen: „Natürlich ist das für Alemannia Waldalgesheim nicht optimal. Aber wir können am Donnerstagabend nicht spielen. Wir haben am Dienstag das Nachholspiel beim SV Herschberg und spielen am Samstag schon wieder beim TuS Hohenecken. Für uns geht es schließlich auch um einiges“, betont der FKP II-Trainer, der gestern Abend kurzfristig ein Training ansetzte.

Bei Verbandsliga-Spielleiter Lothar Renz lief gestern Abend das Telefon heiß: „Wir müssen das Spiel auf Freitagabend verlegen, auch wenn es Alemannia Waldalgesheim wegen des geringen Abstands zum Verbandspokalfinale am Montag nicht gefällt – aber es ist kein anderer Termin frei“, berichtet er auf PZ-Anfrage. Der FKP II müsse schon am Dienstag ein Nachholspiel bestreiten. Und da mit bis zu fünf Absteigern gerechnet werden könne, falle auch eine Austragung nach dem Rundenende flach, „da sich Pirmasens noch im Abstiegskampf befindet“, erklärt Renz. Von einem ähnlichen Fall hat der Funktionär noch nicht gehört. „Als unsere Terminplanung um Pfingsten gemacht wurde, war zudem auch nicht absehbar, dass noch ein Verbandsligist im Pokalendspiel steht“, sagt Renz.