FuPa.net | Wider dem Trauma

16.05.2018

WORMATIA: Auf dem Weg ins Finale Altlasten weggeräumt +++ Pleite von 2017 wirkt weiter nach

WORMS. In Pirmasens fing alles an. Schmerz, Trauer, Leere. 1:2 im Verbandspokal-Finale gegen Morlautern. Ein Trauma, dessen Bewältigung mindestens bis Montag, dem Tag des erneuten Finales, diesmal daheim, fortwährt. „Das hat eine gute Saison richtig zerstört“, erinnert sich Wormatia-Trainer Steven Jones. Im Vorfeld des Verbandspokal-Finals 2017 gegen den SV Morlautern hatte Rieseneuphorie geherrscht, viele Wormser waren mit Bussen in die Westpfalz gefahren, wo sich die Wormatia mit dem siebten Mal zum Rekordpokalsieger hätte krönen können.

Doch wie eine Seifenblase zerplatzte die Euphorie am Rande des Pfälzer Walds. „Das hat richtig gesessen und ist tief in uns drin“, sagt Jones. Die Bilder von jubelnden Spielern des SV Morlautern auf der einen und komplett resignierten, teilweise weinenden Wormsern auf der anderen sind weiter präsent. Ein Trauma, das bleibt. Und erst verarbeitet sein kann, wenn die Wormaten am Montagnachmittag selbst den Pokal gen Himmel über der EWR-Arena stemmen können.

Der Kreis würde sich schließen. Der Weg der Traumabewältigung, der vom einen auf den anderen Tag nach Pirmasens begann, würde enden. Ein spezieller Weg, der pikante Stationen bereit hielt. Denn er führte nach Bad Kreuznach (4:1) ausgerechnet erneut über Pirmasens, den Ort des Finaldramas, und danach über Morlautern, den Gegner des Vorjahres-Endspiels.

Fast hätte der Weg wieder in Pirmasens geendet

Und um ein Haar hätte der Weg im Oktober erneut dort geendet, wo er begonnen hatte. Wieder in Pirmasens, diesmal gegen den FK lagen die Wormser nach knapp einer Stunde schon 0:2 zurück, ehe mit zwei Toren Jan-Lucas Dorow und Thomas Gösweiner die Partie noch drehten. Der Pirmasens-Fluch war besiegt. „Das war ein Schlüsselmoment“, sagt Trainer Jones, „da haben wir unfassbare Mentalität gezeigt.“

Dorow und Gösweiner sind übrigens mit vier beziehungsweise fünf Treffern die erfolgreichsten Wormser Torschützen im laufenden Wettbewerb, wobei Gösweiner alleine im Halbfinale gegen den FC Bienwald Kandel viermal netzte. Den Morlautern-Stachel zog hingegen im Viertelfinale ein anderer: Benjamin Maas traf mit einem Hammer aus 20 Metern zum 1:0-Siegtreffer. Das Gegner-Trauma – „ausgemerzt“, sagt Jones. Im Halbfinale war dann Kandel, gegen das die Wormaten mit 10:0 auftrumpften, kein Stolperstein mehr.

„Wir haben wie auch in der letzten Saison nichts geschenkt bekommen“, fasst Jones die bisherige Pokalrunde zusammen. Der entscheidende Schritt aber, er fehlt noch. Denn auch wenn mit den Altlasten Pirmasens und Morlautern aufgeräumt ist: Das Final-Trauma ist noch nicht überwunden. Unbedingt braucht es den Sieg im Spiel gegen Waldalgesheim, das selbst einen engen Pokalweg (1:0 gegen die Oberligisten Pfeddersheim und Gonsenheim, 4:2 und 1:0 gegen die Landesligisten Bodenheim und Gau-Odernheim) hinter sich hat. Den Druck, ein für alle Mal mit dem Vorjahres-Desaster abzuschließen, machen sich die Wormaten selbst. „Wir holen das Ding“, lässt der Wormatia-Coach überhaupt keine Zweifel am Erfolg aufkommen.