Wormser Zeitung | Drei Punkte nach Nervenschlacht gegen Völklingen

05.05.2018

WORMS - Wolken waren nicht am Himmel, und trotzdem war die Luft über der EWR-Arena 90 Minuten lang elektrisiert. Jeder der 915 Zuschauer auf den Tribünen merkte, was gegen Röchling Völklingen auf dem Spiel stand. Im Falle einer Niederlage hätte der Wormatia Worms das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz gedroht. Nach brutal nervenaufreibenden 90 Minuten gewannen die Wormser mit 3:2 (2:1).

Die Anspannung riss nicht ab, auch weil die Wormaten schon in der ersten Halbzeit verpassten, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen, das 3:0 nachzulegen. Die Gäste hatten, trotz des schon feststehenden Abstiegs, angekündigt, sich unter keinen Umständen Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen zu wollen. Und so begannen sie auch: spielfreudig, präsent in den Zweikämpfen. Die eigene nervöse Anfangsphase überstanden die Hausherren aber unbeschadet, konnten sich bei Steve Kroll bedanken, der einen Ball aus fünf Metern von Moritz Zimmer sogar festhielt (19.). Scheinbar der Weckruf für die Wormaten. Jan-Lucas Dorow scheiterte noch aus nächster Distanz an Völklingens Keeper Sebastian Buhl (20.). Bei Straubs Abschluss aus 17 Metern blieb der Keeper kurz darauf aber ohne Chance (21.).

Ein unglaublich wichtiger Dreier

Straub war für den verletzten Marco Metzger ins Team gekommen. Wie erwartet rückte Benjamin Maas eine Position nach hinten in die Innenverteidigung, Straub stürmte über den linken Flügel. Das zahlte sich aus: Der Flügelspieler war aktivster Wormser Angreifer und hätte sich noch vor dem Pausenpfiff zum Held des Tages krönen können. Doch zweimal Röchling-Keeper Sebastian Bohl (32./44.) und Moritz Zimmer mit dem Kopf auf der Linie (32.) vereitelten. Zuvor Giuseppe Burgio schlug, nach einem bösen Fehlpass von Idir Meirdja und von Jonathan Zinram auf Reisen geschickt, ein zweites Mal zu (30.). Doch statt einer soliden Pausenführung blieb die Anspannung, weil Schiedsrichter Julius Martenstein Elfmeter pfiff. Ugurtan Kizilyar hatte in seinen Augen den Ball mit der Hand gespielt. Milan Ivana verwandelte für die Gäste (38.).

Die nächste Hiobsbotschaft nach der Pause: Kapitän Patrick Auracher verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Oberschenkel (47.) und musste vom Platz. Die Nervosität war zurück im Wormser Spiel, Völklingen bekam Auftrieb, das Spiel gestaltete sich nun völlig offen. Felix Dausand köpfte Steve Kroll in die Arme (58.), auf der Gegenseite setzte Burgio die Kugel knapp neben den Pfosten (59.). Den nächsten zwischenzeitlichen Schock – der Ausgleich von Moritz Zimmer (65.) per Kopf nach Freistoß – verdaute die Wormatia dann besser. Die Jones-Elf rannte weiter unaufhörlich an. Dorow belohnte die Wormaten nach schöner Kombination über Perric Afari und Burgio (74.) mit dem 3:2, das die Hausherren letztlich über die Zeit retteten – ein unglaublich wichtiger Dreier im Abstiegskampf.