FuPa.net | Schneller Rückstand mit Verspätung

15.04.2018

Wormatia steht erst im Stau und liegt dann in Ulm gleich hinten

ULM. Nein, der Samstag war absolut nicht der Tag des Fußball-Regionalligisten Wormatia Worms. Erst stand der Mannschaftsbus auf der Autobahn A 8 auf dem Weg zum Spiel beim SSV Ulm lange im Stau, erst eine halbe Stunde vor der geplanten Anstoßzeit waren die Gäste am Donaustadion aufgekreuzt. Auf dem Rasen hingegen ging es für Wormatia viel zu schnell. Schon 20 Sekunden, nachdem die Begegnung mit 23-minütiger Verspätung angepfiffen worden war, lag der VfR im Rückstand. Mittelfeldspieler Johannes Reichert hatte nach rekordverdächtiger Zeit für die Ulmer getroffen und damit die Weichen für einen am Ende verdienten 3:0 (2:0)-Sieg der Gastgeber gestellt.

Der Plan von Wormatia-Trainer Steven Jones war mit dem frühen Rückstand blitzschnell über den Haufen geworfen. „Wir wollten in Ulm unbedingt gewinnen und zunächst einmal die ersten 15 Minuten überstehen. Wir wussten, dass die Ulmer zuletzt öfter früh in Führung gegangen sind“, waren die Gäste gewarnt. Doch es half nichts. Die kalte Dusche am herrlichen Frühlingssamstag wirkte wie ein Schock auf die Wormser, die in der ersten Halbzeit kaum etwas zustande brachten. „Nach ihrem 1:0 waren die Ulmer kompakter und aggressiver, hatten mehr Power als wir“, gestand Jones.

Die Folge: Die Ulmer ließen, jeweils für sie zu zwei sehr geschickten Zeitpunkten, zwei weitere Treffer folgen. Es waren beides Traumtore. In der 40. Minute war Spatzen-Stürmer David Braig nach schöner Hacken-Vorlage von Steffen Kienle mit einem Fallrückzieher erfolgreich. Und in der 48. Minute durchkreuzte Luigi Campagna mit einem direkt verwandelten Freistoß-Knaller unter das Lattenkreuz Jones‘ Halbzeitpläne. Der Wormser Trainer hatte mit Jonathan Zinram und Morris Nag für Giuseppe Burgio und Sebastian Schmitt zwei neue Spieler gebracht. Sie sollten die Wende mit einleiten. Doch mit dem 3:0, das der Ulmer Mittelfeldspieler mit derartiger Wucht ins Tor knallte, dass Keeper Steve Kroll gar nicht reagierte, war das Spiel entschieden.

Die Ulmer zogen sich angesichts des komfortablen Vorsprungs (und nach einer Pokalschlacht vom Mittwoch, als sie im Elfmeterschießen den Drittligisten VfR Aalen im Elfmeterschießen bezwangen) etwas zurück. Die Wormser konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Ein Schuss von Jan-Lucas Dorow neben das Tor (57.) und ein 30-Meter-Freistoß von Zinram (73.), der ebenso am Kasten vorbeiging, waren die einzige Ausbeute. Noch nicht mal eine Ecke gab‘s für den VfR.

Dennoch vermied es Steven Jones nachher, allzu hart mit seinen enttäuschenden Schützlingen ins Gericht zu gehen: „Ich bin stolz darauf, was die Mannschaft in den letzten Wochen gezeigt hat. Das Spiel müssen wir ganz schnell aus den Köpfen kriegen. Wenn wir das schaffen, bin ich überzeugt, dass wir das ganz wichtige nächste Spiel am Freitag gegen Hessen Kassel gewinnen“, sagte der Wormser Coach. Eine Niederlage gegen den vor Wochen scheinbar sicheren Absteiger würde die Wormser endgültig in den Tabellenkeller ziehen.

Die Trainer im Wortlaut

Tobias Flitsch (SSV Ulm): „Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung- In der ersten Halbzeit haben wir besonders über unsere rechte Seite viele Chancen erarbeitet und hätten noch höher führen können. Das war nach dem schweren Pokalspiel unter der Woche gegen den VfR Aalen nicht selbstverständlich. Im zweiten Durchgang war es schwer, konzentriert zu bleiben. Wir wollten durch schnelles Umschaltspiel Chancen bekommen, das hat nicht so richtig geklappt.“

Steven Jones (Wormatia Worms): „Wir haben gewusst, dass die Ulmer von Beginn an draufgehen und hatten uns vorgenommen, die ersten 15 Minuten zu überstehen. Deshalb war es doppelt ärgerlich, nach wenigen Sekunden in Rückstand zu geraten. Danach waren uns die Ulmer in allen Belangen überlegen. Das Beste an diesem Spieltag waren die Resultate der Konkurrenz. Wir haben am Freitag ein ganz wichtiges Spiel gegen Kassel. Ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen.“