Hessensport24 | Blitz und Donner und ein gerechtes Remis

11.04.2018

Das Nachholspiel der Fußball-Regionalliga am gestrigen Abend im Herrenwaldstadion in Stadtallendorf zwischen dem heimischen TSV Eintracht und dem VfR Wormatia Worms endete mit einem leistungsgerechten 1:1 (1:1)-Unentschieden. Die 721 Zuschauer erlebten dabei eine Begegnung, die sie wohl so schnell nicht mehr vergessen werden. Das lag nicht unbedingt an der Partie selbst, die keineswegs langweilig war, nein, viel mehr die äußeren Begleitumstände verlangten den Beteiligten einiges ab - vor allem jede Menge Geduld wurde benötigt.

Pünktlich zum Anpfiff fing es nämlich an zu regnen, und da auch Blitz und Donner vorhergesagt waren, wurde die Partie um 20 Minuten verschoben. Anpfiff also 19.20 Uhr. Doch kaum waren drei Minuten gespielt, zuckte der erste Blitz vom Himmel. Für Schiedsrichter Lars Erbst Grund, die Begegnung für 20 Minuten zu unterbrechen. Erstes Murren von der Haupttribüne.

Ausgerechnet, als dann der Regen richtig heftig wurde, kamen die Spieler wieder aufs Feld zurück. Doch kaum an diesem angekommen, der nächste Blitz. Erneut pfiff Erbst ab. Nun wurden die Proteste der Zuschauer heftiger und der Referee ließ sich umstimmen, deutete aber unmissverständlich an, dass er die Spieler keinem unnötigen Risiko aussetzen wolle und beim nächsten Blitz wieder unterbrechen würde.

Bis zur Pause sollte es dann unter Dauerregen erstmal weitergehen. Der eine oder andere Blitz zuckte zwar noch vom Himmel, aber die Bedingungen waren in Ordnung, was auch Gäste-Trainer Steven Jones nach dem Spiel bestätigte.

Ansonsten bot sich den Zuschauern ein munteres Spielchen. Den Gästen merkte man die guten Resultate zuletzt an, sie spielten von Beginn an mit breiter Brust auf. Aber auch die Gastgeber wirkten nicht wie ein angeschlagener Boxer, im Gegenteil: Coach Dragan Sicaja hatte einige Umstellungen vorgenommen und frischen Wind in die Mannschaft gebracht.

So lief Jascha Döringer neben "Mo" Arifi als Doppel-Sechs auf und Damijan Heuser spielte rechts offensiv. Dazu rückte Abdul Ghani (Foto) links in die Viererkette für Ceyhun Dinler. Um es vorwegzunehmen, alle drei erledigten ihre Sache sehr gut.

Damijan Heuser leitete den ein oder anderen gefährlichen Konter ein und hätte zudem fast noch ein Tor geschossen (45.). Abdul Ghani gefiel mit einigen flott vorgetragenen Angriffen und hielt zudem seine linke Seite sauber und Döringer räumte mit Arifi in der Mitte alles weg.

Das 1:0 fiel nach einem Traumpass von Erdinc Solak, der Del Angelo Williams nach 17 Minuten auf die Reise schickte und dieser gekonnt abschloss.

Leider gab es von diesen zündenden Ideen zu wenige im Spiel der Gastgeber und leider hielt die Führung auch nicht lange, denn Patrick Aurachers Flanke landete abgefälscht im TSV-Tor (21.).

Mit Beginn der zweiten Hälfte hatte dann auch Petrus ein Einsehen und der Regen hörte auf.

Beide Teams spielten weiter auf Sieg. Die Hausherren hatten mehr Ballbesitz, die Wormser die klareren Torchancen. Vor allem bei Standards brannte es einige Male lichterloh im TSV-Strafraum, aber entweder zielten Thomas Gösweiner und Co. zu hoch oder Eintracht-Rückhalt Hrvoje Vincek entschärfte die aufs Tor kommenden Bälle.

Am Ende stand dann ein gerechtes 1:1 zu Buche, das für beide noch mal wichtig sein könnte.

Am Samstag geht es für Stadtallendorf nach Schott Mainz (14 Uhr), die Wormatia muss zur selben Zeit in Ulm antreten.

Stimmen zum Spiel:

Fejz Hodaj (Manager TSV): "Der Punkt geht in Ordnung. Ich bin mit der Leistung unserer Mannschaft zufrieden. Man muss auch berücksichtigen, wie viele Ausfälle wir haben. Wir hatten mehr Ballbesitz, aber Worms war stets gefährlich. Die Auswechselung von Baltic war eine Vorsichtsmaßnahme, er wird Samstag spielen können."

Steven Jones (Trainer VfR): "Wichtig war, dass Stadtallendorf nicht gewinnt. Das haben wir erreicht. Ansonsten ist es für mich so kurz nach dem Spiel schwer, eine exakte Beurteilung abzugeben. Ich fand, dass die Gastgeber mehr Ballbesitz hatten, aber wir die besseren Chancen. Eine von unseren zahlreichen Standards mussten wir nutzen. Das 1:0 war natürlich ganz klar abseits. Das ist jetzt die dritte krasse Fehlentscheidung in den letzten drei Partien, das ärgert mich. Aber wir sind jetzt auch schon seit drei Spieltagen ohne Niederlage. Die Bedingungen in der ersten Halbzeit waren kein Problem."