Rhein Zeitung | Gänzlich andere Umstände

03.10.2003

TuS Koblenz kann die Favoritenrolle gegen Worms nicht mehr allein dem Gast zuschieben

Das nächste Top-Spiel steht ins Haus: Am Freitag empfängt Fußball-Oberligist TuS Koblenz Aufstiegskandidat Wormatia Worms.

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Knapp ein halbes Jahr ist es her, da traf Fußball-Oberligist TuS Koblenz, seinerzeit im Abstiegskampf befindlich, auf Wormatia Worms - und unterlag chancenlos 0:2 gegen den späteren Tabellendritten. Morgen (15 Uhr) gastieren die Wormser erneut auf dem Oberwerth, die Umstände indes sind mittlerweile gänzlich andere. Nicht umsonst spricht der Trainer der TuS, Milan Sasic, von einem "Top-Spiel", wenn seine auf Platz zwei rangierende TuS den Tabellenachten aus Worms empfängt.

"Natürlich hoffen und wünschen wir uns, dass es anders läuft als im April", sagt er. "Aber man muss realistisch bleiben: Es gibt in dieser Saison zwei Vereine, die alles getan haben um aufzusteigen, und das sind Weingarten und eben Worms." Davon konnte sich Sasic am vergangenen Samstag überzeugen, als er die Wormatia im Heimspiel gegen den SC Hauenstein beobachtete. "Nach einem 0:3- Rückstand haben sie noch 5:3 gewonnen", berichtet der Kroate. "Die Wormser Mannschaft hat eine gute Mischung mit fünf Spielern, die im Profi- Bereich erprobt sind."

Allerdings kommt angesichts der aktuellen Verfassung der TuS die von Sasic angedachte Rollenverteilung mit der Wormatia in der Favoritenrolle nur bedingt glaubwürdig daher. Zwar spricht er vom "Glück, dass wir momentan in der Tabelle vor Worms stehen", betont aber auch, dass seine Mannschaft bislang hervorragend gespielt habe. In der Tat dürften sich auch die von Ex-Profi Dirk Anders trainierten Wormser mit der starken Defensive der Koblenzer nicht leicht tun, auch wenn Sasic erneut mit einigen Ausfällen leben muss: Zu Fatih Cift und Nikolai Foroutan gesellte sich in Engers Joshua Grenier, der mit einem Bänderriss im Sprunggelenk mehrere Wochen fehlen wird - dank Physiotherapeut Paul Bandus, der "bis jetzt immer Wunder vollbracht hat" (Sasic), hofft der TuS-Trainer auf "nur" drei Wochen Pause.

Dafür kann der Kroate wieder auf den nun verheirateten Velimir Grgic als auch nach dessen Sperre auf Cihan Akkaya zurückgreifen. "Das garantiert uns, dass wir mehr nach vorne agieren können", sagt Sasic. "Und das müssen wir auch." Klingt nach einer interessanten Begegnung - nicht nur deshalb hofft der Coach der TuS auch auf eine große Kulisse. "Durch unsere Probleme mit den Ausfällen ist die Unterstützung des Publikums sehr wichtig für uns", sagt er. "Ich hoffe, dass bei diesem Top-Spiel ähnlich viele Zuschauer erscheinen wie in Engers. Jeder einzelne ist wichtig für uns." Mehr als seinerzeit 640 dürften es sicherlich werden. Die Umstände haben sich eben geändert. (fj)

Unter allen zahlenden Besuchern verlost die TuS in der Pause des Spiels vier Eintrittskarten für die Bundesliga-Partie FC Schalke 04 gegen Bayern München am 1. November. 

Rhein-Zeitung (Frank Jellinek)