Rhein-Neckar-Zeitung | Der Aufstiegskenner des SV Waldhof

05.03.2018

Nicolas Hebisch will am heutigen Montag mit dem SV Waldhof durch einen Sieg in Worms Tabellenzweiter werden

Mannheim. (miwi) Der Mann weiß, wie Aufstiegsspiele gehen. Mit der TSG Neustrelitz, dem SC Magdeburg und dem SV Waldhof hat Nicolas Hebisch den Aufstieg in die Dritte Liga ins Visier genommen - und mit den Waldhöfern möchte der Stürmer es in ein paar Monaten zum zweiten Mal probieren. Dazu sollte am heutigen Montagabend im Derby beim VfR Wormatia Worms (20.15 Uhr, live bei Sport1) ein Sieg gelingen, mit drei Punkten würden die Mannheimer auf den zweiten Rang in der Tabelle vorrücken.

Nicolas Hebisch hat ein Alleinstellungsmerkmal im Kader der Blau-Schwarzen. Der 27-Jährige ist der einzige Spieler, der das Glücksgefühl nach einem Aufstieg in die Dritte Liga kennt. Mit dem SC Magdeburg schaffte der Angreifer vor knapp drei Jahren den Sprung nach oben und in den beiden Duellen gegen Kickers Offenbach erzielte Hebisch im Hin- und Rückspiel jeweils ein Tor. "Ich sehe Parallelen zwischen dem SC Magdeburg und dem SV Waldhof", sagt Hebisch und meint damit die Tradition und die Begeisterung, die im Umfeld beider Klubs entstehen kann. Beim SCM gelang es Hebisch, den Verein nach langer Abstinenz wieder in den Profi-Fußball zu schießen und ähnliches möchte er jetzt mit den Waldhöfern schaffen.

Der Gegner heißt zunächst, wie vor drei Jahren, Offenbach, denn der Erzrivale der Mannheimer liegt aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigt. Es läuft darauf hinaus, dass die Kickers und die Waldhöfer um den Platz hinter dem enteilten 1.FC Saarbrücken streiten, Außenseiterchancen besitzt auch noch die U23 des SC Freiburg. "Ich sehe das ganz entspannt, sich zu viel Druck zu machen ist der falsche Weg", sagt Hebisch. Der Stürmer wirkt abgeklärt und verweist auf die vielen Partien, die noch anstehen. "Die Überzeugung ist sehr groß", erklärt er, wenn er über die Chance spricht, dass der SVW das "Triple" perfekt macht und zum dritten Mal hintereinander die Aufstiegsspiele erreicht.

Ein Erfolg in Worms würde die Überzeugung wieder ein Stück wachsen lassen und Hebisch möchte mit Toren dafür sorgen, dass es mit drei Punkten bei der Wormatia klappt. In der vergangenen Saison war der zentrale Stürmer mit zwölf Treffern der beste Torschütze beim SVW und momentan liegt er mit sieben Toren in der internen Wertung wieder vorne. In den drei Pflichtspielen des Jahres 2018 hat Hebisch dreimal getroffen und hat damit seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Im Strafraum des Gegners ist kein Akteur des SVW so ruhig und abgezockt wie der gebürtige Berliner.

"Ich habe in der Vorbereitung gut gearbeitet und bin verletzungsfrei geblieben", begründet der Stürmer seine gute Form. Zugleich profitiert Hebisch davon, dass Trainer Bernhard Trares das Spielsystem umgestellt hat und nur noch mit einer zentralen Spitze, eben Hebisch, angreifen lässt. Durch die Stärkung der Außenpositionen kommt Hebisch verstärkt zu Abschlusssituationen, die Zulieferung für ihn hat sich verbessert. Die Folge: Der Stürmer trifft regelmäßig.

Das möchte er heute Abend ebenfalls tun und geht von seinem Einsatz aus. Zu Beginn der vergangenen Woche musste Hebisch mit dem Training aussetzen, weil ihn eine Blessur am Knöchel behinderte. Seit Freitag übt er aber wieder mit den Kollegen und ist bereit für das Nachbarschaftsduell bei der Wormatia. Er hofft darauf, dass sich die Waldhöfer für die 0:1-Niederlage zuletzt gegen den FSV Frankfurt rehabilitieren können. Schließlich will Hebisch mit dem SV Waldhof erleben, was er mit dem SC Magdeburg erlebte: Das Glücksgefühl eines Aufstieges.