FuPa.net | TV-Spiel als Zusatzmotivation

02.03.2018

WORMS - In der Fußball-Bundesliga begehren die Fans gerade gegen die Montagabendspiele auf. Drei Ligen tiefer sind die Spiele zu Wochenbeginn dagegen bei den Vereinen begehrt. Und so freut sich der Leiter Geschäftsbetrieb bei Wormatia Worms, Giuseppe Lepore auch schon auf den kommenden Montag, wenn das Derby gegen den SV Waldhof Mannheim ab 20.15 Uhr live von den Kameras von Sport 1 eingefangen wird.

Dass die Wormser gegen Waldhof bereits das dritte Fernsehspiel in dieser Saison in der EWR-Arena ausrichten, liegt auch am umtriebigen Lepore. Denn der versucht, für die Wormser so viele TV-Spiele wie möglich an Land zu ziehen. Mit zunehmendem Erfolg. „Am Anfang war das gar nicht so einfach“, erinnert sich Lepore, dass er bei Sport 1 erst einmal dicke Bretter bohren musste. Doch es gelang ihm, den Sportsender von den Bedingungen in der EWR-Arena zu überzeugen. Es wurde extra ein Gerüst auf der Gegentribüne errichtet, auf dem die Führungskamera positioniert ist. Die Partie gegen Mannheim ist nach den Partien gegen Saarbrücken und Elversberg bereits das dritte Spiel, in dem sich die Wormser bundesweit medial präsentieren können. Bei circa 20 bis 30 Spielen, die Sport1 pro Saison aus der Regionalliga Süd-West überträgt, ist der VfR damit klar überrepräsentiert. Dazu kommt noch die Auswärtspartie bei Kickers Offenbach, die ebenfalls beim Spartensender live zu sehen sein wird.

Auch finanziell sind die Live-Spiele für die beteiligten Vereine auf Sicht lukrativ. Zwar sind es bislang noch keine großen Summen, die die Wormatia aus den Fernsehspielen generiert, aber mit der häufigen Präsenz „verbessern wir natürlich unsere Verhandlungsbasis“, schildert Lepore. Da die Fernsehübetragungen die Wormatia auch kaum Stadionbesucher kosten, ist das für Lepore ein Engagement, das sich in jeder Hinsicht lohnt.

Für den Wormatia Sportvorstand Marcel Gebhardt ist die überregionale TV-Präsenz das große Plus der Montagabendspiele. Allerdings befürchtet er auch, dass die Wormatia der späte Abstoßtermin doch den ein oder anderen Zuschauer kostet. „Besonders in den dunkelen Monaten überlegen sich das schon einige, ob sie tatsächlich den Weg ins Stadion nehmen, oder es sich doch vor dem Fernseher gemütlich machen“, befürchtet Gebhardt normalerweise Einbußen bei den Fernsehspielen. Für den kommenden Montag gelte das allerdings nur bedingt. „Für Waldhof geht es darum, oben dranzubleiben. Da werden sicher viele Fans zur Unterstützung mitkommen“, vermutet Gebhardt. Aufgrund der bisherigen Vorverkaufszahlen rechnet Lepore mit rund 1800 Zuschauern.

Für Gebhardt hat das Aufeinandertreffen mit dem SV Waldhof allerdings noch einen ganz anderen Reiz. Schließlich sitzt bei den Mannheimern seit zwei Monaten Bernhard Trares als Coach auf der Bank. Mit ihm als Trainer hatte Gebhardt mit der Wormatia als Spielmacher in der Saison 2007/08 den Aufstieg in die Regionalliga geschafft. Beide verbindet ein freundschaftliches Verhältnis, das am Montagabend allerdings 90 Minuten ruhen wird. Schließlich sind beide scharf auf die drei zu vergebenden Punkte. Und beide wollen vor den Zuschauern in der Arena und vor dem Bildschirm gute Unterhaltung bieten. Denn anders als die Bundesligisten sind die Teams in der Regionalliga froh, wenn sie einmal bundesweit zu sehen sind.