FuPa.net | Beruhigt in die Winterpause

03.12.2017

Schlussspurt mit drei Ligasiegen in Folge lässt die durchwachsene Vorrunde der Wormatia fast vergessen

Worms. Es ist schon verblüffend. Vor nicht allzulanger Zeit fragte sich die Anhängerschaft der Wormser Wormatia, wie lange sie den bitteschön in dieser Saison um den Klassenverbleib zittern muss. Stürmer, die nicht treffen, Verteidiger, die zu viele Fehler machen und ein Trainer, der fast schon trotzig darauf verweist, dass sich das alles mit der Zeit schon regeln würde. Sicher, auch Trainer Steven Jones hatte „mit der Zeit“ wohl eher das kommende Frühjahr gemeint, wollte aus den letzten Spielen des alten Jahres das mitnehmen, was geht, und im Verbandspokal überwintern.

Es ging noch viel in den ersten drei Spielen der Rückrunde, und die Sache mit dem Verbandspokal hat das Team auch geregelt. In der Rückrundentabelle steht die Wormatia nach drei gewonnenen Partien mit 8:1-Toren auf dem ersten Platz. Wichtiger aber: „Wir haben tatsächlich nur einen Punkt weniger auf dem Konto, als zur gleichen Zeit des Vorjahres“, sagt Jones und wundert sich auch, warum nach einer gefühlt so schwachen Vorrunde doch so viel auf dem Konto gelandet ist. Klar, auch in der vergangenen Spielzeit war die Hinrunde ein ständiges Auf und Ab, hat die Wormatia erst ab dem Frühjahr richtig überzeugt. Und für eine solche Rückrunde gibt es auch in dieser Saison wieder Hoffnung.

Denn was auffällt an den letzten vier Spielen, die allesamt gewonnen wurden, ist eine starke personelle Konstanz. Dass was Jones über die Saison immer vermisst hatte, konnte er in den letzten Spielen realisieren und prompt stellte sich der Erfolg auch ein. Mit Ugurtan Kizilyar und Marco Metzger kristallisiert sich das Innenverteidigerpaar heraus, dass gut miteinander harmoniert, mit den beiden Benjamins (Himmel und Maas) auf der Doppelsechs ist die Gegentorquote auch erheblich gesunken und mit Daisuke Ando und Thomas Gösweiner hat sich ein Sturmduo herauskristallisiert, das gut harmoniert und in dem zumindest der Österreicher Gösweiner schon achtmal eingenetzt hat.

Mit den jüngsten Erfolgen können die Wormaten ruhig in die Winterpause gehen. Zwei Wochen dürfen die Spieler nun die Beine hochlegen, dann startet die individuelle Vorbereitung, um dann bei Trainingsauftakt am 10. Januar gleich richtig mit fußballerischen Inhalten loslegen zu können. Denn dann will und muss Jones das nachholen, was durch die späten Personalentscheidungen im Sommer an gruppen- und mannschaftstaktischen Inhalten liegen geblieben ist. „Hoffen wir mal, dass wir von Verletzungen weitgehend verschont bleiben, dann könnte uns eine ähnlich gute Restrunde gelingen, wie im vergangenen Jahr“, geht Jones zuversichtlich in die Winterpause.

Die müssen einige Spieler auch nutzen, um sich wieder fit zu machen. „Es ist ein wenig untergegangen, aber Thomas Gösweiner ist seit dem Kassel-Spiel mit einem Bänderriss unterwegs gewesen. Auch er muss sich jetzt erst einmal auskurieren“, sagt Jones, der aber fest damit rechnet, dass sein derzeit bester Torschütze zu Beginn der Vorbereitung dann wieder mit von der Partie ist. Wie lange die Wormser allerdings noch Freude an dem jungen Österreicher und seinen Toren haben werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. „Vor der Saison hatte den außer uns noch keiner auf dem Schirm“, sagt Jones. Mit seinen acht Treffern, genauso viele hat übrigens sein Vorgänger Florian Treske bei seinem neuen Arbeitgeber Kickers Offenbach bislang erzielt, wird die Liga schnell auf den langen Mittelstürmer aufmerksam werden.