stuttgarter-kickers.de | Kickers verlieren mit 0:1 beim VfR Wormatia Worms

18.11.2017

Die Degerlocher können nicht an gute Leistung in Frankfurt anknüpfen

Der Kopfballtreffer vom ehemaligen Kickers-Spieler Patrick Auracher sollte das Tor des Tages sein, das den Gastgebern vor den 823 Fans in der EWR-Arena die drei wichtigen Punkte im Kampf um den Klassenverbleib beschwerte. Am 20. Spieltag der Regionalliga Südwest zeigten beide Teams keine gute Leistung, aber die Gastgeber hatten das glücklichere Ende für sich, weil sie immer wieder bei Standardsituationen gefährlich waren und die Kickers ihre eigenen Chancen nicht nutzten.

Im Vergleich zum 4:2-Sieg beim FSV Frankfurt standen heute beim Tabellennachbarn in Worms Daniel Döringer und David Müller für Maurice Hirsch und Felix Gerber in der Startelf der Kickers, die mit derselben taktischen Ausrichtung im 4-4-1-1 in das Abstiegsduell gingen. Die beiden zuletzt gesperrten Sebastian Mannström und Lhadji Badiane durften heute zunächst auf der Auswechselbank Platz nehmen. Verletzt fehlten heute Josp Landeka und Maurice Hirsch neben den langzeitverletzten Mijo Tunjic, Luca Pfeiffer und Christian Ortag.

Worms hatten zu Spielbeginn zwei gute Möglichkeiten in Führung zu gehen: ein langer Einwurf von Patrick Auracher landete auf dem Knie von Marvin Jäger, von wo das Spielgerät zum Glück knapp neben dem rechten Pfosten ins Toraus zur Ecke sprang (4.). Nach einem einfachen langen Ball hinter die Kickers-Abwehr kam es zum Laufduell zwischen Daniel Döringer, Marvin Jäger und Ricky Pinheiro Coutino, der zwei Mal zum Abschluss kam: erst blockte Jäger, dann störte Döringer noch entscheidend beim Schuss, der um Zentimeter das Kickers-Gehäuse verfehlte (6.).

Danach bekamen die Kickers die Partie aber besser in den Griff und hielten das Spielgerät länger in ihren Reihen, der erste Distanzschuss von Nico Blank ging am linken Pfosten vorbei (15.). Nach zwanzig Minuten setzte sich Jesse Weißenfels auf der Außenbahn durch und zog in den Strafraum, aber Kizilyar konnte mit seiner Grätsche noch den Querpass auf den mitgelaufenen Abruscia verhindern und zur Ecke klären. Auch die nächste Aktion gehörte den Blauen: Weißenfels legte auf Blank in den Rückraum ab, aber auch dieses Mal verfehle Blank den Kasten (22.).

Ein Freistoß für die Gastgeber sorgte im Kickers-Strafraum für Gefahr, als der Ball von nahe der Eckfahne den Hinterkopf von Daisuke Ando am Fünfmeterraum fand, doch sein Kopfball senkte sich knapp über das Tor hinweg (25.). In der Folge kamen die Gastgeber noch zu zwei drei Halbchancen, bei denen Keeper Miro Varvodic stets sicher auf seinem Posten war.

Die beste Möglichkeit zur Führung kurz vor dem Pausenpfiff hatten jedoch die Gäste: nach einem Ballgewinn steckte Weißenfels den Ball auf Abruscia durch, der im Strafraum noch stark einen Gegenspieler ausdribbelte und frei mit seinem linken Fuß zum Abschluss kam – aber er schoss tatsächlich aus elf Metern am rechten Pfosten vorbei (44.)! So blieb es beim torlosen Unentschieden in einer mäßigen Regionalliga-Partie, in der beiden Team die Wichtigkeit anzumerken war.

Ohne Wechsel startete der zweite Spielabschnitt, aber dafür gelang der Wormatia die Führung: nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Auracher am zweiten Pfosten seine Farbe durch die Beine von Miro Varvodic in Front, nachdem er sich gegen Daniel Döring am Fünfmetereck durchsetzen konnte (49.).

Die Antwort auf den Rückstand hatte Robin Garnier, der aus spitzem Winkel mit einem Drehschuss abzog, doch das Spielgerät senkte sich hinter das Tor (56.). Mit dem nächsten gelungenen Spielzug zappelte der Ball im Netz: Abruscia bediente Blank an der Strafraumgrenze, der direkt auf Weißenfels weiterleitete, doch der Angreifer stand anscheinend einen Schritt im Abseits, als er ins lange Eck vollstreckte (58.). Das Schiedsrichtergespann entschied wohl zurecht auf Abseits.

Mit Badiane, Mannström und später auch Kasiar wechselte Paco Vaz auch drei neue Offensivkräfte ein. Doch zunächst sorgten die nächsten beiden Ecken für die Gastgeber wieder für Gefahr, da sich die Wormser beiden Mal gegen ihre Kickers-Gegenspieler durchsetzen konnten: Marco Metzger köpfte knapp am Pfosten vorbei (63.) und Thomas Göswein köpfte in die Arme von Varvodic (64.).

In der 73. Minute die nächste Ausgleichsmöglichkeit für die Kickers, als Abruscia in den Lauf von Weißenfels passte, der mit einem Drehschuss aus 15 Metern abzog, doch Keeper Steve Kroll konnte den Schlenzer sicher abfangen. Nur zwei Zeigerumdrehungen später die nächste Chance, als Edwin Schwarz nach der Abruscia-Ecke toll in der Luft stand und einen wuchtigen Kopfball leider etwas zu hoch ansetzte. Der Mittelfeldspieler kassierte kurz vor Spielende seine fünfte Gelbe Karte und ist damit gegen Walldorf am Samstag gesperrt.

Worms zog sich nun mehr und mehr an den eigenen Strafraum zurück und die Kickers versuchten die Lücke im Strafraum zu finden – was aber zu selten gelang. Es gab Szenen wie im Handball, denn Worms stand mit elf Mann am eigenen Strafraum und verspielten auch die eigenen Konterchancen zu harmlos. Einzig ein Schuss von Dasuke Ando ans Außennetz zeigten die Gastgeber ihren Fans in der Schlussphase (90.), aber es sollte ihnen zum wichtigen Heimsieg reichen. Denn bis auf die Chance von Badiane, der zwei Minuten vor Schluss noch mit dem langen Bein an den Ball kam, aber VfR- Schlussmann Kroll zur Ecke abwehren konnte, schafften es die Blauen nicht mehr, den Ausgleichstreffer zu erzielen. So blieb es beim glücklichen Erfolg der Wormser und die Blauen rutschen wieder auf den 15. Tabellenplatz ab.

Am kommenden Samstag, 25. November 2017 empfangen die Blauen zum ersten Heimspiel in der Rückrunde der Regionalliga Südwest den FC-Astoria Walldorf, der Anpfiff erfolgt um 14.00 Uhr im GAZi-Stadion auf der Waldau in Degerloch.

Paco Vaz auf der Pressekonferenz: „Wir waren von der ersten Minute an sehr gut in der Partie drin, haben es gut verteidigt und wenig zugelassen. Der Gegner hat in der ersten Phase mehr Spielanteile gehabt, das haben wir gerne in Kauf genommen und so verteidigt, dass der Gegner nur wenig Torchancen hatte. So gehen wir mit dem 0:0 in die Pause, wobei wenn wir unsere Konterchancen konsequenter durchspielen, können wir auch in Führung gehen. Wir wollten in der zweiten Hälfte so weiter verteidigen, was mit dem Gegentreffer nicht mehr aufgegangen ist. Es ist natürlich sehr sehr bitter für uns, das Spiel durch die Standardsituation zu verlieren. Der Gegner hat auch nicht mehr viele Chancen gehabt, letztendlich hat uns aber die Konsequenz in der Box gefehlt, denn da waren wir nicht sachlich genug.“