FuPa.net | Kapitän übt Selbstkritik

13.11.2017

Auch Auracher kann den Auftritt gegen Freiburg nicht verstehen

Worms. Es war nur einer, doch sein Ruf war nicht zu überhören: „Trainer raus“ schallte es kurz nach dem 1:4 von der Tribüne. Dem einsamen Rufer folgte keiner, vernommen hatten es aber auch die Spieler auf den Platz. „Wenn wir nicht ansatzweise das spielen, was wir uns vorgenommen haben und was auch nötig gewesen wäre, um hier etwas mitzunehmen, kann der Trainer nicht wirklich etwas dafür“, meinte Kapitän Patrick Auracher nach der Partie selbstkritisch. „Wir haben viel zu hoch gestanden und den Freiburgern damit Räume gegeben. Das darf Spielern mit unserer Erfahrung nicht passieren.“

Auch Trainer Steven Jones sah seine Spieler in der Pflicht. „Die Art, wie wir als Mannschaft gegen den Ball agiert habe, war frustrierend“, meinte der Coach nach dem Spiel. Dass die Partie an diesem Nachmittag kein gutes Ende nehmen würde, ahnte der 39-Jährige schon beim Seitenwechsel. „In der Halbzeit führen wir 1:0, und ich glaube, keiner von uns wusste, warum wir führen. Und ich habe meinen Spieler auch gesagt, dass wir so nicht gewinnen werden“, schilderte Jones seine Eindrücke in der Halbzeitpause.

Sein Team schien die Worte allerdings nicht richtig wahrgenommen zu haben, denn nach dem Wiederanpfiff ging es sogar noch körperloser weiter. Und die Quittung kam schneller, als es alle erwarten konnten. „Dass die Jungs verunsichert sind und mit dem eigenen Ballbesitz noch nicht so viel klappt, kann ich verstehen. Da fehlen Automatismen, das kann ich mir erklären. Aber wie wir als Team verteidigen, dafür habe ich überhaupt kein Verständnis.“

Sorge um seinen Job braucht sich Jones aber trotz des diesmal desolaten Auftritts seiner Mannschaft nicht machen. Weil sein Team neben solchen Aussetzern eben auch immer wieder ansehnliche Leistungen einstreut. Und so gilt noch immer, was der Wormatia-Vorsitzende Tim Brauer vor wenigen Wochen bei der Jahreshauptversammlung sagte. „Wir spielen den Fußball, den wir uns leisten können“, meinte er damals und zeigte sich überzeugt „von der Arbeit der Mannschaft, des Trainers und aller sportlich Verantwortlichen.“ Diese Grundeinstellung wird ein einzelner Trainer-raus-Rufer nicht ändern können.