Augsburger Allgemeine | Spatzen rechnen mit Überraschung

20.10.2017

Vor dem Spiel gegen Wormatia Worms weiß Trainer Flitsch nicht so recht, was ihn erwartet

Dass Spatzen-Trainer Tobias Flitsch immer noch unglücklich ist über das 2:2 des SSV Ulm 1846 Fußball gegen den FSV Frankfurt, ist unschwer zu überhören: „Die haben nur drei Mal aufs Tor geschossen und zwei Mal getroffen. Das müssen wir besser verteidigen.“

Defensiv besser zu agieren soll deshalb die Vorgabe im Regionalliga-Auswärtsspiel gegen Wormatia Worms am Sonntag (14 Uhr) sein. Mit den Rheinland-Pfälzern treffen die Ulmer auf den direkten Tabellennachbarn, der auf Platz 13 nur einen Rang vor einem möglichen Abstiegsplatz steht. Mit nur zwei Punkten mehr ist Ulm allerdings in einer nur unwesentlich besseren Ausgangslage. Den Spatzen kommt jedoch zugute, dass Worms derzeit spielerisch nicht besonders gut dasteht und in den beiden vergangenen Ligapartien ordentlich Federn lassen musste. Gegen Hoffenheim II verloren sie mit 1:4, der TSV Steinbach besiegte sie locker mit 4:0. Worms Mängel in der Abwehr vorzuwerfen wäre nicht allzu weit hergeholt.

Das ist auch Flitsch klar: „Wir wollen sie von Beginn an unter Druck setzen“, sagt er und lässt durchklingen, dass er auf seine Offensive setzen will. Dort muss Flitsch jedoch auf Steffen Kienle verzichten, der sich diese Woche im Training eine Adduktorenverletzung zugezogen hat. Nicht die einzige Baustelle, die der Trainer im Angriff lösen muss, denn spielerisch haben seine Spatzen gegen Frankfurt kaum gefährliche Chancen herausspielen können. Das Ulmer Publikum quittierte das am Samstag mit „Sapina“-Sprechchören und forderte die Einwechslung des Mittelfeldspielers schon deutlich früher, bevor er dann in der 75. Minute eingewechselt wurde. Dass es bei mir für mehr Spielminuten nicht reicht, betont Flitsch immer wieder – unabhängig davon, was das Publikum fordert: „Wir müssen schauen, wie es sich entwickelt. Wir brauchen weiter Geduld.“ Noch wird Vinko Sapina in jeder Trainingseinheit von den Ulmer Physiotherapeuten betreut, wann er von Beginn an spielen kann, bleibt unklar.

Gegen Worms wird zudem auch Tim Göhlert in der Abwehr fehlen. Für ihn rückt Michael Schindele wieder ins Team, der kürzlich noch krank fehlte. Auch wenn die jüngsten Resultate von Worms nicht auf eine große Torgefahr schließen lassen, fordert Flitsch von seinen Verteidigern, konzentrierter in die Zweikämpfe zu gehen als gegen die Frankfurter.

Er erwartet aber ohnehin ein anderes Spiel als gegen die Hessen, ohne die Wormser unterschätzen zu wollen: „Es wird eine Überraschung werden, was uns dort erwartet. Worms wird alles reinschmeißen, was es hat.“ So eng, wie die Tabelle der Regionalliga im Mittelfeld ist, müssten sich beide Mannschaften ranhalten. „Es sind oft Kleinigkeiten, die entscheiden“, sagt Flitsch.