Pirmasenser Zeitung | FKP-Abwehr muss heute mit mehr Arbeit rechnen

18.10.2017

Der Pokal ruft! Das Los beschert Fußball-Pirmasens heute Abend einen echten Leckerbissen: Im Verbandspokal-Achtelfinale kommt es zu einem vorweggenommenen Endspiel und der Neuauflage des ewigen Klassikers zwischen Oberligist FK Pirmasens und dem eine Liga höher spielenden Regionalligisten Wormatia Worms.

FK Pirmasens gegen Wormatia Worms – viel mehr Tradition geht nicht. Das letzte Duell der beiden Südwest-Rivalen fand im Februar in der Fußball-Regionalliga statt. An das Ergebnis erinnert sich beim FK Pirmasens niemand mehr gerne. Damals siegten die Nibelungen vor nur 683 Zuschauern im Sportpark mit 3:1 (2:0) Toren. Die Torschützen: Ricky Pinheiro, Alan Stulin und der aus Zweibrücken stammende Jan-Lucas Dorow für die Wormatia, Salif Cisse für den FKP.

„Wir freuen uns alle auf das heutige Pokalspiel. Es ist der bisherige Saisonhöhepunkt“, betont FKP-Trainer Peter Tretter (50). Weiter: „Wir haben keinen Druck, sind heute Außenseiter“, sagt Peter Tretter, der bis auf den verletzten Sebastian Reinert und den für ein Länderspiel der Polizei-Fußballnationalmannschaft in Hannover gegen Russland abgestellten Yannick Osee (wir berichteten) auf den kompletten Kader zurückgreifen kann. Auch Torjäger Dennis Krob ist wieder fit und steht im Kader. Gesetzt im Sturmzentrum ist allerdings Christopher Ludy, der in den letzten drei Spielen sechs Mal ins gegnerische Tor traf. Auch der gegen die TSG Pfeddersheim verletzt fehlende David Becker kehrt in die Startelf zurück. Von der U 23-Mannschaft rückt der stets zuverlässige Christian Schubert in das Aufgebot.

„Ich hoffe heute Abend auf eine vierstellige Zuschauerzahl. Das hätte sich die Mannschaft auch verdient“, sagt Peter Tretter, der am Montagabend auch Elfmeterschießen trainieren ließ. Tretter: „Wir können das Pokalspiel mit Freude und Spaß angehen. Wir stehen nicht unter Druck. Der Druck liegt allein auf der Wormatia, die spielen Regionalliga, wir Oberliga. Dennoch erwarte ich ein 50:50-Spiel, wo vielleicht am Ende die Tagesform und das Quäntchen Glück entscheidend sein werden.“ Der FKP-Coach nahm die Wormatia in den Liga-Spielen beim TSV Schott Mainz und gegen die TSG Hoffenheim II unter die Lupe. Sein Fazit: „Die Wormatia besitzt sehr viel Qualität und beherrscht ein sehr gutes Umschaltspiel. Wir lassen uns durch die beiden letzten Niederlagen in Steinbach und gegen die TSG Hoffenheim II auch nicht blenden. Mit Ricky Pinheiro, Alan Stulin, Giuseppe Burgio und Jan-Lucas Dorow besitzt die Wormatia gute Fußballer und mit Benjamin Maas einen herausragenden Standard-Spezialisten.“

Peter Tretter kalkuliert heute Abend durchaus eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen mit ein. „Im Gegensatz zu den letzten Oberliga-Spielen wird unsere Abwehr heute mehr gefordert werden. Die Wormatia spielt einen sehr schnellen Fußball. Wir müssen hellwach sein und dürfen nicht blind ins Verderben rennen“, warnt Peter Tretter, für den die Spiele in der Oberliga mehr Priorität besitzen als der Pokalwettbewerb. „Wir haben jetzt die Wochen der Wahrheit mit den Spielen gegen die Oberliga-Top-Teams Eintracht Trier, Hertha Wiesbach und FC Homburg. Am Ende der Saison wollen wir alle auf Platz zwei stehen und die Relegation spielen“, sagt Peter Tretter.

Vorfreude auch bei Wormatia-Trainer Steven Jones (39) auf das heutige Pokalduell in Pirmasens: „Ich komme sehr gerne nach Pirmasens zum FKP und hoffe in der nächsten Saison wieder auf ein gemeinsames Regionalliga-Duell. Ich wünsche dem FKP und Peter Tretter den Aufstieg“, sagt Steven Jones, der seit 17 Jahren in verschiedenen Funktionen bei der Wormatia aktiv ist – als Spieler, Co-Trainer und seit zwei Jahren Cheftrainer.

Der dreifache Familienvater betont im PZ-Gespräch, dass er mit der Wormatia wieder das Pokalfinale anstrebt: „Aber dann mit einem besseren Ende als im Mai in Pirmasens gegen den SV Morlautern.“ Damals verloren die Wormser im Sportpark Husterhöhe mit 1:2 Toren und verpassten den Einzug in den DFB-Pokal.

Heute erwartet Steven Jones ein Pokal-Duell auf Augenhöhe. Der Wormatia-Coach, der schmerzlich seinen zu Kickers Offenbach gewechselten Torjäger Florian Treske vermisst, hat den FKP in der Oberliga dreimal beobachten lassen. „Wir haben Respekt vor dem FKP, der Heimvorteil und einen tollen Lauf hat und zusätzlich sehr viele Tore schießt. Das spricht für den FKP. Außerdem besitzt Peter Tretter fast noch das gleiche gute und eingespielte Team wie in der Regionalliga. Bei uns fehlt derzeit etwas die Konstanz. Wir machen zu viele individuelle Fehler, wobei wir mit allen Regionalliga-Teams auf Augenhöhe stehen“, betont Jones, dessen Team in der Regionalliga nach 13 Spieltagen mit 13 Punkten auf Platz 13 und damit auf einem Nicht-Abstiegsplatz steht. Steven Jones, der mit seinem gesamten Kader nach Pirmasens fährt: „Unser Saisonziel ist der Klassenerhalt in der Regionalliga.“

Wormatia Worms rechnet mit etwa 100 Fans, die ihre Mannschaft zum Pokalspiel nach Pirmasens begleiten werden.