FuPa.net | Selbst die Führung beruhigt nicht

27.08.2017

WORMATIA II: Stark-Team schenkt gegen Herxheim einen 2:0-Vorsprung her und verliert letztlich verdient 2:3

WORMS. Es sollte die Einleitung der Kehrtwende werden. Doch was die zweite Mannschaft von Wormatia Worms am Samstag in der Fußball-Landesliga bei der 2:3 (2:0)-Niederlage gegen Viktoria Herxheim auf den Platz brachte, war mehr als nur ein einfacher Schritt in die falsche Richtung. Es raunte schon nach wenigen Minuten von der Seitenlinie: „Du lieber Gott, was für eine Kickerei! Das ist ja Kreisklasse, was die da spielen.“ Und nicht nur die Zuschauer waren bedient, auch Wormatia-Coach Marco Stark schlug bei der Leistung seiner Elf die Hände über dem Kopf zusammen: „Wir gehen glücklich vor der Pause mit 2:0 in Führung, was uns eigentlich Selbstvertrauen geben müsste. Und dann kommen wir aus der Kabine und machen Fehler wie eine Schülermannschaft.“

Doch der Reihe nach: In der Anfangsphase begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Gerade der Wormatia war anzusehen, dass sie unter Zugzwang steht. Viele kleinere Foulspiele, ein hohes läuferisches Pensum, doch im Spiel nach vorne ging nicht viel zusammen. Die erste gefährliche Strafraumaktion ging dann auch auf das Konto von Herxheim-Spielführer Julian Hahn, der eine Flanke von Mihai Lucian Petrescu mit dem Kopf ein gutes Stück über das Tor setzte (20.). Auf der Gegenseite zeigten die Platzherren ansehnliche Kombinationen bis kurz vor den Strafraum, kamen aber nie wirklich zum Abschluss. Standards allein blieben das einzig probate Mittel, um überhaupt mal mit dem Ball in die Nähe des Herxheimer Tores zu kommen.

Nach einer guten halben Stunde köpfte Andreas Happersberger dann einen Abstoß des Herxheimer Schlussmannes Konstantin Stengel postwendend wieder zurück in den Rücken der gegnerischen Abwehr. Im Zweikampf mit Abdul Aziz Kamara eroberte der Wormate Gianluca Mamone den Ball und brachte eine maßgeschneiderte Flanke genau auf den Kopf von Salvatore Saito, der am langen Pfosten lauerte und zum 1:0 einnickte (35.). Kaum später war es wieder Saito, der aus knapp 20 Metern einfach mal draufhielt, damit Stengel überraschte, der den Ball durch seine Hände in die Maschen gleiten ließ (41.). Aus dem Nichts lag die Wormatia 2:0 in Führung, doch Stark mahnte bereits Böses ahnend von der Seitenlinie: „Wach bleiben! Das Spiel ist noch nicht vorbei.“

Nach dem Wechsel kam eine völlig ausgewechselte Wormatia-Mannschaft zurück auf das Feld. Herxheim hingegen bewies einen eisernen Willen, spielte mit viel Tempo, mit Zug zum Tor und erarbeitete sich eine Torchance nach der anderen. Die Gegentore waren irgendwie nur eine Frage der Zeit: Fabio Nagy fälschte einen Freistoß von Marcel Meinzer unglücklich ab – 1:2 (53.). Kaum wieder angepfiffen, legte Julian Hahn nach – 2:2 (55.). Und weil die Wormatia durch den Ausgleich noch immer nicht aus dem Tiefschlaf erwachte, drehte Hahn das Spiel komplett (65.).

„Gegen so eine Mannschaft kannst du 4:0 führen, wenn der Wille nicht da ist, verlierst du das Spiel noch“, ärgerte sich Stark. Selbst die Schlussoffensive fiel mager aus. Ein abgefälschter Schuss von Koki Matsumoto in der Nachspielzeit setzte auf der Latte auf, und nach der folgenden Ecke ging Andreas Happersberger im Strafraum zu Boden – ein Foul sah Schiedsrichter Matthias Fuchs allerdings nicht. Fazit von Coach Stark: „Das war eine katastrophale Leistung. Wenn der Einsatz fehlt, der Kopf nicht da ist, gewinnst du kein Spiel.“