Saarbrücker Zeitung | Der FCS-Präsident geht in die Offensive

17.09.2017

Saarbrücken. Saarbrückens Vereins-Chef Ostermann will schnell Gespräche mit den Stadt-Verantwortlichen führen. Der FCS muss heute bei Wormatia Worms antreten. Patric Cordier

Hartmut Ostermann ist sauer. Offen wie selten zuvor bezieht der Präsident des 1. FC Saarbrücken Stellung zum – nach jüngsten Aussagen der Landeshauptstadt erst 2020 fertiggestellten – Umbau des Saarbrücker Ludwigsparkstadions. „Das Projekt verträgt keinen weiteren Zeitverzug. Wir werden die Hände jetzt nicht in den Schoß legen und bis November warten“, reagiert der FCS-Präsident scharf auf die Angebote aus dem Rathaus, sich in acht Wochen zu treffen.

Ostermann will binnen der nächsten 14 Tage klärende Gespräche führen und ließ dabei durchblicken, dass er dazu die obersten Entscheider treffen werde. Spielern und Fans machte Ostermann deutlich, dass ein möglicher Aufstieg nicht an der Infrastruktur scheitern werde. „Wir als Verein werden alles in die Waagschale werfen, um im Falle des möglichen sportlichen Erfolges handlungsfähig zu sein“, sagt der Unternehmer: „Die Auflagen des DFB werden wir auf jeden Fall erfüllen. Das sind wir unseren Fans und Spielern mit ihrem Trainerstab schuldig.“ Ob das bei einem möglichen Drittliga-Aufstieg einen Ausbau des Hermann-Neuberger-Stadions bedeutet? Offen. Eine Containerlösung im Park? Möglich, aber unwahrscheinlich. Eine Rückkehr, wenn 2019 die Arbeiten an der neuen Haupttribüne fertiggestellt sind? Möglich. Die von der Stadt genannten Ausweichlösungen wie Nancy, Luxemburg, Kaiserslautern oder Karlsruhe kommentiert Ostermann nicht.

„Das Thema hat die Woche beherrscht“, sagt Sportdirektor Markus Mann, „wir tun gut daran, uns auf die sportlichen Aufgaben zu konzentrieren.“ Denn die sind durchaus unangnehm. Der FCS spielt heute um 20.15 Uhr (live bei Sport1) bei Wormatia Worms. Von dort brachte der FCS in jüngster Vergangenheit selten Zählbares mit. Der letzte FCS-Trainer, der in Worms gewinnen konnte, war der heutige Vize-Präsident Dieter Ferner 2009/10. Auch Dirk Lottner hat bereits schlechte Erfahrungen in der Nibelungenstadt gemacht. Unter seiner Leitung verlor der FCS in der vergangenen Saison mit 0:2. „Wir müssen uns auf einen hochmotivierten, sehr aggresiven Gegner einstellen, der zuletzt drei Niederlagen in Folge hinnehmen musste“, warnt Lottner vor Überheblichkeit, „wir müssen die richtigen Lösungen finden, um zu unseren Aktionen zu kommen.“

Lottner kann dabei wieder auf die Dienste von Mittelfeldspieler Marco Holz zurückgreifen. Der Abräumer fehlte zuletzt wegen Kniebeschwerden, dürfte in Worms allerdings schon wieder erste Wahl sein. Das würde bedeuten, dass wohl ein Offensivspieler zunächst auf die Bank muss – und das, obwohl Martin Dausch und Markus Obernosterer beim 3:0-Sieg über den FSV Frankfurt sich gut ergänzt hatten. „Martin Dausch spielt das zentral sehr gut“, sagt Obernosterer, „ich fühle mich auch links wohl. Wir haben gut zusammengespielt. Warum soll das in Worms nicht klappen?“ Der Ex-Elversberger wartet immer noch auf sein erstes Tor im blau-schwarzen Trikot: „Das nagt schon, und ich hoffe, dass der Knoten platzt. Aber solange wir gewinnen, passt das schon“, sagt der Österreicher.

Die Ergebnisse des vergangenen Wochenendes passen dem FCS auch – vor allem die 0:2-Niederlage des derzeit größten Konkurrenten Kickers Offenbach beim FSV Mainz 05 II. „Mit einem Sieg könnten wir uns schon ein kleines Polster aufbauen“, sagt Lottner.